Wie Banken erfolgreich die Zinswende meistern können

Vertrauen als Grundlage langfristiger Kundenbeziehungen

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Eine Studie zeigt: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich rasant. Geschäftsmodelle, die bisher als erfolgreich galten, könnten aufgrund der Veränderungen bald schon nicht mehr rentabel sein. Banken und Sparkassen müssen reagieren.

Studien und Research zu strategischen Trends und Entwicklungen in der Finanzdienstleistung

Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.

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Die anhaltend hohe Inflation, Refinanzierungsschocks, abgewertete Anleihebestände und gedämpfte Kapitalmärkte setzen Banken unter erheblichen Druck, um ihre Geschäfte erfolgreich zu führen. Die derzeitige Zinswende stellt zudem eine anspruchsvolle Bewährungsprobe für die Geschäftsmodelle der Banken dar.

Die Bankenbranche erfordert mehr denn je eine strategische Führung von höchster Qualität. Kreditinstitute müssen die Auswirkungen und Zusammenhänge präzise analysieren und interpretieren. Dafür werden ein gutes Verständnis der Trends und neue Ideen benötigt.

Vor diesem Hintergrund untersucht eine aktuelle Studie von Sopra die verschiedenen Strategien, mit denen das Retail Banking den veränderten Rahmenbedingungen begegnen kann und wie es sich im veränderten Zinsumfeld behaupten kann.

Steigende Zinsen sorgen für Herausforderungen

Grundsätzlich sollten die Zinsen höher sein als die Inflationsrate, um dieser wirksam entgegenzuwirken. Historisch gesehen war dies der einzige Weg, um die Inflation einzudämmen. Allerdings erscheint dies derzeit nicht realisierbar. Einige Staaten könnten ernsthafte Schwierigkeiten bei der Bedienung ihrer Schulden bekommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) steht daher vor der Herausforderung, das Gleichgewicht zwischen der Bekämpfung der Inflation auf der einen Seite und der Stabilität der Finanzmärkte auf der anderen Seite zu finden.

Für Banken hat die aktuelle Zinspolitik der EZB ernsthafte Auswirkungen. Die Kosten für die Refinanzierung steigen erheblich an, und die in der Niedrigzinsphase gehaltenen Anleihen verlieren erheblich an Wert. Glücklicherweise haben die Banken die Möglichkeit, Anleihen nach dem „Held-to-Maturity“-Verfahren in ihren Bilanzen zu führen. Das bedeutet, dass die aktuell deutlich niedrigeren Marktwerte nicht berücksichtigt werden müssen. Erst bei einem Verkauf würden die tatsächlichen Werte (zu den Verkaufspreisen) in die Bilanz einfließen.

Einlagen werden wieder ein Ertragsfaktor

Die steigenden Zinsen und höheren Refinanzierungskosten machen die Einlagen der Banken wieder zu einem wichtigen Ertragsfaktor. Einlagenstarke Institute können auf der Passivseite risikolos eine respektable Marge erzielen. Allerdings steigt mit zunehmenden Zinsen auch die Versuchung für Kunden, möglicherweise zu einem attraktiveren Angebot zu wechseln. Aktuell verzeichnen deutsche Banken jedoch stabile Einlagen. Dennoch besteht das Risiko, dass Kunden ihre Einlagen abziehen und somit die Refinanzierungskosten der Banken in die Höhe treiben. Dies könnte zwangsläufig zu Notverkäufen von Anleihen zu niedrigen Preisen führen, eine Entwicklung, die niemand wünscht, aber die bereits Anfang des Jahres in den USA und in der Schweiz beobachtet wurde.

Eine weitere Auswirkung der Zinswende und der möglichen Instabilität kleinerer Banken ist die Verschiebung von Geldern zu größeren Banken. Auf den internationalen Finanzmärkten gilt der Grundsatz: Je größer, desto sicherer. Anleger haben Vertrauen darin, dass Staaten und Aufsichtsbehörden Großbanken keinesfalls pleitegehen lassen würden. Bei kleineren Instituten besteht dagegen Unsicherheit. Dies führt in vielen Ländern dazu, dass vermehrt Anlagegelder bei den großen Playern konzentriert werden.

Erfolgsstrategien im Retail Banking

Die gegenwärtige Zinswende kann demnach als Stresstest für Banken-Geschäftsmodelle verstanden werden. Im Banking galt es lange Zeit als nicht zielführend, zu teuer und eher unschick sich wirklich mit Kunden zu befassen. Das ändert sich jetzt schlagartig.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor wird sein, die Kunden für die eigene Bank zu begeistern und langfristig zu binden. Nur jene, die ihre Kunden zukünftig überzeugen können, den Großteil ihrer finanziellen Angelegenheiten weiterhin über ihre Bank abzuwickeln, werden in der aktuellen Marktsituation als Sieger hervorgehen.

Es kommt auf das Vertrauen an

Vertrauen gewinnt zunehmend an Bedeutung und bleibt nach wie vor die wichtigste Währung im Bankwesen. Kunden suchen nach Orientierung und einem zuverlässigen Partner für ihre finanziellen Angelegenheiten, da sie ihr hart verdientes Geld ungern riskieren möchten.

Auch auf der Kreditseite spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle. Bei Baufinanzierungen bindet man sich in der Regel nicht für nur zwei Jahre, sondern oft für zehn Jahre oder länger.

Banken müssen als Wegweiser fungieren. Sie sollten verlässliche Partner und wirkliche Berater inmitten der zahllosen Optionen sein.

Drei Schlüsselelemente für Vertrauen

Vertrauen bildet damit das Fundament für langfristige Beziehungen, selbst wenn es gelegentlich Rückschläge geben sollte. Vertrauen basiert auf drei Schlüsselelementen:

  • Fachkompetenz und die Bereitschaft, diese im Kundeninteresse zu nutzen;
  • Integrität, d.h. den Kunden gegenüber ehrlich, authentisch und glaubwürdig aufzutreten;
  • Wohlwollen, d.h. das Handeln im besten Interesse des Kunden.

Diese drei Elemente bietet Banken ausreichend Raum, um sich zu differenzieren und ihre Rollen sowie Stärken auf diesem Gebiet zu definieren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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