Das IT-Zielbild von Atruvia

Sieben Megatrends als Orientierung

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Atruvia, Digitalisierungspartner der Volks- und Raiffeisenbanken, hat sich ein umfassendes IT-Zielbild gegeben, um den Banken und deren Endkunden auch in Zukunft moderne Banking-Lösungen zu bieten. Sieben Megatrends geben dabei Orientierung.

Banken benötigen ein Zielbild für eine zukunftsorientierte IT

Das Zielbild für eine zukunftsorientierte IT basiert auf sieben Megatrends.

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Atruvia steht vor einer technologischen Transformation, die unausweichlich ist. Denn die Anforderungen von Banken und Endkunden sind vielfältig: Auf der einen Seite braucht es ein Kernbankverfahren, das alle Ansprüche an Regulatorik, Sicherheit und Usability erfüllt. Auf der anderen Seite benutzerfreundliche Lösungen z. B. für das OnlineBanking oder Banking-Apps sowie für den BankingWorkspace für die Bankmitarbeitenden.

Sieben Megatrends geben Orientierung

Für den Betrieb und eine effiziente Entwicklung modernisieren wir bei Atruvia die IT, dabei orientieren wir uns an sieben Megatrends.

  1. Modularisierung – Von zentralen monolithischen Anwendungen zu verteilten, Mikroservice-basierten Webanwendungen;
  2. Cloud Computing und Self Service – Software-definierte Infrastruktur in der Cloud als Ziel;
  3. Cloud Security – Von Perimeterschutz zu Zero Trust;
  4. Moderne Integrationsmechanismen – Von Batch-Verarbeitung zu Neartime-Verarbeitung;
  5. „Data-as-a-Product” über integrierte Datenplattformen – Von zentraler Datenhaltung zu Data Lake;
  6. Mobile first – Von getrennten Systemen zu Omnikanalzugang;
  7. Open Banking – Von geschlossenen Systemen zu Netzwerkökonomie.

1. Modularisierung – Von zentralen monolithischen Anwendungen zu verteilten, Mikroservice-basierten Webanwendungen

Die Ausbringungszyklen von Software werden immer kürzer, was für ein monolithisches Kernbankverfahren wie agree21 von Nachteil ist. Deshalb modularisieren wir unser Bankverfahren und schneiden es in kleine fachliche Einheiten. Wir entkoppeln das System und verlagern ausgewählte Fachlichkeit auf neue Technologie-Plattformen, sodass am Ende nur noch ein kleiner zentraler Kern übrigbleibt.

So schaffen wir die Voraussetzung dafür, den Mainframe potenziell als Technologie-Plattform verlassen zu können. Gleichzeitig lösen wir überholte Technologien ab.

2.  Cloud Computing und Self Service – Software-definierte Infrastruktur in der Cloud als Ziel

Derzeit haben wir es bei Atruvia noch mit vielen manuellen Prozessen zu tun, die Zeit und Ressourcen binden. Von dieser Art der „Handarbeit” lösen wir uns. Ziel ist eine Software-basierte Infrastruktur, ähnlich der Services von Public-Cloud-Anbietern. Das Stichwort: „Infrastructure as a Service“: Per Software werden virtualisierte Server und IT-Infrastruktur automatisch bereitgestellt, was zu verkürzten und reproduzierbaren Bereitstellungszeiten führt.

Auf diese Weise können wir unseren Banken schneller skalierende und marktgängige Lösungen liefern.

3. Cloud Security – Von Perimeterschutz zu Zero Trust

Beim Thema Sicherheit gibt es keine Kompromisse. Als Digitalisierungspartner haben wir eine enorme Verantwortung gegenüber unseren Banken. Um sämtliche Daten zu schützen und unerwünschte Zugriffe abzuwehren, ist eine umfassende Sicherheitsstrategie unerlässlich.

Die zunehmende Integration von Fremdlösungen sowie die vermehrte Nutzung von Cloud-Diensten verändern die Anforderungen an die Sicherheitsstrategie. Die Lösung: Zero Trust statt reinem Perimeterschutz. Zero Trust bedeutet, dass jedem Zugriff misstraut und die Berechtigung ständig überprüft wird, auch innerhalb des Rechenzentrums.

4. Moderne Integrationsmechanismen – Von Batch-Verarbeitung zu Neartime-Verarbeitung

Batch-Verarbeitung ist ein etabliertes Vorgehen und in Teilen ist diese Massenverarbeitung von Daten ökonomisch auch sinnvoll. Das Manko: Das Ergebnis ist zeitlich später verfügbar als eigentlich gewünscht. Deshalb ist es erforderlich, Daten in bestimmten Bereichen neartime zu verarbeiten. Z. B. werden die Daten für die Empfehlung der „next best action” und dem damit verbundenen Komfort für Bankmitarbeitende und Kunden quasi in Echtzeit benötigt.

