Wie die Corona-Pandemie das Banking verändert

Lesenswertes über Banking KW 16-2020

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Auch wenn von Normalität im Banking keine Rede sein kann, so wenden sich zumindest die Diskussionsthemen einem sachlich-nüchternen Umgang mit der Corona-Pandemie zu. Gefragt ist vor allem ein Ausblick in die Post-Corona-Zeit.

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Vielen erscheint es klar, dass das Bankgeschäft nach Corona ein anderes sein wird als vor der Pandemie. Die Veränderungen der Art und Weise, wie Menschen Bankgeschäfte tätigen, die Zukunft der Arbeit, der Einsatz moderner Technologie und der Wert von Marken hängen stark von der Zeit ab, die erforderlich ist, um zur „neuen Normalität“ zu gelangen. Der Trend zur Digitalisierung – so viel erscheint klar – ist durch Corona in vielerlei Hinsicht stark gefördert worden. Unklar ist, wie nachhaltig die aktuellen Veränderungen sein werden.

Schwerpunkt der internationalen Berichterstattung aus der Finanzbranche – und damit unseres Wochenrückblicks – sind daher diesmal vor allem Ausblicke und Analysen, auf das, was sich durch den Coronavirus Sars-CoV-2 im Banking ändern wird und wie man sich am besten auf die Post-Corona-Zeit vorbereiten sollte.

Bankgeschäfte nach Corona

Einige sprechen davon, dass Corona zum „Realitätscheck“ für traditionelle Banken werden könnte und sehen FinTechs und Neobanken bereits auf der Überholspur. Andere sehen gerade den FinTech-Bereich unter massivem Druck und glauben, dass die Krise den etablierten Instituten durch eine stärkere Kundenbindung helfen könnte. Klar ist, die Welt nach Corona wird eine andere sein als die bisherige.

Wie Banking nach der Pandemie aussehen könnte

Während niemand sicher sein kann, wie die Welt nach dem Coronavirus aussehen wird, steht eines zweifelsfrei fest: Veränderungen können sofort eintreten und damit wesentlich schneller als manche glauben. Es ist daher wichtiger denn je, sich rechtzeitig auf mögliche Entwicklungen vorzustellen und die Initiativen zu beschleunigen, die ein Finanzinstitut am vorteilhaftesten positionieren können. Die folgenden Elemente der Zukunft sind derzeit am wahrscheinlichsten:

  • Digital sein ist nicht länger nur optional.
  • Arbeiten aus der Ferne wird zunehmen.
  • Innovation ist eine Notwendigkeit.
  • Persönliche Entwicklung schützt vor unvorhergesehenen Umständen.
  • Nachhaltigkeit wird von Verbrauchern und Aktionären geschätzt.

Mehr dazu hier: What Banking Will Look Like After the Pandemic

Wir Corona zum Digitalisierungsbeschleuniger?

Während Covid19 innerhalb der menschlichen Gesellschaft über Religionen, Rassen, Regionen, Länder und Kontinente hinweg für Aufruhr ausgelöst hat, kann dies die Geschäftsmodelle, Arbeitskulturen und Wege der digitalen Transformation innerhalb eines Unternehmens für die Zukunft massiv verändern.

Mehr dazu hier: Covid 19 – A Booster for Digital Transformation!!

Coronaeffekte für FinTechs

Der Lockdown wird sowohl gute als auch schlechte dauerhafte Auswirkungen auf FinTechs haben. Die aktuelle Situation hat viele Nachteile, aber auch Vorteile. Aufgrund ihrer digitalen Natur fühlen sich viele Unternehmen gut positioniert. Auf jeden Fall wird es zu dauerhaften Veränderungen kommen, wie Unternehmen arbeiten.

Mehr dazu hier: Lockdown will have lasting effects on FinTech

Während ängstliche Verbraucher zunehmend nach Sicherheit in der Tradition suchen, müssen neue Anbieter, die noch nie einen großen Markteinbruch erlebt haben, beweisen, dass ihre Geschäftsmodelle einer Krise standhalten können.

Mehr dazu hier: The Tragic Covid-19 Pandemic Could Be an Opportunity For FinTechs Who Learned The Lesson of 2008

Corona verdeutlicht digitalen Handlungsbedarf

Während Regierungen und Zentralbanken auf der ganzen Welt gezwungen sind, auf die wirtschaftlichen Belastungen durch Corona zu reagieren, wird deutlich, dass die Bereitstellung dieser Notfallmittel für Menschen und Unternehmen nicht ganz so einfach ist wie deren Ankündigung in Radio und Fernsehen.

