Einfach. Sicher. Gegen Geldautomatensprengungen.

Der Reklamations-Terminator zur Rettung der Banken

Ein Auftrag des Bankenverbandes des Jahres 2029

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Der Terminator erscheint mitten in der Gegenwart einer kleinen Bankfiliale. Seinen Auftrag hat er vom Bankenverband des Jahres 2029 erhalten: Er soll die Banken und Sparkassen vor dem Untergang retten. Gar nicht so einfach…

Der Terminator soll die Banken und Sparkassen retten

Im Auftrag des Bankenverbandes des Jahres 2029 soll der Terminator die Banken und Sparkassen retten.

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Es war noch früh am Morgen, als es in der Filiale der kleinen Genossenschaftsbank in Niederbayern zu knistern begann. Zuerst spürte man ganz leichte Spannungen in der Luft, dann zuckten kleine Blitze in der Wartezone zwischen den dort wenig liebevoll drapierten Stühlen, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatten. Trotz geschlossener Türen und Fenster fegte ein Windzug durch die Bank.

Max Huberbauer, seines Zeichens stellvertretender Filialmanager hatte sich gerade seinen Morgenkaffee zubereitet und wurde nun Zeuge, wie sich mitten in seiner Bank eine grelle Kugel aus reiner Energie manifestierte und alles verbrannte, was ihr im Weg stand. Man konnte von Glück sprechen, dass sich an diesem Morgen noch keine Kunden in der Bank befanden.

Mal wieder keine Kunden in der Filiale

„Na sauber!“, kommentierte Huberbauer trocken die rauchenden Überreste des Inventars, als sich die Lichtkugel zurückzog und den Blick auf einen ganz in schwarzes Leder gekleideten Hünen freigab.

„Da haben wir aber wieder einmal Glück gehabt, dass keine Kunden anwesend waren! Gell, Terminator?“ Natürlich war der Bayer mit dem cineastischen Werk von James Cameron bestens vertraut.

„Und seit wann kannst du denn mit der Lederkluft zeitreisen, ha?“

„Das ist ein neues Zeitportal, durch das wir auch beliebige Materie mit uns nehmen können.“, gab der Cyborg freundlich Auskunft. „Wir gehen ja mit der Zeit!“

Der T-800 hatte sich nun zu voller Größe aufgerichtet und blickte nun auf Max Huberbauer herab. „Grüß Dich!“, sagte die Maschine, die ironischer Weise einen österreichischen Dialekt sprach und einem früheren Gouverneur Kaliforniens nicht unähnlich sah.

Rettung aus der Zukunft des Bankings

„Aha!“, erwiderte Max schnippisch. „Und was verschafft mir die Ehre?“

„Ich komme aus der Zukunft, um deine Branche vor gefährlichen Entwicklungen zu warnen. Bring mich zu deinem Anführer!“

„Ja, guter Mann, da sind sie bei mir eh richtig.“ Nicht ohne Stolz deutete Max auf sein Namensschild, welches neben dem Namen auch den Zusatz „stellvertretender Filialleiter“ zierte.

Der Cyborg scannte Max und auf seinem inneren Monitor war sogleich die fehlerlose Analyse verfügbar: „Männlich, Mitte fünfzig, Banker, Bayer, unbewaffnet, ungefährlich!“

„Auch gut.“, meinte der Terminator. „Wie schon erwähnt, komme ich aus dem Jahr 2029. Und die Dinge, die ich in dieser Zukunft gesehen habe, sind grauenvoll.“

Dem Terminator, der eigentlich eine Maschine ohne Gefühle war, stockte kurz der Atem.

Das Ende der Bankbranche naht

„Eure Branche wird in zehn Jahren am Ende sein. Es beginnt mit Kleinigkeiten: Veranlagungen übers Internet, Kredite via Crowdfunding und für Überweisungen braucht niemand mehr ein Kreditinstitut. Die Banken werden natürlich dagegen ankämpfen, aber sie werden sich auch in Nebensächlichkeiten verstricken. Und dabei werden sie die wichtigste Sache vernachlässigen: ihre Kunden!“

„Na sauber!“, schnappte Herr Huberbauer nochmals in Richtung Terminator und knallte wütend seine Tasse auf den Tresen, der zwischen ihm und dem Cyborg stand.

