Wird der Finanzplatz Frankfurt zum Brexit-Gewinner?

Netto-Stellenzuwachs hält sich in Grenzen

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Die vom Brexit betroffenen Banken suchen nach geeigneten Standorten innerhalb der Europäischen Union. Einer aktuellen Analyse zufolge profitiert der Finanzplatz Frankfurt im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen bislang am meisten.

Studien und Research zu strategischen Trends und Entwicklungen in der Finanzdienstleistung

Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.

Partner des Bank Blogs

F24 ist Partner des Bank Blogs

Nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs dürfen Institute nicht mehr wie bisher von London aus Finanzgeschäfte in der EU betreiben, sondern benötigen für Dienstleistungen wie Einlagen- und Kreditgeschäft rechtlich selbstständige Einheiten in einem EU-Mitgliedsland.

Bei der Suche nach geeigneten Standorten profitiert Frankfurt derzeit vom geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Nach einer aktuellen Studie der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hatten Ende August wählten bislang 31 vom Brexit betroffene Institute aus 14 Ländern die Mainmetropole als Standort für den Aufbau oder Ausbau ihrer Geschäfte in der EU. Mit großem Abstand folgten Paris mit 11 Geldhäusern, Dublin (9), Luxemburg (8) sowie Amsterdam (5).

3.500 neue Stellen durch den Brexit

Die Konsolidierung in der Bankenwelt wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Dennoch sollte bis Ende 2021 die Zahl der Bankbeschäftigten in Frankfurt noch zunehmen. Die Analyse rechnet bis Ende 2021 für Frankfurt mit rund 3.500 neuen Stellen durch den Brexit. Ein Teil dieser Personalaufstockung habe angesichts des ursprünglich für das Frühjahr 2019 gesetzten Brexit-Termins bereits stattgefunden, sei von der Arbeitsmarktstatistik aber noch nicht erfasst. In den kommenden beiden Jahren werde sich dieser Aufbauprozess fortsetzen.

Der Effekt ist in erster Linie dem Stellenaufbau von Londoner Auslandsbanken in Frankfurt zu verdanken. Dagegen fällt das Ausmaß der Repatriierungen deutscher Banken im Zuge des Brexit-Prozesses wohl niedriger aus als noch vor einem Jahr geschätzt wurde.

Angesichts des Personalabbaus im heimischen Finanzsektor dürfte die Zahl der Bankbeschäftigten in Frankfurt bis Ende 2021 allerdings lediglich um rund 1 Prozent gegenüber dem Stand Ende 2018 bzw. um rund 600 auf 64.500 Banker zulegen. Damit sollte zugleich der Zenit der Bankbeschäftigung in Frankfurt erreicht sein.

Frankfurter Büromarkt profitiert

Der Frankfurter Büromarkt profitiert weiterhin von einer regen Flächennachfrage bei moderater Bautätigkeit. Die Büromieten steigen und der Leerstand ist aktuell auf rund 7 Prozent gesunken. Die positive Entwicklung sollte sich durch den Zuzug weiterer „Brexit-Banken“ fortsetzten. Stärker noch wirkt allerdings der Stellenzuwachs in anderen Dienstleistungsbranchen. Angesichts einer Reihe von größeren Projektentwicklungen dürfte in den nächsten Jahren keine echte Knappheit an Büroflächen entstehen.

Standortfaktoren müssen weiterentwickelt werden

Die Standortfaktoren in Frankfurt seien jedoch in Gefahr. Zum einen sei das Wachstum der Volkswirtschaft hinter das von Frankreich zurückgefallen, zum anderen wird statt einer Senkung von Unternehmenssteuern über die Einführung von Finanztransaktions- und Vermögensteuer diskutiert.

Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.

Sie sind bereits Abonnent? Hier geht es zum Login
 

Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.

>>> Hier anmelden <<<

Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.

>>> Tagespass Studien kaufen <<<


Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren