Kapitalmarktbranche am digitalen Wendepunkt

Bessere Kostenstrukturen und mehr Shareholder Value

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Die Kapitalmarktbranche wird von der Digitalisierung erfasst und verändert. Historisch gewachsene und für die Marktteilnehmer lukrative Ineffizienzen verschwinden. Es geht um bessere Kostenstrukturen und mehr Shareholder Value.

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Einer Studie der Unternehmensberatung Accenture zufolge beträgt der weltweite Erlös der Kapitalmarktbranche rund 1 Billion US Dollar aus dem sich ein Economic Profit (Gewinn nach Steuern und Kapitalkosten) von über USD 100 Milliarden ergibt. Vermögensverwalter erwirtschaften mit 90 Prozent den größten Anteil daran. Sie würden es jedoch nicht schaffen, ausreichende Skaleneffekte zu erzielen und müssten sich darauf einstellen, dass am Markt ein Abwärtstrend mit sinkenden Margen einsetzt.

Unter den Investmentbanken verdienen nur wenige Institute – darunter große und kleine – pro US-Dollar Umsatz einen Economic Profit von 10 US-Cent oder mehr, während andere noch nicht einmal ihre Kapitalkosten erwirtschaften.

Kapitalmarktbranche muss effizienter werden

Bei den Kapitalmarktakteuren mache das Kerngeschäft nur einen Bruchteil ihrer Kostenbasis aus. In einer Zeit, in der digitale Innovationen mit hohem Tempo den Markt erobern, stehe die Branche daher vor einem fundamentalen Wandel.

Die Erwartungen von Aktionären, Aufsichtsbehörden und Kunden auf die an den Kapitalmärkten tätigen Unternehmen steigen. Ertragsdruck auf der einen Seite und ein Ende der lockeren Geldpolitik auf der anderen Seite zwingen die Branche, ihre  gewachsenen Ineffizienzen zu beheben. Diese bestehen in Form von diversen IT-Systemen und Einzellösungen, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, um das Tempo im Kapitalmarktgeschäft zu erhöhen und schnelle Gewinne zu generieren. Inzwischen sind diese Technologien aber mehrheitlich überholt und im Einsatz ineffizient.

Drei Bereiche der Kapitalmarktbranche im Wandel

Für die Studie hat Accenture eine umfassende Analyse der Kosten- und Ertragsstrukturen in der Kapitalmarktbranche sowie Befragungen von Führungskräften führender Branchenakteure durchgeführt. Die Ergebnisse lassen sich für die drei Kernbereiche Investment Banking, Asset und Wealth Management und sowie Marktinfrastruktur wie folgt zusammenfassen:

Asset & Wealth Manager

Asset und Wealth Manager sind die beiden rentabelsten Teilsegmente der Branche. Strukturell betrachtet sollte es in diesen Segmenten so sein, dass Masse ausschlaggebend ist. Die Analyse hat indes gezeigt, dass selbst die Schwergewichte unter den Asset Managern Economic Profit Margen generieren, die mit denen ihrer Peers mittlerer Größe vergleichbar sind. Dasselbe gilt für das Wealth Management.

Eine Industrialisierung des Geschäfts und die Nutzung latenter Skaleneffekte wird für alle Akteure auf der Buy-Side, also auch für Asset und Wealth Manager, der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

Investmentbanken

Bei Investmentbanken ist ein deutliches Profitabilitätsgefälle auszumachen. So vereinen die vier Branchenriesen, die ihren Sitz allesamt in den USA haben, einen Jahresertrag von rund USD 20 Milliarden oder mehr auf sich und generieren dabei in erheblichem Maße Economic Profit.

Andere Unternehmen mit einem umfassenden Angebot an Investment Banking-Dienstleistungen haben hingegen Mühe, ihre Kapitalkosten zu decken, was unter anderem daran liegen kann, dass sie es versäumt haben, Restrukturierungen schnell genug voranzutreiben, oder schlichtweg nicht genug Mittel hatten, um notwendige Investitionen zu tätigen.

Die Studie zeigt aber auch, dass Größe allein nicht zwingend über die Rentabilität entscheidet. So lassen sich auch für mittelgroße Banken Nischen mit hohem Rentabilitätspotenzial ausmachen, die im besten Fall sogar eine Gewinnmarge von 10 bis 15 US-Cent für jeden US-Dollar Umsatz versprechen.

Marktinfrastruktur-Dienstleister

Die höchste Rentabilität innerhalb des Teilsektors erzielen regulierte Börsen, die häufig Vorsteuermargen von über 50 Prozent generieren, allerdings allem Anschein nach nur begrenztes Wachstumspotenzial bieten. Gleichzeitig haben Trading-Plattform-Geschäfte bereits Interdealer Broker überflügelt – im Ertrag und vor allem der Profitabilität – so dass auch hier der digitale Wandel in vollem Gange ist. Weiteres Wachstumspotenzial sieht die Studie im Asset Servicing, Fonds Services und im Bereich von Daten- und Informationsdiensten.

Wege zum Erfolg in der Kapitalmarktbranche

Die Studie zeigt strategische Überlegungen für die Kapitalmarktbranche auf, die dabei helfen sollen, auch in Zeiten tiefgreifenden Wandels erfolgreich zu sein. Dazu sollten die Akteure:

  • auf künstliche Intelligenz und Big Data bauen, um das Investment Management neu zu definieren;
  • das Segment der Kapitalmarktfinanzierungen und der Corporate Treasury-Dienstleistungen ins digitale Zeitalter führen;
  • den Fokus im Handel neu ausrichten und operative Modelle überdenken;
  • Risiko- und Compliance-Funktionen neu zu strukturieren;
  • Dark Data geschäftsfördernd einsetzen;
  • HR- und Managementmodelle an neue Berufsprofile und Teamstrukturen anpassen sowie
  • Cloud- und Cybersecurity so kombinieren, dass eine flexible und widerstandsfähige Infrastruktur aufgebaut werden kann.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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