Recruiting-Herausforderungen in der Finanzbranche

So können Finanzinstitute Talente gewinnen

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Auch für Banken, FinTechs und Versicherungen ist der Fachkräftemangel eine immer größer werdende Herausforderung. Wie kommen Finanzunternehmen dagegen an? Zum Glück gibt es Strategien, wie Arbeitgeber die herausfordernde Talentgewinnung meistern können.

Fachkräftemangel als Herausforderung für Finanzinstitute

Der Fachkräftemangel wird immer mehr zur Herausforderung für Finanzinstitute.

Partner des Bank Blogs

Berg Lund & Company ist Partner des Bank Blogs

Die Finanzwelt befindet sich im Wandel. Sowohl die Zinswende als auch Rezessions-Szenarien wirken sich stark auf das Geschäft von Banken, FinTechs und Versicherungen aus. Die größte Herausforderung für Unternehmen ist allerdings die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel spitzt sich weltweit immer mehr zu. In Deutschland haben 84 Prozent der Unternehmen im Bereich Finanzen und Immobilien Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.

Sowohl für Arbeitgeber als auch für die allgemeine wirtschaftliche Lage birgt diese Situation zahlreiche Risiken. Der Mangel an Fach- und Führungskräften kann das Wachstum von Banken, FinTechs und Versicherungen stark einschränken. Zudem droht die Innovationsfähigkeit von Unternehmen, durch fehlendes spezialisiertes Know-how ausgebremst zu werden. Das Ergebnis sind Produktivitätsverlust und die Überlastung vorhandener Mitarbeiter – was Unternehmen wiederum im hart umkämpften globalen Arbeitsmarkt weniger wettbewerbsfähig macht. Umso wichtiger sind jetzt innovative Lösungen und professionelle Strategien.

Wie kommen Finanzunternehmen gegen den Fachkräftemangel an?

Damit Unternehmen in der Finanzbranche trotz Fachkräftemangel bei der Talentgewinnung Schritt halten können, sollten drei Dinge besonders im Fokus stehen:

  • Zum einen ist es wichtiger als je zuvor, die bereits eingestellten Mitarbeiter zu begeistern und zu halten.
  • Zum anderen stellen Arbeitnehmer immer mehr Anforderungen an die Flexibilität und die Rahmenbedingungen ihrer Arbeitgeber.
  • Und zuletzt sind die sich wandelnden Werte und Erwartungen von Arbeitskräften zu beachten, sodass diese sich in ihrer Individualität gesehen und geschätzt wissen.

Vielfalt leben: Diverses Recruiting in jedem Bereich

Die Erfahrung zeigt: Arbeitgeber, die auf diverse Bewerberpools setzen, haben bessere Chancen, Talente zu finden und zu halten. Dabei geht es nicht nur darum, eine Vielzahl an fachlichen Hintergründen zu versammeln, sondern auch darum, den Blick auf vielfältige Zielgruppen zu erweitern. Nur so bleiben Unternehmen innovations- und wettbewerbsfähig.

So nutzen moderne Recruiting-Strategien zum Beispiel zunehmend das Potenzial älterer Generationen. 39 Prozent der im ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer befragten Arbeitgeber haben bereits in den vergangenen zwölf Monaten verstärkt Bewerber der Generation 50+ – so genannte „Silver Worker“ – eingestellt.

Gegenüber Lücken oder Brüchen im Lebenslauf zeigen sich 30 Prozent der Unternehmen toleranter. Auch Kandidaten, die nicht über alle im Jobprofil ausgeschriebenen technischen Fähigkeiten (30 Prozent) oder Soft Skills (23 Prozent) verfügen, profitieren von den geänderten Einstellungsvoraussetzungen. Verstärkte und vor allem passende Qualifizierungsmaßnahmen helfen Finanzorganisationen dabei, dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Der Blick nach innen: Versteckte Potenziale entdecken

Menschen sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens. Im Bestreben, offene Stellen zu besetzen, schauen viele Arbeitgeber zuallererst nach außen. Die externe Kandidatensuche gestaltet sich jedoch von Jahr zu Jahr schwieriger und ist nur eine von vielen Möglichkeiten, das benötigte Know-how ins Team zu integrieren.

