Was Banken von Coca Cola lernen könnten

Kritische Themen offensiv und ehrlich angehen

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Was Banken und Sparkassen von Coca Cola und der neuesten Werbekampagne lernen könnten

Coca Cola

Nicht nur Banken haben ein Vertrauensproblem und stehen in der öffentlichen Kritik, auch Firmen wie McDonalds oder Coca Cola kämpfen um ihre Reputation. Anders als die Banken gehen sie damit jedoch vielfach ehrlicher und offener um.

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Hintergrund

Fast Food und Cola Getränke sind nicht unumstritten. Durch den hohen Nährwert wird ihnen u.a. eine Verantwortung für Fettleibigkeit zugewiesen. Bislang haben es die Firmen zumeist vermieden, dies in ihren Werbebotschaften aufzugreifen. Dies scheint sich nun zu ändern.

Die neue Coca Cola Kampagne

Coca Cola hat (zunächst in den USA) eine neue Werbekampagne gestartet, die das Thema offensiv angeht. Ganz anders als die bisherigen Werbebotschaften in denen das „Coke is it“ dominierte, wird nun in zwei neuen Werbefilmen zum Kalorienzählen, zu alternativer Ernährung und zu mehr Bewegung aufgerufen.

Im ersten Spot geht es um die Vielzahl von Kalorien, die in Mensch täglich zu sich nimmt, auch zu denen in flüssiger Form. Leider wurde dieser Spot zwischenzeitlich aus dem Netz genommen.

Im zweiten Spot wurden Wege aufgezeigt, wie man die 140 Kalorien einer Dose Coke wieder los werden kann.

Auch dieser Spot existiert inzwischen nicht mehr.

Bewertung

Klar will Coca Cola auch weiterhin seine Getränke verkaufen und Geld verdienen. Nichtsdestotrotz setzt die neue Kampagne ein Zeichen.

Wie die Wirtschaftswoche treffend bemerkt: „Endlich steht eine Marke offen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Der Konzern hat verstanden, wie man heute mit dem Thema Ehrlichkeit in der Kommunikation umzugehen hat. Somit hat der Werbemarkt ein Vorbild dafür, wie im digitalen Zeitalter transparente Kommunikation auszusehen hat.“

Und die Banken?

Auch Banken haben eine gesellschaftliche Verantwortung und sehen sich nicht erst seit der durch die Finanzkrise (mit) ausgelöste Vertrauenskrise vielfältiger Kritik gegenüber, die ihnen insbesondere fehlende Transparenz und eine zu hohe Betonung des Eigeninteresses bis hin zur Gier vorwirft.

Auch Banken würde es gut zu Gesicht stehen, in ihrer Werbung auf diese Themen einzugehen, statt auf niedrige Kreditzinsen oder wedelnde Fähnchen zu setzen. Dabei müsste die Werbung ehrlich sein und Fehler zugeben.

Wie könnte eine entsprechende Werbekampagne für Banken aussehen? Wie wäre es z.B. mit folgenden Elementen:

  • Auch Banken und ihre Vorstände sind nicht perfekt und haben Fehlentscheidungen getroffen.
  • Betonung des Sparens statt der Anpreisung von Krediten.
  • Verdeutlichung von Vor- und Nachteilen einzelner Anlageformen.
  • Aufzeigen der hohen Kosten, die mit einzelnen Produkten verbunden sind (z.B. bei Zertifikaten).

Fazit

Offenheit, Ehrlichkeit und eine gute Portion Selbstkritik würden den Banken gut zu Gesicht stehen. Banken und Sparkassen sollten offen und ehrlich mit Reputationsproblemen und Vertrauensverlust umgehen, so wie es Coca Cola mit einer neuen Kampagne vormacht. Entsprechende Werbung wäre kein alleiniges Heilmittel, aber durchaus dazu angetan, einen Beitrag zur Rückeroberung verlorenen Vertrauens zu leisten.

Oder was meinen Sie?

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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2 Kommentare

  1. Avatar
    Michel Lemont am

    Vielen Dank für diesen Artikel!
    Es ist erfrischend zu sehen, wie ein Weltkonzern Verantwortung übernimmt. Aber auch Banken glauben, verantwortungsvoll zu agieren. Man spendet für Krankenhäuser, gründet Charity-Organisationen und gibt sich öffentlich wohltätig. Ich denke nicht, dass Banker glauben etwas ändern zu müssen. Vielmehr ist die Hoffnung allgegenwärtig, dass mit dem Konjunkturaufschwung auch das Ende der Vertrauenskrise kommt.

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