Sicherung von Relevanz und Geschäftsmodell

Aufgaben der Volksbanken und Raiffeisenbanken für 2020

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Die 875 deutschen Genossenschaftsbanken sind trotz einer sich weiter eintrübenden Konjunktur und neuer globaler Unsicherheiten in einer wirtschaftlich soliden Verfassung. Für den Erfolg im Jahr 2020 ergeben sich dennoch einige wichtige Aufgaben.

Trends und Entwicklungen für Banken und Sparkassen in 2020

Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2020?

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Für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der deutschen Genossenschaftsbanken ist es wichtig, den bereits eingeschlagenen Weg von einer filialzentrierten zu einer omnikanalfähigen Bankengruppe weiter voranzutreiben, und den typischen Markenkern der Genossenschaftsbanken wie die persönliche Nähe zu Kunden und Mitgliedern beizubehalten.

Auswirkungen der Negativzinsen managen

Betriebswirtschaftlich ist die wichtigste Aufgabe, die Auswirkungen der extremen Zinssituation zu managen. Die Negativzinsen werden noch eine ganze Weile andauern. Die daraus resultierenden Belastungen schlagen sich immer stärker in den Bilanzen der Institute nieder. Die Frage ist, wie man als Bank mit dieser Situation kurz-, mittel- und langfristig umgeht.

Die Aspekte Wachstum und Kosten sind hier elementar. Unser Wachstumspfad im Kundengeschäft, der in den zurückliegenden Jahren für ein Kreditwachstum über den Marktdurchschnitt gesorgt hat, ist, wie die vorläufigen Zahlen des BVR vom Januar 2020 nahelegen, ungebrochen. Über alle Kundengruppen hinweg sind die Genossenschaftsbanken um gut 6 Prozent auf 626 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

Die Kostenseite werden die Banken noch stärker im Blick haben. Effizienz ist eine Daueraufgabe. Im Hinblick auf das Thema Wachstum ist es aber mittelfristig wichtig, dass wir die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft sukzessive weiter verringern. Und das wird nur möglich sein, indem wir neue Wachstumsfelder und neue Geschäftsfelder für uns erschließen. Das können banknahe oder auch bankfremde Dienstleistungen sein. Die dafür notwendigen Vorarbeiten hat der BVR bereits in Angriff genommen.

Mit Digitalisierungsoffensive Relevanz beim Kunden sichern

Beinah noch wichtiger als die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen ist der Wettbewerb um die tägliche Kundenrelevanz. Für andere Unternehmen sind banknahe Dienstleistungen ein attraktives Geschäftsfeld, entsprechend werden hohe Summen investiert. Daher war es nur folgerichtig, dass auch die genossenschaftliche FinanzGruppe das Thema stärker besetzt hat. Mit unserer 2018 gestarteten und mit einer halben Milliarde Euro unterlegten Digitalisierungsoffensive sind wir mittlerweile ein gutes Stück vorangekommen. Die neue Vertriebsplattform ist in Betrieb und wir erhöhen im laufenden Jahr die Taktzahl der Ausbringungen neuer Kundenlösungen und -services signifikant.

Rahmenbedingungen für das Geschäftsmodell sicherstellen

Wir stellen uns der Wettbewerbssituation im deutschen Bankenmarkt aus einer starken Marktstellung heraus. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, benötigen wir aber auch stabile Rahmenbedingungen für unser Geschäftsmodell. Daher verfolgt der BVR mit höchster Aufmerksamkeit den weiteren Verlauf der anhaltenden Diskussionen über eine zentrale Einlagensicherung in Europa (EDIS).

Wir stehen mit unser Sicherungseinrichtung für nahezu 90 Jahre Institutsschutz durch alle Wirtschafts- und Währungskrisen hinweg und sind rein privatwirtschaftlich in Eigenverantwortung organisiert. Solche stabilisierenden Elemente der Finanzwirtschaft müssen die Regulatoren weiterhin anerkennen. Es ist zu erwarten, dass die EU-Kommission ihre Arbeit zu EDIS trotz aller Kritik weiterführen wird. Wir bleiben im intensiven Dialog mit der Politik, sowohl als BVR als auch im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft, deren Federführung der BVR 2020 innehat.


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Über den Autor

Marija Kolak

Marija Kolak ist Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Zuvor war die Diplom-Kauffrau Mitglied des Vorstandes der Berliner Volksbank.

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