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Geschrieben und gelesen – KI macht‘s möglich

ChatGPT und die Grenzen der Aufmerksamkeitsspanne

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Es gilt als gesicherte Erkenntnis, dass die Aufmerksamkeitsspanne im Internetzeitalter sinkt. Gleichzeitig explodiert die Informationsmenge. Künstliche Intelligenz und Tools wie ChatGPT sorgen für zusätzliche Dynamik. Gar nicht so einfach, aus dieser Falle herauszukommen.

Cartoon: Generative Künstliche Intelligenz vereinfacht die Texterstellung

Künstliche Intelligenz und Tools wie ChatGPT vereinfachen die Texterstellung und Textverarbeitung.
© Tom Fishburne

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Laut einer Microsoft-Studie aus dem Jahr 2015 hat sich die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne des Menschen von 12 Sekunden im Jahr 2000 auf nur noch 8 Sekunden im Jahr 2013 verringert. Das sei eine Sekunde weniger als bei einem Goldfisch. Eine Studie des Max-Plack-Instituts für Bildungsforschung bestätigte 2019, dass mit zunehmender Informationsflut, die Aufmerksamkeitsspanne der Gesellschaft weiter abnimmt.

Zu lang, nicht gelesen

In diesem Zusammenhang steht „TL;DR“. Die Abkürzung im Internet bedeutet „too long; didn’t read“ (zu lang, nicht gelesen). Sie wird häufig in Internetforen als Kommentar hinterlassen, wenn Texte als unnötig lang empfunden werden.

Zu lang, nicht geschrieben

Mit der explosionsartigen Zunahme generativer KI-Tools wie ChatGPT treten wir nun in das Zeitalter von TL;DW ein: „too long; didn’t write“ (zu lang, nicht geschrieben). Mit wenigen Klicks lassen sich aus Kommentaren wie „Klingt gut“ mehre Absätze Text generieren.

Hier ein paar Beispiele für mögliche Folgen:

  • Mitarbeiter können in ausführlichen E-Mails „dokumentieren“, wie „intensiv“ sie sich mit einem Vorschlag oder Thema auseinandergesetzt haben.
  • Unternehmen können massenweise Marketingmails mit „neuen“ Inhalten an potentielle Kunden versenden.
  • Vermeintlich persönliche Mitteilungen sind in Wirklichkeit nicht von Menschen, sondern von KI erstellt worden.

Eine aktuelle Umfrage von Fishbowl unter Mitarbeitern, u.a von renommierten Unternehmen wie Amazon, Bank of America, Edelman, Google, IBM, JP Morgan, McKinsey, Meta, Nike oder Twitter ergab, dass über 40 Prozent der Befragten ChatGPT oder andere KI-Tools bei der Arbeit verwenden. Fast 70 Prozent gaben zudem an, dies getan zu haben, ohne ihre Vorgesetzten zu informieren.

Wir brauchen intelligente Filter

Generative KI befindet sich (noch) in einer frühen Erprobungsphase. Tools wie ChatGPT bergen ein enormes Potenzial, haben aber noch etliche Macken. Es wird einige Zeit dauern, bis man herausgefunden hat, wann und wie man diese Tools angemessen und produktiv einsetzt.

Es wird spannend sein, zu beobachten, wie die Normen am Arbeitsplatz mit dem Tempo und Ausmaß Schritt halten, in dem Technologiekonzerne wie Microsoft und Google das KI-Wettrüsten in allen Kommunikationswerkzeugen vorantreiben. Wenn wir alle Tools haben, um endlose Inhaltsströme zu erstellen, werden wir auch Tools brauchen, um endlose Inhaltsströme zu filtern.

Und wenn allen dieselben Tools zur Verfügung stehen, wird der Unterschied nicht in den Tools selbst darin liegen, sondern darin wie wir sie nutzen. Standardmäßig sind sie Homogenisierungsmaschinen, die gleich aussehende Inhalte für alle produzieren.  Es erfordert Arbeit und Kreativität, sie so zu nutzen, dass sie sich tatsächlich von anderen abheben.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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