Regionale Communitys – Das Banking von morgen

Genossenschaftliches Banking im Jahr 2035

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Genossenschaftsbanken haben sehr gute Chancen, auch im Jahr 2035 noch gefragt zu sein. Das gilt auch für die Sparda-Bank. Als starke Community wird sie für ihre Mitglieder dann völlig neue Mehrwerte schaffen. Die Basis dafür ist regional verwurzeltes Vertrauen in einer globalisierten Welt.

Finanzdienstleistungen im Jahr 2035

Auf der Suche nach der Finanzdienstleistung der Zukunft
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Es ist Sonntag, der 3. Juni des Jahres 2035. Wie so häufig an den Wochenenden sind es vor allem Familien mit Kindern, die in der MegaMediaFiliale der Sparda-Bank am Düsseldorfer Hauptbahnhof die virtuellen Planungswelten bevölkern. Die meisten von ihnen wollen hier ihren Immobilienwunsch konkretisieren. Mit Hilfe einer intuitiv bedienbaren 3D-Software lassen sich Angebote des regionalen Sparda-Dienstleistungsnetzwerks problemlos zu lebensechten Wohnwelten zusammenfügen. Der Bankberater zeigt den Mitgliedern und Kunden der Genossenschaft in Echtzeit parallel dazu passende Finanzierungsmöglichkeiten auf. Und natürlich behält das System dabei stets auch die Auswirkungen einer möglichen Investition auf die individuelle Zukunftsvorsorge, auf künftige Bildungsausgaben für die Kinder oder auf weitere Sparziele der Familienmitglieder im Blick. Damit Eltern ihre Vorhaben in Ruhe mit einem Berater besprechen können, gibt es im SpardaYoungLand eine kostenlose Kinderbetreuung. Und die Elektrofahrzeuge, mit denen die Sparda-Mitglieder ihre genossenschaftliche Erlebniswelt besuchen, werden auf exklusiven Stellplätzen gebührenfrei geladen.

Was aus heutiger Sicht an diesem kurzen Ausblick in eine uns allen unbekannte Zukunft definitiv klar ist, ist das Datum: Der 3. Juni des Jahres 2035 wird ein Sonntag sein. Der Rest ist Spekulation. Doch die fußt auf persönlichen Erfahrungen und konkreten Erkenntnissen als langjähriger Vorstand und natürlich auch als Mitglied einer der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Zerlegen wir die kleine Szene aus der Zukunft in ihre Details, lassen sich daran exemplarisch Entwicklungen beschreiben, an die ich heute ganz fest glaube.

Deutliche Veränderungen in der Struktur der Bankenlandschaft

Zuallererst einmal: Die Sparda-Bank wird es auch im Jahr 2035 mit etlichen Filialen vor Ort geben. Die Zahl der Banken in Deutschland insgesamt wird zweifellos stark abgenommen haben. Viele Sparkassen, Volks- und Raiffeisen-Banken sind heute schon zu klein, um dem finanziellen Druck aus Niedrigzinsphase, Regulatorik und Digitalisierung standzuhalten. Wir stehen heute vor einer Phase der Fusionen. Zusammenschlüsse und Verbünde sind aus meiner Sicht die richtige Antwort auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen, die sich den Banken stellen. Die deutschen Sparda-Banken arbeiten seit Jahrzehnten unter dem Dach eines gemeinsamen Verbandes eng und erfolgreich zusammen. Sie teilen ihr Know-how und gerade im Bereich der Digitalisierung ihre Kosten – passend zu ihrem Leitmotiv: Gemeinsam mehr als eine Bank!

Genossenschaftliches Banking ist ein Modell mit Zukunft

Was mich so zuversichtlich macht, dass genossenschaftliches Banking ein Modell mit Zukunft ist, sind unsere heutigen Kunden und Mitglieder. Etwa eine halbe Million Menschen haben bereits Genossenschaftsanteile unserer Bank erworben und sich damit ganz bewusst für einen Finanzdienstleister entschieden, der erkennbar und erlebbar regional verwurzelt ist. Sie wollen nicht bloß Kunden sein, ihnen gehört ein Stück ihrer Bank. Und die ist darum auch nur ihnen verantwortlich, nicht anonymen Aktionären aus allen Teilen der Welt.

Manfred Stevermann Sparda-Bank West eG

Manfred Stevermann ist Vorsitzender des Vorstandes der Sparda-Bank West eG

Eine Entscheidung für die Sparda-Bank hatte bisher immer auch etwas mit unseren guten Konditionen und unserem vielfach ausgezeichneten Girokonto zu tun. Hier werden wir uns mittel- bis langfristig allerdings nicht mehr signifikant von unseren Mitbewerbern unterscheiden können. Das muss auf andere Weise geschehen. Und unsere jüngste repräsentative Kundenbefragung weist dafür die Richtung. Die Antworten zeigen, dass insbesondere die Werte, auf die wir unsere Bankdienstleistungen gründen, erkannt, geschätzt und auch empfohlen werden. Über alle Altersgruppen hinweg fühlen sich unsere Kunden bei ihrer Sparda-Bank gut aufgehoben. Sie beschreiben ihre Genossenschaft als Dienstleister, der Bankgeschäfte fair und einfach macht und dessen regional ausgerichtetes soziales Engagement sie erkennen und schätzen. Ich kenne derzeit keine FinTechs, die das von sich behaupten könnten.

