Luxusgüter bleiben gefragt

Nachhaltigkeit und Technologie als Herausforderung

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Eine aktuelle Studie offenbart, dass der globale Markt für individuelle Luxusgüter trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit weiterhin spürbar wächst. Allerdings variieren die Zukunftsaussichten der Branche je nach Region.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Die Luxusgüterbranche präsentierte sich jüngst in einer herausragenden Verfassung. Nachdem im Jahr 2022 ein Höchstwert von 345 Milliarden Euro erreicht wurde – was im Vergleich zu den 290 Milliarden Euro im Jahr 2021 einem Zuwachs von etwa 19 Prozent entspricht – setzt der globale Markt für persönliche Luxusgüter seinen stabilen Wachstumskurs fort.

Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Unternehmensberatung Bain & Company und des italienischen Luxusgüterverbandes Fondazione Altagamma.

Starkes Umsatzwachstum für Luxusgüter

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 wird erwartet, dass der Umsatz von renommierten Marken, die hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck anbieten, trotz aller wirtschaftlichen Risiken und geopolitischer Unsicherheiten im Vergleich zum Vorjahresquartal um bis zu 11 Prozent gestiegen ist. Für das gesamte Jahr 2023 wird je nach wirtschaftlicher Entwicklung voraussichtlich ein Wachstum von 5 bis 12 Prozent erwartet.

Die Aussichten für die kommenden Jahre deuten ebenfalls auf ein anhaltendes Wachstum hin. Gemäß der Studie könnte das globale Marktvolumen bis zum Jahr 2030 auf bis zu 570 Milliarden Euro ansteigen, was im Vergleich zu den 220 Milliarden Euro im Jahr 2020 mehr als eine Verdopplung darstellen würde.

Regionale Unterschiede im Markt für Luxusgüter

Die Zukunftsaussichten variieren jedoch von Region zu Region. Europa verzeichnete ein starkes erstes Quartal 2023, hauptsächlich aufgrund der anhaltenden Konsumfreude der besonders Wohlhabenden. Die Wiederherstellung des internationalen Tourismus nach dem weltweiten Ende der Corona-Einschränkungen hat das Luxusgeschäft zusätzlich angekurbelt.

Dennoch könnte Europa bald einem entscheidenden Wendepunkt gegenüberstehen. Die Anzahl der Reisenden aus den USA und dem Nahen Osten könnte in den kommenden Monaten zurückgehen, was zu einer möglichen Abschwächung der Dynamik führen könnte. Auf der anderen Seite sind jedoch wieder mehr Touristen aus China und Fernost zu verzeichnen.

Anspruchsvolle Kunden

Die Studie zeigt auch, dass ein „Streben nach Höherem“ über alle Produktkategorien hinweg zu beobachten ist. Die Kundschaft neige dazu, bewusst weniger, aber subjektiv betrachtet exklusivere Einkäufe zu tätigen.

Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf das Top-Kundensegment zurückzuführen, zu dem auch viele besonders wohlhabende Personen gehören. Im Jahr 2022 repräsentierte dieses Segment schätzungsweise rund 2 Prozent aller Luxuskunden und trug insgesamt etwa 40 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Diese Konzentration hat in den letzten Jahren sogar leicht zugenommen.

Einfluss von Nachhaltigkeit und Künstlicher Intelligenz

Trotz der positiven Wachstumsaussichten können Luxusproduzenten sich nicht auf ihren traditionellen Stärken wie Individualität oder Exklusivität ausruhen. Auch sie sind gefordert, verstärkt auf Nachhaltigkeit und die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) einzugehen und diese zu berücksichtigen. Die EU beabsichtigt beispielsweise strengere Vorschriften einzuführen, um die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungsindustrie zu fördern. Die Herausforderung bestehe darin, das erwartete Geschäftswachstum von steigenden Emissionen zu entkoppeln, und dies müsse in den nächsten drei Jahren für jede Luxusmarke oberste Priorität haben.

Die Luxusproduzenten könnten von den rasanten Fortschritten im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (KI) profitieren. Anwendungsfelder reichen von der Entwicklung neuer Produktgestaltungen über die Ausarbeitung von Werbekampagnen bis hin zur Vertriebsunterstützung. Unternehmen, die in der Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen nun KI-Pilotprojekte starten. Nur so können sie die damit verbundenen Vorteile und Effizienzpotenziale nutzen und einen Wettbewerbsvorsprung erzielen.

Erfolgreiche Marken legen einen ganzheitlichen Fokus auf ihre Kundschaft, verwalten ihre regionale Ausrichtung und bieten ein hochwertiges Sortiment mit angemessenem Clienteling und einem erlebnisorientierten Ansatz an. Zudem setzen sie gezielt auf ausgewählte ikonische und zeitlose Produkte.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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