Anleger haben wenig Vertrauen in Robo-Advisory

Entwicklungen im Markt für digitale Geldanlage

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Automatisierte digitale Geldanlagen, sogenannte Robo Advisor, versprechen einfache, breit gestreute Geldanlagen im Internet. Viele Anleger kennen die Möglichkeiten jedoch nicht oder begegnen den Plattformen mit Skepsis, wie eine Studie zeigt.

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Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Seit über zehn Jahren gilt Robo Advice als eine innovative Möglichkeit, Investoren das Anlegen in Wertpapieren zu vereinfachen. Doch die anfangs optimistischen Marktprognosen für Robo Advice konnten bislang nicht erreicht werden.

Im Wesentlichen liegt dies an zwei Ursachen:

  • Robo Advisor sind vielen Menschen unbekannt.
  • Digitale Geldanlage stößt bei vielen Anlegern auf Vorbehalte.

Das zeigt eine gemeinsame Studie von Cominvest und Quirion, für die 1.300 Personen befragt wurden, die unter anderem über mindestens 5.000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen.

Stabiles Anlageverhalten bei Privatanlegern

Die Ergebnisse belegen, dass trotz des turbulenten Jahres 2022 die Zielgruppe nach wie vor ein starkes Interesse an der Geldanlage hegt. 81 Prozent der Umfrageteilnehmer bekundeten ein hohes oder sehr hohes Interesse an dieser Thematik. Das Anlageverhalten der Privatanleger blieb grundsätzlich stabil, jedoch gab es einige detaillierte Veränderungen.

Das verfügbare Anlagekapital sowie die potenziellen Sparbeträge blieben weitgehend konstant, wobei 76 Prozent über mehr als 10.000 Euro und 30 Prozent sogar über mehr als 50.000 Euro an frei verfügbarem Anlagekapital verfügten. Die monatlichen Sparmöglichkeiten sind beachtlich, da über 90 Prozent der befragten Haushalte in der Lage wären, mindestens 100 Euro pro Monat zu sparen.

Obwohl nach wie vor Risikoscheu und ein gewisses Misstrauen gegenüber Banken zu den häufigsten Gründen zählen, weshalb Menschen sich nicht für Geldanlage interessieren, gewinnen Faktoren wie die Komplexität der Angelegenheit und Zeitmangel an Bedeutung. Es wurde zudem festgestellt, dass Personen, die kein Interesse an Geldanlage zeigen, größere Vermögensverluste erlitten haben als diejenigen, die sich für dieses Thema interessieren.

Robo Advisor sind vielen Menschen unbekannt

Gemäß der Umfrage gaben 39 Prozent der Befragten an, dass sie keinerlei Kenntnis von Robo-Advice haben. Dies ist ein Anstieg im Vergleich zu einer früheren Studie aus dem Jahr 2021, bei der 34 Prozent angaben, diese Form der automatisierten digitalen Geldanlage nicht zu kennen.

34 Prozent der aktuellen Umfrageteilnehmer haben den Begriff zwar schon einmal gehört, wissen jedoch keine Einzelheiten darüber. Nur 28 Prozent erklärten, sie wüssten, worum es bei Robo-Advice geht.

Verbreitete Skepsis gegenüber Robo Advice

Das Vertrauen in Robo-Advice ist im vergangenen Jahr gestiegen. In der Studie bewerten 47 Prozent der Nutzerinnen und knapp ein Fünftel der Nicht-Nutzer sie positiver als im Vorjahr. Zentrale Argumente für die Geldanlage mit einem Robo-Advisor sind Selbstbestimmtheit, Zeitersparnis und einfache Anlage auch ohne Vorkenntnisse.

Zwar sahen fast 60 Prozent beim Robo Advisor eine Zeitersparnis gegenüber einer Anlageberatung, doch viele Anleger glauben im Zweifel lieber an sich selbst. 52 Prozent gaben an, sie steuerten ihre Geldanlagen in Börsenkrisen selbst am besten.

Erwartungen an Robo-Advisor

Rund 60 Prozent aller Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, Geld bei einem Robo-Advisor anzulegen. Bei den unter 50-Jährigen sind es sogar mehr als zwei Drittel.

Die Erwartungen sind klar: Geringe Kosten und Einfachheit bei der Nutzung stehen im Fokus, gefolgt von Rendite, Transparenz und Flexibilität. Ebenso klar sind die Vorbehalte: Höhe der Gebühren, mangelndes Vertrauen in einen Anlage-Algorithmus sowie das Fehlen eines persönlichen Kontakts.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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