Was bedeutet „Digital Society“ für die Finanzbranche?

Strategische Herausforderungen für Banken und Sparkassen 2024

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Die aktuellen Veränderungen und Herausforderungen betreffen nicht nur Unternehmen und ihre Kunden, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Daten, Analytik und Technologien spielen eine immer größere Rolle – es entsteht die digitale Gesellschaft, die „Digital Society“.

Ausblick auf Perspektiven für die Bankstrategie im Jahr 2024

Bankstrategie im Jahr 2024.

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Selten hat es eine Zeit gegeben, die Wirtschaft und Gesellschaft vor derart unterschiedliche und große Herausforderungen gestellt hat. Bei diesem Wandel kommt der Finanzbranche eine besondere Bedeutung zu. Banken, Versicherer und sonstige Finanzdienstleister stehen im Zentrum der wirtschaftlichen Aktivitäten – sowohl auf regionaler als auch auf nationaler und internationaler Ebene. Unternehmen der Finanzbranche sichern Risiken ab, finanzieren Projekte und weitere Geschäftsaktivitäten, vermitteln Kapitalanlagen und wickeln Zahlungen ab. Dementsprechend hat das in der Finanzbranche tätige Management eine große Aufgabe im Sinne einer verantwortungsvollen Mitgestaltung unserer Gesellschaft.

Drei Elemente der Digital Society

Die „Digital Society“ lässt sich im Wesentlichen mit drei Adjektiven charakterisieren: digital, nachhaltig und resilient.

Technologien wie Blockchain, Cloud Computing, Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz (KI) spielen eine große Rolle dabei, wie wir unser Arbeits- und Privatleben zukünftig gestalten.

Damit stellt die Digitalisierung den ersten großen Themenblock dar. Dabei muss die Digitalisierung viel umfassender und in viel höherem Thema voranschreiten als dies derzeit in Deutschland der Fall ist.

Ein zweiter Themenblock ist die Transformation zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Lebensweise. Die Dekarbonisierung unserer Welt ist die wohl größte Herausforderung, vor der die Welt steht. Die Erfüllung der ESG-Kriterien (Environment, Society und Governance) ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich verschiedene Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette miteinander vernetzen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Der dritte Themenblock ist der Aufbau von Resilienz, d.h. widerstandsfähigen Unternehmen und Institutionen. Kriegerische Auseinandersetzungen, Pandemien, aber auch kleinere Störungen, z.B. in Lieferkettenstrukturen, erfordern eine schnelle und effektive Anpassungsfähigkeit.

Drei Ebenen der Digital Society

Allerdings ist die Digital Society ein komplexes Konstrukt, das sich auf mehreren Ebenen widerspiegelt, wobei zumindest drei Ebenen zu unterscheiden sind:

  • Die erste Ebene ist die des Individuums. Diese Ebene betrifft uns nicht nur als Erwerbspersonen, Arbeitsuchende, Arbeitslose etc., sondern auch als Kunden. Dieser Aspekt hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, denn immer mehr Unternehmen versuchen, Kunden an allen relevanten Punkten ihrer jeweiligen „Customer Journey“ zu erreichen.
  • Die Ebene der Unternehmen umfasst alle Aktivitäten, die mit Geschäftsstrategien, Geschäftsprozessen und den einzusetzenden Ressourcen zusammenhängen. Dazu zählen auch Planung, Einsatz und Förderung von Mitarbeitenden und Führungskräften.
  • Die Gesellschaft bildet die dritte Ebene und umfasst alle soziokulturellen und demografischen, ökonomischen, politischen (und in der Folge legislativen/regulatorischen) sowie technologischen Entwicklungen.

Die Abbildung zeigt den engen Zusammenhang der auf den Adjektiven digital, nachhaltig und resilient basierenden Themenblöcke und der drei Ebenen. Darin finden sich – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – Aufgaben und Herausforderungen, die auf dem Weg zur Digital Society zu bewältigen sind.

Drei Komponenten der Digital Society

Das Strukturmodell der Digital Society: Enger Zusammenhang der drei Komponenten Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz mit den Ebenen Individuum, Unternehmen und Gesellschaft.

Enge Vernetzung in der Digital Society

Die Themenblöcke und die drei Ebenen sind eng miteinander vernetzt. So ermöglichen erst neue Technologien ein nachhaltiges Wirtschaften (z.B. Nutzung von Solarenergie, Wiederverwendung von Produktteilen) und den Aufbau resilienter Strukturen (z.B. Integration von Prozessen, IT-Systemen und Daten, um Lieferkettenbrüche zu bewältigen). Resilienz von Unternehmen erfordert wiederum technologisches Know-how, um z.B. Cyber-Angriffe abwehren zu können.

Die enge Vernetzung der Themenblöcke und Ebenen wird auch am Beispiel des Konzepts Open Finance deutlich. Open Finance ermöglicht innovative, datengetriebene Geschäftsmodelle unter Einbindung verschiedenster Partner. Gleichzeitig muss aber auch die Regulatorik und der verantwortungsbewusste Umgang mit Daten Beachtung finden, um Risiken, die durch einen offeneren Umgang mit Daten in einer digitalen Gesellschaft zwangsläufig entstehen, zu minimieren.

Digital Society und das Management in der Finanzbranche

Was bedeutet die Entwicklung zur Digital Society für das Management in der Finanzbranche? Finanzdienstleister sind informationsverarbeitende Unternehmen. Der Einsatz neuer Technologien ist damit zwingend und führt zu innovativen Prozessen, Applikationen und Geschäftsmodellen. Daher ist von großer Bedeutung, neue Technologien permanent zu screenen und ihre Auswirkungen auf jeden Einzelnen, jedes Unternehmen, aber auch auf die Gesellschaft insgesamt zu analysieren. Ein Beispiel hierfür ist die rasante Entwicklung und Verbreitung von KI im vergangenen Jahr und die Vielzahl der daraus resultierenden Veränderungen auf allen drei Ebenen.

Es ist offensichtlich, dass die Unternehmen der Finanzbranche neue Kompetenzen und Lösungen entwickeln müssen, um die gewaltigen Anforderungen hinsichtlich Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz erfüllen zu können. Die Digital Society ist vielfältig und bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Banken und Versicherer stecken mittendrin. Sie müssen dazu beitragen, Antworten auf Fragen der digitalen Gesellschaft zu finden.


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    Passend zu diesem Thema erscheint im Januar 2024 im Frankfurt School Verlag das Buch „Digital Society“, in dem die aktuellen Entwicklungen und ihre Konsequenzen im (weitgefassten) Kontext der Finanzbranche diskutiert werden. Besonders interessant ist der multidisziplinäre Ansatz, der Sichtweisen aus der Politik, Unternehmenspraxis, Beratung, Wissenschaft und von weiteren Interessengruppen zusammenbringt.

    Über den Autor

    Prof. Dr. Jürgen Moormann

    Prof. Dr. Jürgen Moormann ist Professor für Bank- und Prozessmanagement an der Frankfurt School of Finance & Management. Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Strategieentwicklung, Business Engineering und Prozessmanagement in Banken. Der gelernte Bankkaufmann und Betriebswirt war Gastprofessor an verschiedenen ausländischen Universitäten und ist Mitglied des Aufsichtsrates der Karis AG sowie Vertrauensdozent der Friedrich-Naumann-Stiftung.

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