Alternative Konzepte für Bankfilialen

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Immer mehr Menschen nutzen digitale Zugangskanäle zur Erledigung ihrer Bank- und Finanzgeschäfte. Damit nimmt die Bedeutung des stationären Vertriebskanals Filiale weiter ab.
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Bankfilialen stehen immer öfter auf dem Prüfstand, auch bei den Regionalbanken. Ein Fernsehbericht aus Bayern zeigt mögliche Alternativen auf. Aber ob diese wirklich die Filialen am Leben erhalten?

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Rückläufige Zahl von Bankfilialen

Filialen sind ein teurer Vertriebskanal, der zudem in der Gunst der Kunden immer mehr an Bedeutung verliert. In den letzten Jahren wurden in Deutschland rd. 12.000 von 50.000 Bankfilialen geschlossen. Vor allem auf dem Land und für ältere Menschen wird es damit immer schwieriger, Bankgeschäfte vor Ort zu erledigen.

Alternative Konzepte

Einige bayerische Regionalinstitute versuchen, ihren Kunden Alternativen zu bieten. Eine Volksbank kreiert gemeinsam mit einer Sparkasse ein Filial-Sharing-Konzept und eine andere bietet die Bank auf Rädern als mobile Zweigstelle an.

Auf den Inhalt kommt es an

Beide Ideen sind nicht wirklich neu. Den Filialbus gab es schon zu Zeiten meiner eigenen Banklehre anno 1979 und in Bremen sogar schon 1951.

Auch gemeinsame Filialen von Genossenschaftsbanken und Sparkassen gab und gibt es in verschiedenen Regionen, z.B. Freiburg, Sauerland oder Bad Homburg, um nur einige Beispiele zu nennen. Über Erfolge hört man wenig.

Beide vermeintlichen Alternativen reduzieren die Filiale auf den kostenoptimierten Serviceteil: Einfache Schaltergeschäfte und Geldversorgung. Damit helfen sie zwar solchen Menschen, die (aus welchen Gründen auch immer) kein Online Banking nutzen wollen oder können, gehen aber am zentralen Problem des stationären Vertriebs vorbei. Dies besteht in der Beantwortung der Frage, wie in Filialen gegenüber alternativen digitalen Vertriebskanälen ein Mehrwert geboten werden kann, der Kunden dazu veranlasst, wieder vermehrt dorthin zu gehen.

Solange dies nicht gelingt, liefern solche Konzepte nur ein Hinauszögern des Ablebens und damit vor allem für Regionalinstitute nicht wirklich ein nachhaltiges strategisches Überlebenskonzept.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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3 Kommentare

  1. Ulrich Welzel

    Fragt mal jemand nach, warum die Kunden nicht mehr in die Filiale kommen?
    Wer seine Kunden schlecht behandelt, http://brain-active.com/kleider-machen-leute/, wer alle Jahre mal die Werbung und Inneneinrichtung ändert, wer mufflige Berater am Schalter stehen hat, wer immer noch kein WLAN in den Bankräumen anbietet hat, wer fachlich wie kommunikativ nicht auf die Beratung von „neuen“ und „alten“ Alten eingerichtet ist der darf sich nicht wundern wenn kein Kunde mehr kommt.

  2. Avatar

    Ich stimme Ihnen in Ihrer Grundaussage vollkommen zu. Die gezeigten ‚Alternativen‘ sind vielleicht noch putzig aber uralt. Wahre Innovationen zum Thema ‚Filiale 2.0‘ kommen aus dem Ausland. Es lohnt ein Blick nach Holland, nach Island, in die skandinavischen Nachbarländer, sogar (oder vor allem) nach Ost-Europa, oder etwa nach Australien – von den üblichen Verdächtigen USA mal ganz abgesehen. Dort entsteht wirklich Neues, mutig, multimedial, mobil, emotional, cosy – echte ‚third places‘. Davon sind deutsche Banken, Q110 hin oder her, noch meilenweit entfernt. Leider.

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