Drei Schritte zur Dekarbonisierung der Industrie – Infografik

Unternehmen tun sich schwer mit Netto-Null-Ziel

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Eine Studie zeigt: Weniger als 20 Prozent der Unternehmen werden nach aktuellem Stand bis 2050 das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreichen. Nur mit einer schnellen Neuausrichtung der Dekarbonisierungsstrategien könnte der Trend umgedreht werden.

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Immer mehr Unternehmen schreiben sich auf die Fahnen, zukünftig klimaneutral arbeiten zu wollen. Allerdings erfolgen die konkreten Maßnahmen zur Dekarbonisierung noch nicht im gleichen Tempo wie die Zielsetzung. Viele Unternehmen tun sich mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen schwer.

Das Ziel der Klimaneutralität ist nicht nur eine unternehmerische Herausforderung, sondern auch um eine für das Ökosystem, da die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage überwunden werden muss.

Dabei ist das Erreichen von Netto-Null eine einmalige Gelegenheit für jedes Unternehmen, sich selbst und seine Wertschöpfungskette neu zu erfinden, indem es sein Geschäftswachstum mit dem Netto-Null-Imperativ in Einklang bringt.

Nur wenige Unternehmen sind auf dem Weg zu Netto-Null

Accenture hat in zwei Studien untersucht, wie es um die Netto-Null-Verpflichtungen, die Aktivitäten rund um die Dekarbonisierung und die Emissionsdaten der 2.000 größten Unternehmen weltweit bestellt ist und welche kurzfristigen Prioritäten und Herausforderungen dabei bestehen.

Insgesamt haben sich vergangenes Jahr 37 Prozent der Unternehmen Ziele für die Klimaneutralität gesetzt – 3 Prozent mehr als in 2022. Gleichzeitig verzeichnet die Hälfte der Unternehmen, die ihre Daten offenlegen, seit 2016 einen Anstieg ihrer Emissionen.

32,5 Prozent reduzieren zwar die Emissionen, befinden sich laut Prognosen aber nicht auf dem Weg zu Netto-Null bis 2050. Nur 18 Prozent der Unternehmen werden aus heutiger Sicht bis 2050 das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreichen. 38 Prozent können derzeit keine weiteren Investitionen in die Dekarbonisierung tätigen.

Neuausrichtung der Dekarbonisierungsstrategien erforderlich

Ein Hauptgrund für den langsamen Fortschritt ist die Unausgewogenheit zwischen den Industriezweigen. Der Trend ließe sich umkehren, wenn eine Neuausrichtung ihrer Dekarbonisierungsstrategie vorgenommen würde. Dazu müssten jedoch vor allem Unternehmen aus den energieintensiven Schwerindustrien wie der Stahl-, Metall- und Bergbauindustrie, der Zement- und Chemieindustrie sowie im Fracht- und Logistiksektor aktiv werden, denn sie verursachen rund 40 Prozent der gesamten globalen CO2-Emissionen.

Eine schnelle, jedoch wirtschaftlich effiziente Dekarbonisierung der Schwerindustrie erfordert jedoch ein gemeinsames Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette und eine dringend notwendige Transformation. Dazu ist auch einer Verbesserung der Rahmenbedingungen notwendig.

Rahmenbedingungen für Klimaneutralität verbessern

Es sei notwendig, den Zugang zu erschwinglicher, kohlenstoffarmer Energie zu verbessern sowie deren Verfügbarkeit sicherzustellen. Laut 81 Prozent der Vertreter der Schwerindustrie wird es voraussichtlich mehr als 20 Jahre dauern, bis ausreichend kohlenstofffreier Strom für die Dekarbonisierung ihrer Branche zur Verfügung steht.

Darüber hinaus müsse auch das Vertrauen in die wirtschaftliche Tragfähigkeit von kohlenstoffarmen Produkten gestärkt werden. 95 Prozent der führenden Unternehmen der Schwerindustrie gehen davon aus, dass es mindestens 20 Jahre dauern wird, bis kohlenstoffarme Produkte oder Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis angeboten werden können, vergleichbar mit kohlenstoffreichen Alternativen. Nur 54 Prozent geben an, dass die zukünftigen Kaufabsichten von Produzenten ihnen genügend Vertrauen geben, um in die Dekarbonisierung zu investieren.

Des Weiteren müssten Bedenken hinsichtlich der Kosten ausgeräumt werden. 40 Prozent der Führungskräfte in der Schwerindustrie geben an, dass sie sich weitere Investitionen in die Dekarbonisierung im derzeitigen Wirtschaftsklima nicht leisten können. Dabei gehen 63 Prozent davon aus, dass ihre vorrangigen Dekarbonisierungsmaßnahmen wirtschaftlich gesehen vor 2030 keine Rendite abwerfen werden.

Drei Schritte zur industriellen Dekarbonisierung

Die Studienautoren haben drei Schritte zur industriellen Dekarbonisierung identifiziert:

1. Finanzierung der ersten Phase der industriellen Dekarbonisierung durch Umweltprämien

Die Vorreiterrolle bei der industriellen Dekarbonisierung sollte von der Leichtindustrie übernommen werden. Die Kompensation der Vorlaufkosten für die Dekarbonisierung und das gezielte Wissen darüber, auf welche grünen Produkte man setzen sollte, sind entscheidend für Kosteneinsparungen.

Tatsächlich betrachten 52 Prozent der Führungskräfte in den Schwerindustrien das Umsatzwachstum als entscheidenden Faktor, damit sich ihre drei wichtigsten Dekarbonisierungsprioritäten rechnen.

2. Schnelle Skalierung von kohlenstoffarmer Energie und Wasserstoff

Die Studie zeigt, dass die Kosten für Solarenergie und grünen Wasserstoff bis 2050 um 77 bzw. 74 Prozent sinken können, wenn ihre Potenziale optimal genutzt werden. Fast 64 Prozent der Unternehmen im Bereich Öl, Gas und Energie sind davon überzeugt, dass langfristige Dekarbonisierungspartnerschaften mit Industrie- und Logistikkunden möglich sind.

3. Senkung der Kapital- und Betriebskosten im Rahmen einer kohlenstoffarmen Infrastruktur

Die Analyse verdeutlicht ein erhebliches Potenzial zur Kostensenkung von grünem Stahl um 49 Prozent bis 2050. Hierbei stellt die Reduzierung der Kosten für Bau und Material einen entscheidenden Hebel dar.

Infografik: Rolle der Unternehmen zum Erreichen des Netto-Null-Ziels

Die nachfolgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt die Rolle der Unternehmen zum Erreichen des Netto-Null-Ziels:

Infografik: Rolle der Unternehmen zum Erreichen des Netto-Null-Ziels

Die Rolle der Unternehmen zum Erreichen des Netto-Null-Ziels.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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