Mehr dazu hier: Coronavirus exposes gaps in innovation

Drei To Dos für die Post-Corona-Zeit

Der Coronavirus hat strategische Pläne der Finanzinstitute zunichte gemacht, die ein stetiges Tempo für die Einführung digitaler Kanäle vorgesehen hatten. Die Herausforderung, die Akzeptanz zu beschleunigen, ist mit einem stärkeren Wettbewerb – oder einer potenziellen Zusammenarbeit – mit FinTechs und Mobilfunkanbietern verbunden, die über die Technologie und zunehmend das Potenzial verfügen, Finanzdienstleistungen anzubieten.

Mehr dazu hier: 3 COVID-19 Digital Transformations Financial Institutions Must Act On

Die Rolle der Bankfilialen nach Corona

Angesichts der Vielzahl an vollständigen oder teilweisen Filialschließungen stellt sich die Frage, ob diese nach dem Ende der Krise wieder geöffnet werden müssen. Und wenn sie wieder öffnen, wie viele Kunden sie noch nutzen werden … und wofür? Experten überlegen, wie sich das persönliche Bankgeschäft für immer verändert haben könnte.

Mehr dazu hier: Bank Branches: There’s No Going Back to Pre-COVID Days

Weitere interessante Themen der Finanzwoche

Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:

Libra startet Phase 2

Die Libra Association, die für die von Facebook im vergangenen Jahr vorgestellte Krpytowährung verantwortlich ist, hat bei der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) eine Lizenz für ein Zahlungssystem beantragt. Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wurden erhebliche Änderungen vorgenommen.

Mehr dazu hier: Libra begins journey to regulatory support with multi-currency model

Wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann

Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, fasziniert das viele, aber sobald es um technischen Details geht, lässt das Interesse nach. Um praktikable und implementierbare Lösungen zu finden, sollten fünf Überlegungen eine Rolle spielen.

Mehr dazu hier: 5 ways to maximize the value of the AI Solutions

Blockchain und Payments in Europa

Der Europäische Bankenverband (EBF), der Europäische Verband der Genossenschaftsbanken (EACB) und die Europäische Spar- und Privatkundengruppe (ESBG) weisen darauf hin, dass die Krise die Bedeutung gut funktionierender Zahlungsdienste in den Vordergrund gerückt hat und haben ihre Vision für die Zukunft des europäischen Zahlungsverkehrs vorgestellt. Blockchain kommt dabei nicht vor. Zu Recht?

Mehr dazu hier: Blockchain and European payments: banks in the defensive mode

Berichte aus Banken und FinTechs

Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Digitales Payment mit analoger Uhr

Die Zahlungs-App MuchBetter hat sich mit dem Schweizer Outfit Winwatch zusammengetan, um eine analoge Uhr auf den Markt zu bringen, die dank eines Zifferblatts aus „Smart Glass“ kontaktlose Zahlungen leisten kann.

Mehr dazu hier: MuchBetter and Winwatch launch analogue watch with ‚payment glass‘

Britische Großbank fördert digitales Banking für ältere Kunden

Die Lloyds Banking Group will bis zu 2000 Kunden über 70 Jahren mit kostenlosen Tablet-PCs ausstatten und eine eigene Telefon-Hotline einrichten, um Schulungen und Support für schutzbedürftige Personen beim Zugriff auf Online-Banking bereitzustellen.

Mehr dazu hier: Lloyds to provide free digital skills training and tablets for elderly customers

Japanische Bank testet digitale Identität

Die Mizuho Bank hat Proof-of-Concept-Tests für digitale IDs auf der Grundlage von Gerätestandorts und Gesichtserkennung gestartet, um die Online-Banking-Authentifizierung von Kunden zu verbessern.

Mehr dazu hier: Mizuho Bank to build and test Digital ID

Aktienhandel für Einsteiger

In unsicheren Zeiten richtet sich die nordeuropäische Neobank Lunar mit einer unkomplizierten, abgespeckten Aktienhandelsplattform in Zusammenarbeit mit der dänischen Bank Saxo an Einsteiger in Börsenanlagen.

Mehr dazu hier: Lunar simplifying stock trading with new service for beginner investors

Visa-Karte mit Bitcoin-Bonus

Das amerikanische Krypto-FinTech Fold arbeitet mit Visa zusammen, um eine Karte zu starten, mit der Benutzer Bitcoin verdienen können, wenn sie Geld ausgeben.

Mehr dazu hier: Fold launches Visa card with bitcoin rewards

Spanische Bank erweitert Tests mit Quantencomputern

CaixaBank verstärkt ihre experimentelle Anwendung von Quantencomputern im Bereich Finanzdienstleistung und entwickelt einen Algorithmus für maschinelles Lernen zur Klassifizierung des Kreditrisiko von Kunden.

Mehr dazu hier: CaixaBank steps up quantum computing trials

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


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