Zweite Brexit-Phase eröffnet

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Die Europäische Union hat die zweite Phase der Brexit-Gespräche mit Großbritannien eingeläutet. Gleichwohl erscheint Euphorie verfrüht und ein harter Brexit noch nicht vom Tisch.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

EU-Gipfel gibt grünes Licht für zweite Phase der Brexit-Gespräche

Die Europäische Union (EU) hat heute grünes Licht für die Ausweitung der Brexit-Verhandlungen gegeben. Die 27 Staats- und Regierungschefs der verbleibenden EU-Mitgliedsländer bestätigten offiziell, dass in den bislang strittigen Punkten zwischen Großbritannien und der EU „ausreichende“ Fortschritte erzielt wurden. In der nun beginnenden zweiten Gesprächsphase soll eine Übergangszeit und die künftige Partnerschaft der EU mit dem Vereinigten Königreich verhandelt werden. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte, er erwarte weiterhin schwierige Verhandlungen mit Großbritannien. London hatte sich zuletzt bei seinen künftigen finanziellen Verpflichtungen, der Grenzfrage Irland-Nordirland und bei den Rechten der EU-Bürger auf der Insel nach einem Brexit erheblich auf die EU zubewegt. Doch bleiben viele Details zum Brexit noch offen. Ein entsprechendes Kompromisspapier soll nun möglichst rasch in einen juristisch wasserdichten Vertragsentwurf übersetzt werden. Nächste Woche will die britische Regierung erstmals umfassend darüber beraten, wie sie sich die künftige Beziehung zur EU vorstellt. Bis Oktober 2018 sollen ein Austrittsvertrag und die Bedingungen einer wohl zweijährigen Übergangsphase sowie der Rahmen der künftigen Beziehungen vereinbart sein. Die deutschen Banken und Sparkassen begrüßten den Fortschritt, warnten aber vor verfrühter Euphorie. Vielmehr sollten die nächsten Monate konsequent dazu genutzt werden, einen harten Brexit abzuwenden. Großbritannien sollte zeitnah realistische Vorschläge vorlegen, um die künftigen Beziehungen gerade für den Bereich der Finanzdienstleistungen zu gestalten.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Bericht: EU-Kommission will Brexit-Banken EZB unterstellen

Die EU-Kommission will die Kontrolle großer Investmentbanken nach dem Brexit offenbar bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ansiedeln. Damit Institute wie etwa die US-Geldhäuser Goldman Sachs oder J.P. Morgan nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU Ende März 2019 nicht regulatorische Schlupflöcher in anderen EU-Ländern ausnutzen, soll die Aufsicht über die Großbanken von den Behörden der einzelnen Länder auf die Europäische Zentralbank übergehen, zitierte Reuters heute aus einem Kommissionsdokument.

Weidmann lehnt Brüsseler Idee für EU-Finanzminister ab

Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich gegen den Vorschlag der EU-Kommission ausgesprochen, das Amt eines europäischen Finanzministers einzurichten. „Der Vorschlag der Kommission, einen europäischen Finanzminister zu schaffen, der zugleich Eurogruppenvorsitzender und Vizepräsident der Kommission ist, verspricht auch nicht mehr fiskalische Disziplin“, schrieb Weidmann in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag. Besser sei es, die Haushaltsüberwachung auf eine unabhängige Behörde zu übertragen. Er verwies dabei auf den Rettungsschirm ESM, den die EU-Kommission in einen Europäischen Währungsfonds (EWF) umwandeln möchte.

Bundesbank hebt Wachstumsprognose deutlich an

Die Deutsche Bundesbank hat ihre Konjunkturprognosen für Deutschland deutlich erhöht. Wie die Notenbank heute mitteilte, wird nun für 2017 mit einem Anstieg des kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 (bisher: 1,9) Prozent gerechnet. Die Vorhersage für 2018 wurde auf 2,5 (1,7) Prozent angehoben. „Wir werden nicht nur im laufenden Winterhalbjahr ein anhaltend hohes konjunkturelles Grundtempo sehen, sondern auch im weiteren Verlauf des Jahres 2018 wird die deutsche Wirtschaft kräftig expandieren“, erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Mittelfristig werde das Expansionstempo aber langsamer. 2019 und 2020 sei mit einem Wachstum von 1,7 und 1,5 Prozent zu rechnen.

Bitcoin-Kurs steigt auf über 18.000 Dollar

Kurz vor dem Start eines weiteren Bitcoin-Futures geht die Kryptowährung wieder auf Rekordjagd. Ein Bitcoin verteuerte sich heute zeitweise um 9 Prozent auf den neuen Rekordwert von 18.000 Dollar (15.240 Euro). Die US-Derivate-Börse CME startet am Montag mit dem Handel eines Futures auf die Kryptowährung. Das Papier hat das Börsenkürzel BTC und entspricht 5 Bitcoin.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

Was in den nächsten Tagen wichtig wird

An den kommenden Tagen stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Am Montag veröffentlicht die Deutsche Bundesbank ihren Monatsbericht für Dezember.
  • Auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena soll ein neuer Verwaltungsrat gewählt und der Geschäftsplan abgesegnet werden, der unter anderem Filialschließungen vorsieht.
  • Die US-Derivate-Börse CME startet mit dem Handel eines Futures auf die Cyber-Währung Bitcoin.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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