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Bitcoin, die 2te

Wie sich trotz Crash mit Kryptowährungen Geld verdienen lässt

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Im Zuge des Krypto-Kurscrash haben viele Bitcoin-Investoren herbe Verluste erlitten. Die Hoffnungen auf eine Erholung scheinen sich nicht zu erfüllen. Dennoch bestehen Chancen, mit Kryptowährungen Geld zu verdienen, wenn man neue Wege geht.

Kryptowährungen wie Bitcoin verharren auf Tiefstand

Für Kryptowährungen wie den Bitcoin sind die Kurschancen derzeit eher mau.

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Ein Banker in einem Ferrari? Das entspricht so gar nicht dem Understatement, welches in der Branche so aufwendig gepflegt wird. Georg Unger, Top-Manager in einer Regionalbank, machte sich da nichts vor. Zwölfzylinder hatten in diesem Gewerbe offiziell nichts verloren. Angebrachter war da schon ein lautloser Tesla, für ältere Damen und Herren im Spitzen-Management der Banken und Sparkassen vielleicht auch noch ein Modell der großen Drei. Audi, BMW oder Mercedes. Alles andere, dem möglicherweise sogar der Geruch von undemokratischem Luxus anhaftete, war verpönt in der Szene.

Man konnte ja schlecht über die veritable Kostenkrise in der Kreditwirtschaft schwadronieren, Hundertschaften der Belegschaft freisetzen und dann beim Finanzministerium mit dem neuesten Bentley vorfahren.

Okay, konnte man schon, es sah aber nicht so gut aus. Optik zählt eben doch. Banker ließen sich heutzutage Luxuskarossen, die zweifelsfrei am besten ihren sozialen Aufstieg dokumentieren, an den Zweitwohnsitz in den Arabischen Emiraten liefern. Doch das war bislang ein gutgehütetes Geheimnis.

Bitcoin-Investor statt Banker

Aber Herr Unger war jetzt kein Banker mehr. Er war nun Bitcoin-Investor! Schon beim ersten Anzeichen des Hypes hatte Georg fast alles richtig gemacht und stieg – nachdem alle seine Kumpels ihm über ihre enormen Gewinne mit den Krypto-Währungen berichtet hatten – schlussendlich doch mit einem ordentlichen Batzen Kohle in die Zukunftswährung ein.

Wie jeder gewissenhafte Investor, der fundamentale Werte schätzt und nur auf tiefgreifende finanztechnische Analysen setzt, hatte Georg Unger an einem regnerischen Sonntagmorgen beschlossen, dass er auch etwas vom Kuchen abhaben wollte. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, seine Ersparnisse sozusagen auf „Rot“ zu setzen.

Was sollte schon schiefgehen, bei einem Bitcoin-Kurs von über 14.000 Euro?

Der Bitcoin Crash

Unerquicklich war nun, dass kurz nach Georgs Investment die Kurse ins Bodenlose stürzten und vom ordentlichen Batzen nur noch wenig übrig blieb. Mutlosere Geister als Georg hätten vielleicht das Handtuch geworfen oder aber einen Kredit auf das Eigenheim aufgenommen, um weiter zu investieren – doch so ein Geistes Kind war Unger nicht.

Er war – wie gesagt – ein analytischer Denker, ein logischer Kopf, der eins und eins zusammenzählen konnte. Georg tat es, zählte seine Aktiva und Passiva zusammen und stellte mit Unmut fest, dass er im Grunde genommen pleite war.

Als Kosmopolit und Freidenker schaute Georg gerne über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und wusste, dass Scheitern in Europa nicht den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert genoss wie etwa in den USA. Dort kann man nach einer veritablen Pleite sogar in die Politik gehen und sich erfolgreich um das höchste Amt im Staate bewerben.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Kurserholung bei Bitcoin und Co.?