5. „Data-as-a-Product” über integrierte Datenplattformen – Von zentraler Datenhaltung zu Data Lake

Wie beschrieben kommen wir aus der klassischen Batch-Verarbeitung. Heute sind wir allerdings verteilter und datengetriebener unterwegs. Deshalb setzen wir künftig auf sogenannte Data Lakes. Im Mittelpunkt dabei: Daten-Owner. Diese können ihre eigenen Daten als Datenprodukt im Umfeld anbieten. Wir können unseren Partnern Datenprodukte bereitstellen und umgekehrt Datenprodukte von Partnern einfacher integrieren.

So etablieren wir eine neue Datenkultur. Zudem entstehen in unserem Umfeld so Unmengen an Daten, die wir künftig nicht mehr nur speichern, sondern auch besser und detaillierter analysieren wollen.

6. Mobile first  – Von getrennten Systemen zu Omnikanalzugang

Wir kamen aus einer Welt getrennter Kundenkanäle in getrennten und geschlossenen Systemen. Beispiele für einzelne Kanäle sind der Bankarbeitsplatz (persönlicher Kanal), das Online Banking inkl. der Apps (digitaler Kanal) und die telefonisch erreichbaren KundenServiceCenter (digital-persönlicher Kanal). Damit mussten auch Prozesse mehrfach gebaut werden.

Der bereits etablierte Omnikanal-Ansatz hingegen bedeutet einen permanent konsistenten Prozess – egal über welchen Kanal dieser angesprochen wird. Nutzer haben über jeden Kanal denselben Informationsstand. Dabei setzen wir auf „mobile first“ – der mobile Kanal ist also der Hauptkanal.

7. Open Banking – Von geschlossenen Systemen zu Netzwerkökonomie

Vor einiger Zeit war es noch absolut undenkbar, dass externe Partner an unserem Kernbankverfahren oder unseren Produkten mitentwickeln. Zukünftig setzen wir auf eine Netzwerkökonomie oder ein „digitales Ökosystem“ – wir werden offener für Dritte, um so unseren Kunden einen spürbaren Mehrwert zu bieten. Dafür ist das oben erwähnte Zero-Trust-Prinzip eine notwendige Voraussetzung, denn die Kommunikation mit Partnern erfolgt künftig über API-Gateways, also öffentliche Kommunikations- und Netzwerkservices.

Wichtige Voraussetzungen sind geschaffen

Um die sieben Trends in Wirkung zu bringen, haben wir wichtige Grundlagen gelegt. Unsere Omnikanalplattform läuft z.B. schon auf einer Container-basierten Hybrid-Cloud-Plattform. Unser Kernbankverfahren werden wir vollständig modularisieren. Von dieser Veränderung ist primär der Mainframe betroffen.

Durch die Vorbereitung einer schrittweisen Migration zu den modernen Zielplattformen – wo technisch und fachlich sinnvoll – lösen wir die Abhängigkeit zum Mainframe. Voraussetzung dafür ist ein moderner Cloud-Technologie-Stack als Unterbau.

Ein modernes Zielbild braucht ein neues Mindset

Auch das beste Zielbild ist nur erreichbar, wenn sich die Mannschaft, die daran arbeitet, mit dem Vorhaben identifiziert. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Bei Atruvia verfügen wir über ein großes Entwicklungs- und Betriebsteam mit wenig Fluktuation und viel Erfahrung. Was auf der einen Seite ein großer Vorteil ist, darf auf der anderen Seite den Weg in Richtung Agilität nicht blockieren.

Wie dieser Weg ins Agile erfolgreich beschritten werden kann, haben wir bei der Umsetzung unserer Omnikanalplattform erlebt: Wir sind gestartet mit einem Team, das Lust hatte, agile Arbeitsweisen auszuprobieren. Am Ende hat ein 1.000-köpfiges DevSecOps-Team an der Plattform gearbeitet und trägt die Erfahrungen seitdem im Unternehmen weiter.

Für die Mitarbeiter bedeutet all das eine Umstellung ihrer Arbeitsweise. Dazu müssen wir die Mannschaft schulen – einerseits im Umgang mit neuen Technologien, andererseits für den DevSecOps-Ansatz. Alle Mitarbeiter bekommen zudem mehr Eigenverantwortung.  Und das mit allen Vor- und Nachteilen. Alle haben weiterhin ihr Spezialgebiet, der Blick für das große Ganze muss aber breiter werden. So lassen wir unser IT-Zielbild Realität werden.


Partner des Bank Blogs: Der IT-Dienstleister Atruvia (zuvor Fiducia & GAD)

Atruvia (zuvor Fiducia & GAD) ist Experte für alle Themen rund um Banking und Informationstechnologie.

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Über den Autor

Boris Brandwirth

Boris Brandwirth ist Leiter Geschäftsfeldservices bei Atruvia, wozu u.a. die Enterprise Architektur gehört. Der Wirtschaftsmathematiker war zuvor in verschiedenen anderen Bereichen tätig.

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