Draghi betont Handlungsfähigkeit der Notenbanken

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Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hat die Handlungsfähigkeit der Notenbanken weltweit betont. Selbst unter widrigsten Umständen seien diese in der Lage, ihre Mandate für Preisstabilität zu verfolgen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Draghi: Zentralbanken sind immer handlungsfähig

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hat die Handlungsfähigkeit der Notenbanken weltweit betont. Sollten diese gewillt sein, unkonventionelle Wege einzuschlagen, „dann können sie selbst unter den widrigsten Umständen weiterhin ihre Mandate für Preisstabilität verfolgen“, sagte er heute auf der 6. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften vor 17 Wirtschaftsnobelpreisträgern und 350 Nachwuchsökonomen. Er verwies auf den geldpolitischen Ausblick, mit dem Notenbanken die Zinserwartungen an den Märkten beeinflussen, und auf die groß angelegten Anleihekaufprogramme. „Alles in allem hat die Forschung bestätigt, dass Zentralbanken nicht machtlos sind an der effektiven Untergrenze.“ Laut Draghis Worten haben die lockere Geldpolitik sowie die politischen Schritte in der Regulierung und Aufsicht der Branche die Welt widerstandsfähiger gemacht. Man müsse sich aber auf neue Herausforderungen vorbereiten. Dabei konstatierte Draghi: „Wir müssen uns der nach wie vor bestehenden Lücken in unserem Wissen bewusst sein.“ In diesem Zusammenhang seien ökonomische Studien besonders wichtig für den Kurs einer Notenbank.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Hälfte des deutschen Goldes lagert jetzt bei der Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank hat rund die Hälfte ihrer Goldbestände von insgesamt 3.387 Tonnen aus dem Ausland in ihre Tresore nach Frankfurt geholt. Das gab heute Notenbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele bekannt. „Wir haben jeden Barren auf Echtheit und Gewicht geprüft. Es gab keine Beanstandungen“, sagte er. Ursprünglich sollte die Rückholung bis 2020 dauern.

Deregulierung: Gewinne der US-Banken könnten um 20 Prozent steigen

Das von der US-Regierung geplante Zurückfahren der Bankenregulierung könnte den Vorsteuergewinn der sechs größten US-Geldhäuser um 27 Milliarden Dollar (22,9 Milliarden Euro) erhöhen. Laut eines Medienberichts von heute wäre das ein Anstieg von 20 Prozent. Vor allem JPMorgan und Morgan Stanley würden davon profitieren.

Schäuble: Einführung von Eurobonds nicht geplant

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat heute Berichte zurückweisen lassen, er sei jetzt doch für die Vergemeinschaftung von Staatsschulden (Eurobonds) in Europa. „Die Position des Bundesfinanzministers hat sich nicht geändert. Wir arbeiten nicht an neuen Milliardentöpfen“, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Weidmann plädiert für geordneten Ausstieg aus Anleihekaufprogramm

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich für ein schnelles, aber geordnetes Ende des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen. „Aus unserer Juni-Prognose lässt sich meines Erachtens derzeit kein akuter weiterer Handlungsbedarf für das nächste Jahr ableiten, insbesondere nicht, das Kaufprogramm abermals fortzuschreiben“, sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Ein abruptes Ende lehnte der Notenbank-Chef jedoch ab. Es gebe Einigkeit, dass sie „nicht von heute auf morgen“ beendet werden.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Abbau der WestLB-Altlasten schneller als geplant.
  • Jue: ING-DiBa will 1,5 Millionen neue Kunden gewinnen.
  • BoA-Investmentbanker Gallo und Zaimi uneins über Standort.
  • Flowers erwägt Börsengang der Bank NIBC.

Was am Donnerstag wichtig wird

Am Donnerstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Der Bankenverband informiert über seine Erwartungen an die deutschen Parteien für die kommende Legislaturperiode.
  • In Jackson Hole, Wyoming, USA, beginnt das zweitägige Wirtschaftssymposium der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und die Direktoriumsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) Sabine Lautenschläger und Benoît Cœuré. Am Freitag werden Fed-Chefin Janet Yellen und EZB-Präsident Mario Draghi dort sprechen.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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