Drei Voraussetzungen für mehr Wachstum

Deutschland braucht einen neuen Aufbruch

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In den Zwanzigerjahren kann die deutsche Volkswirtschaft kräftig zulegen gehen – wenn die Republik ihr Probleme in drei entscheidenden Bereichen richtig anpackt. Sonst droht der tiefe Fall. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Studien und Research zu Trends und Zukunftsszenarien

Banken und Sparkassen sind ein wichtiger Teil von Wirtschaft und Gesellschaft und als solche auch von allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen betroffen. Wichtige Studien zu solchen Trends und Zukunftsszenarien finden Sie im Bank Blog.

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Deutschlands Wirtschaftsleistung könnte bis Ende des Jahrzehnts durchschnittlich um 3,4 Prozent pro Jahr steigen. Das ist Ergebnis einer Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte. Ein solcher Anstieg entspräche nahezu einer Verdreifachung der derzeitigen Wirtschaftsleistung (1,2 Prozent pro Jahr).

Die Chance dafür bietet sich demnach vor allem auf dem Arbeitsmarkt, in der digitalen Ökonomie sowie in der Innovation und Gründung von Unternehmen. Um die 3,4 Prozent zu erreichen, müsste Deutschland den Abstand zu den jeweils führenden OECD-Staaten in jedem dieser Felder um die Hälfte verringern – so die Prognose der Studienautoren. Auf diese Weise würde das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von derzeit 43.000 Euro auf 51.600 Euro zulegen.

Angenommen, Deutschland würde jeweils ein Viertel aufholen, stünde das Wirtschaftswachstum hierzulande bei 2,3 Prozent pro Jahr. Das entspräche einer nahezu einer Verdopplung. In diesem Szenario stiege das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf 46.700 Euro.

Drei große Herausforderungen für Deutschland Wirtschaft

Dafür müsste Deutschlan den Autoren der Studie zufolge vor allem drei große Baustellen angehe:

  1. Der demografische Wandel,
  2. die Digitalisierung und
  3. der Klimawandel.

1. Demographischer Wandel

Beim demografischen Wandel geht es um die Überalterung der Gesellschaft – weil zu wenige Arbeitnehmer die Stellen besetzen, die Pensionäre hinterlassen, rutscht die deutsche Wirtschaft ins negative Wachstum. Bis 2030 werde die „Erwerbsbevölkerung“ voraussichtlich um 3,5 Millionen Menschen oder acht Prozent schrumpfen, wie es in der Studie heißt. Dies werde durch Automatisierung nur teilweise ausgeglichen. Das bedrohe auch unser Renten- und Gesundheitssystem.

2. Die Digitalisierung

Bei der Digitalisierung geht es um Wettbewerbsfähigkeit. Deutschland müsse hier noch viel aufholen – sonst werde die „Industrienation“ in entscheidenden Bereichen der Wirtschaft abgehängt.

3. Der Klimawandel

In Sachen Klimawandel brauche es Investitionen und eine umfasse und ein Umdenken der Wirtschaft. Langfristig werde sich das für Deutschland auszahlen, weil die Schäden des Klimawandels im Land begrenzt würden. Bis 2038 aber sei der Wachstumsbreitrag dieser Veränderungen negativ. Das bedeute, dass die Anstrengungen in den anderen Gebieten noch größer ausfallen müssten.

Gelingt auf dem Arbeitsmarkt die Wende?

Gelänge es der deutschen Wirtschaft, den den Arbeitsmarkt zu modernisieren, um den demografischen Wandel abzufedern, könnte sie sich mit einem zusätzlichen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von bis zu 1,1 Prozent belohnen, wie die Studienautoren vermuten.

Bis zu 2,5 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte könnten durch verschiedene Maßnahmen auf den Markt drängen: Flexible Arbeitszeitregelungen und Kinderbetreuung würden insbesondere unter Frauen zu Entlastung und damit zur Möglichkeit führen, einen Vollzeitjob anzutreten. Eine höhere Erwerbsquote ausländischer Arbeitskräfte und älterer Menschen würde ebenfalls helfen.

Zudem könnten betriebliche Weiterbildungen die Arbeitnehmer für den Wandel in ihrer Branche fitmachen. Damit verbesserten sich ihre Jobchancen und Deutschlands Produktivität würde steigen. 0,3 Prozent BIP-Wachstum könnte Deutschland allein dadurch gewinnen.

Deutschland sollte in der digitalen Ökonomie rasch Fuß fassen

Den größten Handlungsbedarf sehen Studienautoren in der digitalen Wirtschaft: Hier brauche Deutschland deutlich mehr private wie öffentliche Investitionen in Infrastruktur und Technologie. Besonders bei den Themen Software, Datenbanken sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Bundesrepublik liege in diesem Bereich des OECD-Vergleichs weit abgeschlagen hinter der Spitze. Laut den Autoren der Studie könnte eine Modernisierung der digitalen Ökonomie etwa 0,6 Prozent an zusätzlichem BIP-Wachstum einbringen.

Verschläft Deutschland die Digitalisierung, werde sich sein Rückstand bemerkbar machen, und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Volkswirtschaft werde darunter leiden, wie die Autoren der Studie kommentieren.

Die Republik braucht eine innovative Startup-Kultur

Junge Unternehmen haben es in Deutschland derzeit nicht einfach: Strukturelle und regulatorische Hürden würden die hiesigen Startups ausbremsen, wie es in der Studie heißt. Die Lösung könnten den Autoren nach mehr Risikokapital-Investitionen und ein geringerer administrativer Aufwand sein. So könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent zulegen.

Handelt Deutschland angesichts des demografischen Wandels, der Probleme in der digitalen Wettbewerbsfähigkeit und der Bedrohung durch den Klimawandel nicht, könnte das aktuelle BIP-Wachstum von 1,2 Prozent pro Jahr bis zum Ende des Jahrzehnts auf 0,4 Prozent sinken. Und das kann niemand wollen.

Die Studie „Perspektiven 2030 – Wachstumschancen für Deutschland“ können Sie hier direkt herunterladen.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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