In Zeiten von Digitalisierung und agiler Vorgehensweisen zur Entwicklung von Innovationen sollte Silo-Denken eigentlich der Vergangenheit angehören. Doch Silo-Management bietet auch „Vorteile“.
Die Digitalisierung hat das Leben Arbeiten grundlegend verändert. Fast alles ist oder wird mit allem vernetzt. Um erfolgreich im veränderten Wettbewerb bestehen zu können, ist mehr Schnelligkeit gefragt. Dafür sind neue Informations- und Produktionsprozesse, Arbeitsabläufe, Führungs- und Organisationsstrukturen erforderlich. Alle Bereiche vom Management über die Produktentwicklung, hin zu Marketing und Vertrieb müssen sich anpassen.
Ein wesentliches Element – strukturell wie kulturell – ist die ganzheitliche, bereichsübergreifende Herangehensweise. Damit verbunden ist die Abkehr vom bislang in vielen Unternehmen dominierenden Silo-Denken.
Das Beispiel Apple macht es deutlich. Ein Grund des nachhaltigen Erfolgs bei der Entwicklung neuer Produkte ist der konsequent cross-funktionale Aufbau des Produktentwicklungsprozesses. Designer, Ingenieure, Marketing und Programmierer arbeiten von Beginn an gemeinsam an neuen Themen und Projekten.
Schritt-für-Schritt-Prozesse behindern Innovation
In Kreditinstituten dominiert vielfach noch die althergebrachte Vorgehensweise: In einem Schritt-für-Schritt-Prozess wird eine Abteilung nach der anderen in die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte einbezogen. Zahllose Schleifen und Abstimmungsprobleme sind die Folge. Kein Wunder, dass bei Innovationen oft am Ende selten das herauskommt, was am Anfang beabsichtigt war. Und selbst wenn, dann ist so viel Zeit vergangen, dass das Ergebnis mitunter nicht mehr relevant ist.
Dass diese Vorgehensweise auch ihre „Vorteile“ hat, zeigt der folgende Cartoon:
Neue Wege sind gefragt
Keine Frage also: Im Zeitalter der Digitalisierung, in dem neue Wettbewerber den etablierten Geldinstituten das Leben schwer machen, sind neue Herangehensweisen gefragt. Um für die Zukunft fit zu sein, gilt es, Silo-Denken über Bord zu werden und neue agile organisationsübergreifende Entwicklungsmethoden einzuführen.