Menschen brauchen Gemeinschaft

Genau darin liegt unsere Chance, für die Menschen auch im Jahr 2035 ein wichtiger Partner bei der Bewältigung der großen Herausforderungen des Lebens zu sein. Das ist dann sehr wahrscheinlich sogar noch wichtiger als heute, wo es beim Banking in der Regel nur um die reine Finanzdienstleistung geht. Meine Genossenschaftsbank der Zukunft bietet den Menschen sehr viel mehr als Konto, Kredit und Geldanlage. Sie funktioniert als Gegenpol zu einer weitgehend globalisierten, anonymisierten und mit den Mitteln der Digitalisierung in höchstem Maße fragmentierten Welt. Denn Menschen brauchen Gemeinschaft. Sie wollen über ihre Pläne mit kompetenten Partnern sprechen. Sich beraten lassen. Jemandem vertrauen.

Genossenschaft als Motor regionaler Netzwerke

Die auf klaren Werten basierende Community unserer Mitglieder kann ein hervorragender Ausgangspunkt für eine in Zukunft viel umfassendere Lebensbegleitung sein. In unserem Einstiegs-Szenario besuchen Menschen am Wochenende ihre Bankfiliale, weil ihnen dort innovative Möglichkeiten und Hilfestellungen für eine ganz konkrete Herausforderung in ihrem Leben geboten werden – in diesem Fall der Erwerb oder vielleicht auch die Renovierung einer Immobilie. Die Bank bietet ihnen dafür einen Ort, an dem mit Hilfe einer passenden, leistungsstarken und vor allem sicheren Infrastruktur regionale Angebote beispielsweise von Küchenbauern, Fliesenlegern oder Dachdeckern abgefragt und gleich virtuell zusammengebaut werden können. Eine starke Genossenschaftsbank ist der ideale Motor für solche regionalen Netzwerke. Und sie bietet ihren Kunden und Mitgliedern den einzigartigen Vorteil, dass sie dank des Wissens über ihre finanzielle Gesamtsituation Auswirkungen auf andere private Vorhaben einschätzen und entsprechend vorausschauend beraten kann.

Auch 2035 wird es noch Filialen geben

Mein Blick in die Zukunft soll zudem zeigen: Auch im Jahr 2035 wird es als Ergänzung umfänglicher mobiler digitaler Banking- und Beratungsangebote Filialen geben – zumindest bei der Sparda-Bank. Wahrscheinlich weniger als heute, dafür aber einige große, technisch und personell hervorragend ausgestattete Filialen, in denen Kunden das Besondere ihres umfassenden genossenschaftlichen Lebensberatungsdienstleisters spüren können. Ganz nebenbei zeigt der beschriebene Sonntagsausflug übrigens auch, dass wir uns als Bank bei unseren Öffnungszeiten in Zukunft flexibler präsentieren werden als heute.

Vertrauen ist die wichtigste Währung

Bargeld und Karten wird es im Jahr 2035 wohl nicht mehr geben. Vertrauen ist aus meiner Sicht ohnehin die wichtigere Währung. Vor allem dort, wo es um erfolgreiche, tragfähige Kundenbeziehungen geht. Wenn aus der heutigen Finanzdienstleistung in den kommenden Jahrzehnten eine viel umfassendere und regional verwurzelte Lebensbegleitungsleistung geworden ist, wird sich das Vertrauen auszahlen, dass wir als starke Genossenschaft schon heute bei unseren Kunden und Mitgliedern genießen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Genossenschaftliches Banking wird auch im Jahr 2035 noch gefragt sein – als regionaler Mehrwertstifter in einer globalisierten Welt.


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Der Artikel ist Teil einer Serie über die Zukunft der Finanzdienstleistung im Jahr 2035. Abonnenten von Der Bank Blog Premium können das 30-seitige E-Book „Banking und Geld im Jahr 2035“ mit  allen neun Beiträgen direkt herunterladen.

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Über den Autor

Manfred Stevermann

Manfred Stevermann ist Vorsitzender des Vorstandes der Sparda-Bank West eG. Er ist seit 1998 in verschiedenen Positionen für die Sparda-Bank West tätig, davon verantwortete er elf Jahre als Vorstand die Bereiche Marketing und Vertrieb. 2012 übernahm er den stellvertretenden Vorstandsvorsitz.

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