„Jetzt ist mein Kaffee kalt!“, brummte der Bayer vorwurfsvoll. „Des hat es jetzt gebraucht.“, setzte er im breitesten bayrischen Dialekt nach.

Die Kunden wenden sich von den Banken ab

„Guter Mann, verstehst du denn nicht? Die Bankkunden werden euch über kurz oder lang den Rücken kehren. Sie haben es satt, dass man sie nicht so behandelt, wie sie es verdienen. Immerhin ist der Kunde König – oder sollte es zumindest sein. Am Schlimmsten trifft es den König Kunde jedoch bei den Reklamationen. Es kann doch nicht sein, dass man endlos in der Warteschlange mit einem Automaten verhandeln müssen, um vielleicht schlussendlich doch mit einem kompetenten menschlichen Experten sprechen zu können. Mit Maschinen habe ich Erfahrung, soviel kann ich verraten.“

„Ja mei! Das ist halt so.“, gab Max Huberbauer etwas genervt zurück. „Wir müssen auch auf unsere Kosten schauen! Wenn wir einen Service in einem  Billiglohnland preiswert einkaufen können, dann machen wir das halt. So wie die Konkurrenz auch.“

„Das mag ja früher kein Problem gewesen sein.“, gab der Terminator zu, obwohl Konzilianz nicht gerade zu seiner Kernkompetenz zählte. „Heute aber machen euch die FinTechs Konkurrenz. Und die sind schneller, moderner und billiger als die klassischen Banken.“

„Also wenn das jetzt eine Reklamation wird, Herr Terminator, dann würde ich sie doch bitten, sich an unsere Servicehotline zu wenden. Die Nummer finden sie ganz einfach im Internet.“ Max Huberbauer war eindeutig der kalte Kaffee auf den Magen geschlagen.

Zum ersten Mal reagierte der T-800 ungehalten und seine Augen leuchteten in gefährlichem Rot auf.

Der Bankenverband des Jahres 2029 schickt Rettung

„Weißt du, wer mich hierher in die Vergangenheit geschickt hat? Nein, es war nicht Skynet, die zentrale Maschineninstanz! Es war der Bankenverband des Jahres 2029. In weniger als fünf Jahren wird sich die Mehrheit der Bankkunden neuen Anbietern zuwenden. Und in zehn Jahren muss die Bankbranche wieder ganz von vorne beginnen, weil sie das Vertrauen der Menschen verloren hat.“

Max Huberbauer lehnte sich auf den Tresen und bedeutete dem Terminator mit einer vertraulichen Geste, doch näher zu kommen.

„Also, Terminator, ganz unter uns!“, Huberbauer machte eine theatralische Pause. „In fünf Jahren, da bin ich ja schon in Rente! Da müssen sie vielleicht in ein paar Jahren wiederkommen und dann mit meinem Nachfolger reden. So nach dem Motto: I´ll be back!“

„Seid ihr Banker alle so?“, fragte der Cyborg resignierend.

„Ja, schon“, meinte Huberbauer nicht ohne Stolz.

„Dann werde ich mich wohl an etwas Einfacherem versuchen müssen. Statt die Banken rette ich jetzt wohl das Weltklima.“

„Hasta la vista, Baby.“, feixte der Terminator und dann war er auch schon in einer grellen Kugel aus reiner Energie verschwunden.

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Über den Autor

Michel Lemont

Michel Lemont ist seit mehr als 35 Jahren in Bankenwesen tätig. Er war in verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie tätig, unter anderem im Vertrieb, im Marketing und zuletzt im Umfeld des Zahlungsverkehrs. In seinen Aufgabenbereich fallen unter anderem regulatorische Themen, das Management von Zahlungsverkehrs-Infrastrukturen sowie die Arbeit in nationalen und internationalen Gremien im Bereich Payments. Ein besonderes Anliegen sind ihm Innovationen im Bankenbereich und das "Querdenken". Michel Lemont ist Autor des Buches „Bankers have more fun“ und betrachtet das Bankwesen gerne von der humoristischen Seite. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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