Unger war der festen Überzeugung, dass der Kursrutsch von Bitcoin und Co. nur ein zeitlich begrenzter Rückschlag sein konnte. Bald würden sich die Märkte und die auf Kryptowährungen im Moment gar nicht gut zu sprechenden Notenbanken beruhigen und die Kurse wieder steigen.

Er musste nur warten, wie jeder erfolgreiche Investor. Der Börsenguru André Kostolany sagte einmal: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“.

Georg Unger stimmte Kostolany vollinhaltlich zu, wenngleich ein kleines Problem ihm dennoch Unbill bereitete: Unger hatte keine Zeit. Gar keine! Denn in Erwartung der neuen Reichtümer hatte er folgerichtig seinen gut dotierten Bankjob gekündigt und auf die fetten Erträge aus seinem Investment gehofft. Doch von da kam nichts.

Krypto-Mining wird unrentabel

Und als würde das Universum ihn verspotten, las er als Abonnent des Wallstreet Journals nicht nur regelmäßig über den Verfall seines Investments, sondern auch über die neuen, riesigen Müllhalden in Fernost, in denen sich die Reste von hochgezüchtetem IT-Schrott türmten. Die traurigen Hardware-Überbleibsel der einst hochgefeierten Krypto-Miners, die eine Serverfarm nach der anderen installiert hatten und welche nun unrentabel geworden waren. Er sah die unschönen Nebenwirkungen, welche die freie Marktwirtschaft so mit sich brachte: Berge von ausrangierten Computern in den Straßen von Shanghai, alles Geräte, für die noch vor wenigen Monaten gutes Geld bezahlt worden war. Denn die Krypto-Miner ließen sich nicht lumpen. Aber sie waren jetzt unrentabel geworden und was kein Geld verdiente, musste raus!

Georgs Oma pflegte ihrem Enkel immer mit weisen Sinnsprüchen das Leben zu versüßen. Wann immer er sich in einer ausweglosen Situation wiederfand, seine Großmutter wusste Rat: „Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“

Reich mit Krypto-Schrott

Es war, als würde Herrn Unger tatsächlich ein Lichtlein aufgehen und ihm den Weg in eine rosige Zukunft leuchten.

„Was, wenn nicht in der Spekulation der Gewinn lag?“, fragte sich Georg. Konnte es sein, dass man mit Elektroschrott deutlich mehr verdienen konnte als im Auf und (hauptsächlich) Ab der Krypto-Kurse?

Herr Unger aktivierte seine letzten finanziellen Reserven und kaufte den chinesischen Computerschrott, welchen er dann in der Heimat gewinnbringend an die spielsüchtige Gamer-Community weiterreichte. Georg, der Umweltkrieger, der die Straßen von Shanghai von Computermüll befreite und der gefeierte Unternehmer, der aus Nichts Geld machen konnte.

Gut, er konnte sich nun nicht mehr „Banker“ oder „Investor“ nennen. Und „Schrotthändler“ klang nicht ganz so exklusiv, wie Georg sich das gewünscht hätte. Aber was soll´s: dafür würde es niemand mehr anrüchig finden, wenn er nun in einem brandneuen Ferrari vorfuhr. Und er musste dafür nicht einmal in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen.

Kein Nachteil ohne Vorteil, oder?

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Über den Autor

Michel Lemont

Michel Lemont ist seit mehr als 35 Jahren in Bankenwesen tätig. Er war in verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie tätig, unter anderem im Vertrieb, im Marketing und zuletzt im Umfeld des Zahlungsverkehrs. In seinen Aufgabenbereich fallen unter anderem regulatorische Themen, das Management von Zahlungsverkehrs-Infrastrukturen sowie die Arbeit in nationalen und internationalen Gremien im Bereich Payments. Ein besonderes Anliegen sind ihm Innovationen im Bankenbereich und das "Querdenken". Michel Lemont ist Autor des Buches „Bankers have more fun“ und betrachtet das Bankwesen gerne von der humoristischen Seite. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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