Zirkuläre Geschäftsmodelle als Enabler der nachhaltigen Transformation

Zirkuläre Geschäftsmodelle als Enabler der nachhaltigen Transformation

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Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde – gilt sie doch gleichzeitig als große Herausforderung und Chance. Finanzdienstleister können dies nutzen – indem sie ihren Kunden und sich selbst dabei helfen, nachhaltiger zu werden.

Kreislaufwirtschaft bietet Chancen für Finanzdienstleister

Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft bietet Chancen für Finanzdienstleister.

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Die Regulatoren fordern sie, die Gesellschaft erwartet sie – die „Circular Economy“ beschäftigt aktuell Unternehmen in jeder Branche. Doch sind mit der Zirkularität häufig neben zusätzlicher Komplexität auch hohe Kosten für die Umstellung verbunden, mit einem ungewissen Versprechen zukünftiger Wettbewerbsvorteile.

Deswegen sträuben sich viele Unternehmen davor, den ersten Schritt in Richtung Zirkularität zu gehen. Aufgrund der prekären Lage unserer Umwelt und der Zielsetzungen der einzelnen Länder in Europa ist der Wandel aber nicht mehr verhandelbar. Daher braucht es Lösungen, um die Unternehmen finanziell zu unterstützen und ihre Aussichten auf zusätzliche Gewinne zu verbessern.

Aus Strich wird Kreis

Es gibt verschiedene Definitionen für Kreislaufwirtschaft: grundsätzlich geht es darum, die heute noch linearen Wertschöpfungsketten weitest möglich zirkulär zu machen und Rohstoffe und die Produkte, die innerhalb der Kette entstehen, wieder in den Kreislauf zurückzuführen, so dass möglichst keine Abfälle entstehen.

Um dies zu ermöglichen, braucht es häufig neben Kollaborationen innerhalb und über die eigene Industrie hinaus auch Veränderungen in der eigenen Produktion und der Art und Weise, wie man mit den eigenen Produkten umgeht. Vor allem braucht es aber Geld, um die Umwandlung der Wertschöpfungskette zu finanzieren und zu erhalten.

Double Circularity

Finanzdienstleister haben selbst nur einen kleinen Hebel, um das eigene Geschäft zirkulärer zu machen. Als Dienstleister wird wenig bis gar nichts produziert, und die größten Umweltsünden entstehen durch die Serverfarmen der IT, Arbeitswege der Mitarbeiter, den Strom für die Bürogebäude und das Ausdrucken von Dokumenten.

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, das eigene Geschäftsmodelle mit neuen grünen Produkten zu erweitern, wie es die Rabobank „Carbon Bank“ zeigt: um den eigenen Groß künden aus der Lebensmittelbranche dabei zu helfen, ihre Emissionswerte zu reduzieren, bietet die ursprüngliche Agrikultur-Bank Co2 Zertifikate an, welche aus Landwirtschaftsprojekten in Süd- und Nordamerika entstanden sind. Die Landwirte profitieren von einer zusätzlichen Einnahmequelle, die Kunden von vertrauensvollen Zertifikaten, und die Rabobank erhält eine Vermittlungsgebühr und stärkere Kundenbindung.

Der weitaus größere Hebel für Finanzdienstleister in der grünen Transformation ist allerdings die Unterstützung von produzierenden Unternehmen in ihrem Wandel in Richtung Kreislaufwirtschaft. Sowohl durch effektive Finanzierungsprodukte, als auch durch Brückenbauen und Beratung können Finanzdienstleister Firmen helfen, ihre Ziele zu erreichen und nicht auf dem Weg dorthin finanziell zu verdursten.

Die Auseinandersetzung mit diesen beiden Hebeln, der „Double Circularity“, bietet Finanzdienstleister neue Einnahmequellen und Differenzierungsmöglichkeiten gegenüber dem Wettbewerb.

Ich will ja, aber wie?

Zentral für den Erfolg von Finanzdienstleistern in der grünen Transformation ist es, zu verstehen, was die eigenen Kunden vor, während und nach dem zirkulären Wandel brauchen werden. Aus der Analyse von bereits heute erfolgreichen Unternehmen lassen sich 9 Chancenbereiche (siehe Abbildung) ableiten, welche typischerweise verwendet werden, um die eigene Firma nachhaltiger auszurichten. Finanzdienstleister können diese Chancenbereiche als Ausgangslage verwenden, um selbst Produkte, Dienstleistungen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Kunden besser unterstützen – und dabei selbst profitieren. Gleichzeitig können die Chancenbereiche auch dazu verwendet werden, das eigene Geschäftsmodell kritisch zu betrachten und mögliche Anpassungen vorzunehmen.

The time is now

Ohne die Unterstützung von Finanzdienstleistern wird die grüne Transformation in ganz Europa nicht funktionieren. Ähnlich wie für die produzierenden Unternehmen stellt dies Finanzdienstleister gleichzeitig vor Herausforderungen und Chancen. Ein schnelles und intensives Handeln in Bezug auf die Double Circularity bringt sowohl kurz- als auch langfristig Wettbewerbsvorteile und Differenzierungsmöglichkeiten. Das heißt ganz konkret:

  1. Analysieren Sie ihr eigenes Geschäftsmodells auf Potenziale für mehr Zirkularität im Unternehmen mit den 9 Chancenbereichen
  2. Analysieren Sie ihre Kunden und deren Bedürfnisse im Kontext zukünftiger, zirkulärer Geschäftsmodelle
  3. Schaffen Sie bankintern die Voraussetzungen – ein Target Operating Model – das die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihrer Kunden aktiv unterstützt
  4. Entwickeln Sie zukunftsorientierte Angebote, die das eigene Unternehmen und Kunden nachhaltiger machen und Ihnen einen Wettbewerbsvorteil bringen
9 Chancenbereiche für innovative nachhaltige Geschäftsmodelle

Das Horváth Framework zur Identifizierung von nachhaltigen Chancen für Unternehmen.


Jörg Schönhärl - Partner und Head of Strategy & Innovation, Horváth

Jörg Schönhärl

Jörg Schönhärl ist Koautor des Beitrags. Der Partner und Head of Strategy & Innovation bei Horváth verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in Strategie-, Transformations- und Innovationsprojekten mit starkem Fokus auf den Bankensektor.

 


Partner des Bank Blog - Horváth & Partners Management Consultants

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Über den Autor

Peter Brugger

Peter Brugger ist Senior Project Manager im Bereich Strategie & Innovation bei Horváth und Experte für die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle, die People, Planet und Profit in Einklang bringen. Er ist zudem Co-Autor mehrerer Bücher und Tools zum Thema Geschäftsmodellinnovation aus seiner Zeit als Geschäftsführer des BMI Labs, eines Spin-Offs der Universität St.Gallen.

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