Trotz Krise: Investitionen in Nachhaltigkeit steigen

Kampf gegen Klimawandel ist Top-Priorität

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Eine aktuelle Studie zeigt: Für Vorstände deutscher Unternehmen gehört der Kampf gegen den Klimawandel zu den drei Top-Prioritäten des Jahres 2023. Trotz steigender Investitionen fehle jedoch ein strategischer Ansatz für mehr Nachhaltigkeit.

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Deutsche Unternehmen merken verstärkt, wie tiefgreifend der Klimawandel das Geschäftsumfeld verändert. In einer Zeit sich überlagernder Krisen und stetiger Unsicherheit wird die Dringlichkeit der aktuellen Klimakrise erkannt und zu einem ihrer wichtigsten Handlungsfelder gemacht. Das zeigt eine aktuelle Deloitte-Studie.

Als drängender werden lediglich die künftige Konjunkturentwicklung und Innovationen angesehen, gleichauf liegen Lieferkettenprobleme. Dahinter folgen Fachkräftemangel und geopolitische Konflikte. International liegt der Klimawandel auf Platz zwei der größten Herausforderungen.

Steigender Handlungsdruck in Sachen Klima

Die Unternehmen spüren den klimabezogenen Handlungsdruck insbesondere von Aufsichtsrat und Management, Konsumenten, Kunden und Investoren. Bei rund der Hälfte der untersuchten Unternehmen trug das sich verändernde regulatorische Umfeld dazu bei, die Nachhaltigkeitsmaßnahmen im vergangenen Jahr zu erweitern.

60 Prozent der befragten Top-Manager gaben an, der Klimawandel würde in den nächsten drei Jahren einen großen bzw. sehr großen Einfluss auf die Strategie und das operative Geschäft ihrer Unternehmen haben. Verglichen mit dem Vorjahr ist dieser Wert um zehn Prozentpunkte gestiegen.

Deutsche Unternehmen weniger besorgt und weniger optimistisch

Über 80 Prozent der deutschen Vorstände erklären, bereits persönlich vom Klimawandel betroffen gewesen zu sein. Dennoch zeigt sich nur knapp die Hälfte von ihnen besorgt deswegen. Dies sind deutlich weniger als der weltweite Schnitt (62 Prozent).

60 Prozent der Vorstände hierzulande sind optimistisch, dass die Weltgemeinschaft ausreichende Maßnahmen ergreifen wird, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Global liegt der Wert mit 78 Prozent merklich höher. Gleichwohl ist eine Mehrheit der Befragten (72 Prozent in Deutschland, 84 Prozent international) der Meinung, dass nachhaltiges Wirtschaftswachstum möglich ist.

Allerdings, so mahnen die Studienautoren an, brauche es dafür deutlich mehr Tempo bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sowie bei der Anpassung an den Klimawandel. Wirtschaft und Politik seien gefordert, gemeinsam Innovationen zu fördern und einen gerechten Übergang für alle Beteiligten zu ermöglichen.

Steigerung der Investitionen in Nachhaltigkeit

Obwohl Top-Manager in Deutschland dem Klimawandel eine etwas geringere Bedeutung beimessen als der weltweite Durchschnitt der Befragten, hat das Thema für sie große Relevanz. Dies zeigt sich bei den Investitionen des vergangenen Jahres: 76 Prozent der untersuchten deutschen Unternehmen – und damit ein ähnlich hoher Anteil wie global – haben ihre Investitionen in Nachhaltigkeit gesteigert, ein Fünftel von ihnen sogar um 20 Prozent oder mehr. Keiner der Vorstände hierzulande gab an, die Finanzmittel reduziert zu haben.

Umsetzung weiterhin ausbaufähig

Zu den Top-Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zählen hierzulande der Einsatz nachhaltiger Materialien, die Reduktion von Flugreisen, die Erhöhung der Energieeffizienz (z. B. von Gebäuden) und der Bezug erneuerbarer Energien. Maßnahmen, die zeigen, dass Klimaschutz tatsächlich in Strategie, Kultur sowie im Operativen verankert ist, kommen nach wie vor zu kurz. Dazu gehört unter anderem die Koppelung der Führungskräftevergütung an die Nachhaltigkeitsperformance.

Überaus kritisch sind die Vorstände in Deutschland bei der Frage, wie konsequent der private Sektor und die Regierung den Klimawandel adressieren: Die Bemühungen der Wirtschaft werden lediglich von 19 Prozent der Befragten in Deutschland und 29 Prozent weltweit als „sehr ernst“ eingeschätzt, die der Politik von 11 bzw. 28 Prozent.

Deutsche Unternehmen, die Nachhaltigkeit vorantreiben, berichten über positive Effekte für Markenbekanntheit und Reputation, Kundenzufriedenheit, Arbeitsmoral und Wohlbefinden der Mitarbeitenden sowie die Bewältigung des Klimawandels. Als deutlich weniger relevant stufen sie hingegen den Einfluss auf finanzielle KPIs wie Umsatz und Marge ein.

Die Studie „2023 CxO Sustainability Report – Global“ können Sie hier direkt herunterladen.

Die Studie „2023 CxO Sustainability Report – Germany“ können Sie hier direkt herunterladen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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