In den eigenen Reihen finden sich zahlreiche Talente, die durch Re- und Upskilling-Maßnahmen für neue Herausforderungen fit gemacht werden können. Solche Angebote erhöhen außerdem die Arbeitgeberattraktivität, denn Menschen wünschen sich, ihre Fähigkeiten auszubauen: 57 Prozent der Arbeitnehmer bilden sich außerhalb ihres Arbeitsplatzes weiter, weil die Schulungsprogramme in ihrer Organisation nicht ausreichend sind, um sie langfristig beschäftigbar zu machen.

Ferner ist das technologiegestützte Erkennen von Talenten und Potenzialen ein wichtiges Werkzeug, denn oftmals werden Mitarbeiter übersehen, die noch nicht über die benötigten Hard Skills verfügen, aber durch Umschulungen und Weiterbildung leicht in neue Rollen schlüpfen können.

Werte im Wandel: Die neuen Anforderungen der Arbeitnehmer

Die Wertvorstellungen von Arbeitnehmern entwickeln sich stetig weiter. Das betrifft nicht zuletzt die Generation Z, die bis 2025 etwa 27 Prozent aller Arbeitskräfte ausmachen wird. Themen wie Diversität, Inklusion und Umweltschutz liegen diesen jungen Menschen sehr am Herzen, doch auch bei älteren Mitarbeitern kann sich die Wahl des Arbeitgebers unter anderem nach diesen Vorstellungen richten. Für Banken, FinTechs und Versicherer ist es daher nicht nur aus ethischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen essenziell, ESG-Ziele voranzutreiben. Dazu braucht es eine dedizierte, messbare Strategie. Die daraus resultierenden Maßnahmen können Unternehmen für Fach- und Führungskräfte deutlich attraktiver machen.

Fach- und Führungskräfte kennen ihren Wert für ihr Unternehmen und wissen, was sie wollen. Dazu gehört unter anderem, auch Ziele außerhalb der Arbeit weiterzuverfolgen. Ob in einem genossenschaftlichen Kreditinstitut, FinTech oder internationalen Großkonzern – Arbeitnehmer wünschen sich wie in anderen Branchen auch eine bessere Work-Life-Balance und größere Flexibilität ihrer Arbeitgeber. 42 Prozent der Millennials wünschen sich zum Beispiel eine bessere Work-Life-Balance und 64 Prozent der Arbeitnehmer würden sich nach einer neuen Stelle umsehen, wenn sie wieder vollständig im Büro arbeiten müssten. Ob die Antwort in Form von alternativen Arbeitszeitmodellen, Remote Work oder anderen Rahmenbedingungen erfolgt, sollte auf den individuellen Bedürfnissen jedes und jeder Mitarbeiter basieren.

Fazit: Bewährte Praktiken für die Finanzbranche

Die Rekrutierung von Talenten in der Finanzbranche steht vor enormen Herausforderungen, gleichzeitig jedoch vor großartigen Chancen. Die schnelle technologische Entwicklung, die den Fachkräftemangel befördert, birgt zugleich innovative Möglichkeiten, um die Talentgewinnung zu professionalisieren und zu präzisieren. Mit Erkenntnissen aus 25 Jahren Personaldienstleistung verfügt Bankpower über einen wertvollen Wissensschatz und ausgefeilte Handlungswege zur Erreichung dieses Ziels. Nicht nur externe, sondern auch interne Talente können mithilfe eines guten und zuverlässigen Partners gefördert werden, der sich der komplexen Personalthematik annehmen kann. Diverse Teams fördern die Produktivität und professionelle Re- und Upskilling-Maßnahmen schließen nicht nur Fachlücken, sondern steigern auch die Arbeitgeberattraktivität.

Gleiches gilt für die Flexibilität und das Anerkennen neuer Werte, die ein wichtiger Baustein für die Mitarbeiterbindung sind. Arbeitgeber, die auf Work-Life-Balance und nachhaltige Praktiken setzen, stärken die Mitarbeiterloyalität und minimieren die Fluktuation. Eine proaktive, werteorientierte Personalstrategie ist der Schlüssel, um als Arbeitgeber in der Finanzbranche auch in Zukunft wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben.

Über den Autor

Bénédicte Autem

Bénédicte Autem ist Director Brand Specialization beim Personaldienstleister ManpowerGroup und Geschäftsführerin von Bankpower, einem Joint-Venture zwischen der ManpowerGroup und der Deutschen Bank. Als studierte Betriebswirtin und mit vielen Jahren Erfahrung in der Geschäftsführung verschiedener Unternehmen ist sie eine kenntnisreiche Expertin in der Personaldienstleistungsbranche.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren