4 Handlungsfelder zur Nutzung von KI in Deutschland

Unternehmen mit Nachholbedarf bei Künstlicher Intelligenz

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Weltweit gewinnen Anwendungen aus dem Bereich Künstlicher Intelligenz rasant an Bedeutung. Nur in Deutschland scheint die Technologie nicht in die Gänge zu kommen. Eine Studie zeigt vier Handlungsfelder für Unternehmen auf.

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Einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte zufolge wächst der Markt für Anwendungen aus dem Bereich Künstlicher Intelligenz rasant. Doch viele deutsche Unternehmen schätzen die Bedeutung des Themas für ihre wirtschaftliche Zukunftsrelevanz immer noch geringer ein, als Unternehmen in anderen Ländern. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Technologie wertschaffend nutzen können.

Deutschland hängt bei KI hinterher

Auch wenn immer mehr Unternehmen in Deutschland die Chancen von Technologien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz erkennen, hat das Thema nach Ansicht der Studienautoren noch nicht die Bedeutung, die es verdient.

KI sei ein bedeutendes und unverzichtbares Zukunftsthema. Der weltweite KI-Markt entwickelt sich weiterhin rasant, und durchschnittlich 94 Prozent der global Befragten gaben übereinstimmend an, dass die Technologie wichtig für die Zukunft ihrer Unternehmen ist. In Deutschland halten nur 87 Prozent der Befragten KI-Lösungen in den nächsten fünf Jahren für wichtig.

Auch bei den KI-Investitionen klafft die internationale Schere auseinander: Im Durchschnitt berichten 76 Prozent der Befragten weltweit von einer Zunahme der KI-Investitionen, verglichen mit 70 Prozent der deutschen Befragten.

Vor allem im Bereich der optisch gestützten Maschinenaufgaben – wie etwa Qualitätskontrolle oder Gesichtserkennung – sehen die Befragten zu 32 Prozent in den kommenden drei bis fünf Jahren eine hohe Relevanz, für den Zeitraum fünf bis zehn Jahren sind es sogar 41 Prozent. Bei Simulationen, etwa mit Digital Twins, liegt die Steigerungserwartung ähnlich hoch, während Anwendungen wie Intelligente Automatisierung, Cybersecurity und Empfehlungssysteme ihren Höhepunkt schon erreicht hätten und sich in den kommenden zehn Jahren laut der Befragung stagnieren bzw. rückläufig entwickeln dürften.

Deutsche mit skeptischer Grundhaltung zu KI

Deutschland blickt kritischer auf KI als andere Länder. 52 Prozent der Befragten zeigen sich besorgt über die manipulative Macht von KI, während dies im weltweiten Durchschnitt nur 41 Prozent so sehen. Die Hälfte der deutschen Befragten fürchten KI zudem als Jobkiller, global tun dies nur 38 Prozent.

Dennoch ist KI auch in Deutschland schon im Einsatz, sei es bei Spracherkennung, ‑steuerung und -assistenz, oder bei intelligenter Automation. Weitere wichtigste KI-Anwendungen sind Text-Chatbots, Biometrik, Intelligente Prozessautomatisierung, Maschinelles Sehen, Sprachagenten und Sprachverarbeitung.

Vier Handlungsfelder zur Nutzung von KI

Die Studie skizziert die folgenden vier Handlungsfelder zur Nutzung von KI:

  1. Mehr Investitionen in Unternehmenskultur und –führung;
  2. Konsequente Transformation im Bereich Operations;
  3. Kombination von Technologie und Talent;
  4. Wertsteigernde Anwendungsbereiche wählen.

1. Mehr Investitionen in Unternehmenskultur und -führung

Unternehmenskulturelle Faktoren sind wichtig für die Nutzung von KI. Insbesondere in Deutschland ergeben sich viele Risiken aus dem Versäumnis, kulturelle Herausforderungen ausreichend zu beachten.

Führungskräfte sollten sich dafür einsetzen, den kulturellen Wandel stärker voranzutreiben, neue Arbeitsweisen zu etablieren und die ethische Nutzung von KI sicherzustellen, um so bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.

2. Konsequente Transformation im Bereich Operations

Ob ein Unternehmen in der Lage ist, KI auf ethische Weise und in großem Umfang zu entwickeln und zu implementieren, hängt weitgehend davon ab, wie gut Abläufe auf die besonderen Anforderungen neuer Technologien zugeschnitten sind.

Arbeitsabläufe und Rollen sollten neu bewertet werden, um Risiken zu managen und Mehrwert zu generieren. Deutsche Unternehmen haben zudem hohes Entwicklungspotenzial, wenn es um die Umsetzung von Best Practices geht.

3. Kombination von Technologie und Talent

Zusätzlich zu den Veränderungen in der Unternehmenskultur und -führung müssen Unternehmen ihre KI-Strategien in einem angespannten Talentmarkt entwickeln. Dieser ist zunehmend von Standardplattformen und Tools & Assets geprägt, die die Transformation eines Unternehmens beschleunigen können. Unternehmen sollten ihre KI-Strategien an den verfügbaren Fähigkeiten ausrichten. Hier nimmt Deutschland eine einzigartige Position ein, da Unternehmen KI-Fähigkeiten zu einem Großteil durch die Einstellung neuer Hochschulabsolventen erlangen.

4. Wertsteigernde Anwendungsbereiche wählen

KI treibt den Wandel in allen Branchen voran, und viele Führungskräfte haben begonnen, jene Anwendungsfälle zu erschließen, die im jeweiligen Kontext den größten Mehrwert schaffen. Wichtig ist es, eine Strategie zu entwickeln, die sowohl kurzfristig als auch langfristig differenzierte KI-Anwendungen vorsieht.

Die Studie „Fueling the AI transformation“ mit den Ergebnissen für Deutschland können Sie hier direkt herunterladen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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