Vier Szenarien für ein Europa nach dem Brexit

Ausblick auf Europas Zukunft bis 2030

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Der Brexit wird zur Realität, auch wenn noch nicht alle Weichen abschließend gestellt sind. Eine Studie stellt vier grundlegende Szenarien vor, wohin sich Europa nach der Trennung von Großbritannien bis 2030 entwickeln könnte.  

Studien und Research zu Trends und Zukunftsszenarien

Banken und Sparkassen sind ein wichtiger Teil von Wirtschaft und Gesellschaft und als solche auch von allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen betroffen. Wichtige Studien zu solchen Trends und Zukunftsszenarien finden Sie im Bank Blog.

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Seit 1. Februar ist Großbritannien nicht mehr Mitglied der EU. Auf den ersten Blick hat das nicht viel verändert, da die Übergangsfrist noch bis Ende des Jahres läuft. Was danach passiert ist jedoch unverändert unklar. Nach wie vor ist keine Option zum Ausgang der Trennung ausgeschlossen und ein harter Brexit Ende des Jahres möglich. Sicher scheint nur, dass 2021 eine neue Ära beginnen wird. Die Übergangsfrist gibt Unternehmen, die bisher abgewartet haben, allerdings noch einmal die Gelegenheit, sich für alle möglichen Fälle zu rüsten.

Ebenso relevant ist aber die langfristige Perspektive über 2020 hinaus und die Frage, wie sich Europa in der nächsten Dekade entwickeln könnte. Bank Blog Partner Deloitte hat die möglichen Brexit-Konsequenzen unter zwei Gesichtspunkten betrachtet:

  • Wie konstruktiv wird das Verhältnis zwischen UK und EU nach dem Brexit?
  • Und welche ist die wichtigste treibende Kraft, die Europa in 2030 prägen wird?

Vier Szenarien für die Post-Brexit Zeit

Aus vielen Möglichkeiten habe man sich dabei für die digitale EU-Wettbewerbsfähigkeit entschieden, da diese die größte Auswirkung auf die europäische Wirtschaft und die Zukunft Gesamteuropas haben dürfte. Auf Basis dieser zwei Treiber wird die mögliche Zukunft Europas in vier Szenarien beschreiben.

Die Analyse soll nicht nur aufzeigen, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Szenarien unsere Zukunft beeinflussen werden, sondern soll zu einem verstärkten Nachdenken über das Europa von morgen anregen. Auch wenn der Brexit-Ausgang unkalkulierbar ist, liege die digitale Stellung Europas in den Händen der Europäer.

Vier Brexit-Szenarien für die Zukunft Europas

Vier unterschiedliche Ausblicke auf Europas Zukunft nach dem Brexit.

Die vier grundsätzlich unterschiedlichen Szenarien stellen somit mögliche Zukunftsbilder vor, die als Richtschnur für die Strategie von Unternehmen hilfreich sein können. Die Szenarien differenzieren dabei in einer Dimension zwischen gütlicher UK/EU-Einigung einerseits und künftiger Konkurrenz andererseits, in der anderen zwischen den möglichen Positionierungen der beiden Parteien in Bezug auf die digitale Wettbewerbsfähigkeit (Anführer / Nachzügler).

Szenario 1: Neustart und Beschleunigung („Reset & Acelerate“)

In diesem Szenario haben die Verhandlungen zu einer schnellen und klaren Einigung geführt, was die weitere wirtschaftliche Verflechtung beidseits des Ärmelkanals betrifft: Beide Seiten kooperieren eng, und gehen die nötigen Investitionen an. Ein digitaler Masterplan hat den Übergang in ein Europa ermöglicht, das digital-ökonomisch im globalen Wettbewerb mithalten kann.

Szenario 2: Gutes altes Europa („Good Old Europe”)

Dieser Fall betrachtet das Szenario, in welchem ein langer und mühsamer Weg bis zu einer verbindlichen und umfassenden Brexit-Einigung führt. Ein solcher Prozess zieht Kräfte und Fokus von den wichtigen anderen Zukunftsfragen ab. Entsprechend gebremst verlaufen die Bemühungen zu einer grundlegenden europäischen Neuausrichtung.

Doch auch hier gibt es noch etliche Möglichkeiten für Europa, sich zu spezialisieren und dank „guter alter“ europäischer Werte seinen Platz in der digitalen Welt zu finden und auszubauen.

Szenario 3: Europa als Maßstab („Benchmark Europe“)

Dieser Ausblick wird von einem schlecht gestalteten Brexit und einem Erstarken des populistischen Nationalismus beherrscht, die das Verhältnis zwischen EU und UK nachhaltig beschädigt haben. Nichtsdestotrotz sieht dieses Szenario durchaus Chancen für die EU: Hier wurde der Brexit als Weckruf verstanden und für eine radikale, beschleunigte Modernisierung der gemeinsamen, digitalen Agenda und Strategie genutzt.

Als Ergebnis sieht dieses Szenario eine Union, die dank gezielter Investitionen in Innovationen und eines praktikablen Rahmens für moderne Technologien und Geschäftsmodelle neue Standards für Datenaustausch und ein modernes Europa geschaffen hat, das seinen Platz in der digitalen Zukunft bestens behaupten kann.

Szenario 4: Überleben („Staying Alive”)

Dieses Szenario skizziert eine eher unschöne EU-Zukunft, in der Wachstum, Mitglieder- und Marktstabilität von anhaltender Uneinigkeit über die wirtschaftliche Beziehung zu Großbritannien geprägt sind. Die EU und UK sind zu Konkurrenten geworden, die sich gegenseitig das Leben schwermachen und sowohl internationale Investitionen als auch gemeinsame Innovationen durch mangelnde gemeinsame Standards eher bremsen als fördern.

Dennoch bieten auch hier bilaterale Verträge und eine verstärkte Spezialisierung den Europäern noch Chancen für Wachstum und Wohlstand, wenngleich die Abhängigkeit von globalen Playern beträchtlich gewachsen ist.

Das Whitepaper „Beyond Brexit Szenarien für die Zukunft Europas 2030“ können Sie hier direkt herunterladen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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