Sparkassen mit Innovation bei SB-Einzahlungen

Cash Recycling für mehr Kundenservice und geringere Kosten

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Im Zuge der Optimierung der Bargeldlogistik setzen immer mehr Kreditinstitute auch im SB-Bereich auf Cash Recyler. Bislang war allerdings das Einzahlen nur bei der eigenen Bank möglich. Für Sparkassenkunden wird sich das demnächst ändern.

Filiale der Kreissparkasse Sankt Wendel im Saarland mit Geldautomat und Cash Recycler

Der SB-Bereich einer Filiale der Kreissparkasse Sankt Wendel im Saarland mit Geldautomat und Cash Recycler.

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Die meisten Kreditinstitute haben die hohen Kosten im Zusammenhang mit dem Handling von Bargeld längst erkannt. Technische Geräte wie AKT oder GAA sind teuer, an vielen Standorten aber nicht ausgelastet. Und sofern Mitarbeiter in Filialen Zugriff darauf haben, erfordert dies – neben der technischen Ausstattung – stets die gleichzeitige Anwesenheit von mindestens zwei Mitarbeitern (4-Augen-Prinzip).

Kein Wunder, dass nach Optimierungsmöglichkeiten Ausschau gehalten wird. Immer mehr Institute streben nach einer professionellen Bargeldlogistik.

So tauschen immer mehr Banken und Sparkassen in ihren Filialen die herkömmlichen AKTs (Automatischer Kassentresor) in Cash Recycler oder gehen sogar noch einen Schritt weiter und verlagern die Kasse komplett in den SB-Bereich. Neben einer Kostenoptimierung sprechen dafür auch Sicherheitsaspekte.

Banken forcieren SB-Bargeld

Doch nicht nur innerhalb einer Filiale sondern auch im SB-Bereich kommen statt klassischer Geldausgabeautomaten (GAA) immer mehr SB-Cash-Recycler zum Einsatz. Kunden können an diesen Geräten nicht nur rund um die Uhr Bargeld beziehen sondern auch Münzen und Banknoten einzahlen. Laut Auskunft der deutschen Bundesbank gibt es inzwischen 20.000 Geräte, die SB-Einzahlungen ermöglichen.

Bei den Sparkassen haben aktuell rund 30 Prozent der Geldautomaten auch eine Einzahlfunktion.

Die Fiducia unterhält aktuell rund 10.500 Geldautomaten und 6.500 Cash-Recycler bei den Volks- und Raiffeisenbanken.

Und auch die Großbanken gehen dazu über, Ihre GAA recycle-fähig zu machen. Bei der HVB sind dies alle Geräte, bei Deutscher Bank und Commerzbank dürfte der Anteil zwischen 20 und 30 Prozent liegen.

Bei der Postbank sind schon länger über 400 SB-Cash-Recycler im Einsatz. Das entspricht rund einem Viertel der Geldautomaten. An den Geräten sind Einzahlungen bis zu 15.000 Euro möglich. Für Privatkunden ist der Service kostenlos, für Geschäftskunden kosten Einzahlungen generell 3 Euro je angefangene 5.000 Euro.

Die Targobank geht sogar einen Schritt weiter: Sie will in den meisten ihrer Filialen die noch vorhandenen AKTs abbauen und dafür in der SB-Zone die Automaten um die Einzahlungs-/Cash-Recycling-Funktion erweitern. In jeder Filiale gibt es einen Service-Counter, so dass für Kunden mit kurzem Anliegen oder Fragen zur Bedienung der SB-Geräte zu den Filialöffnungszeiten dort ein Mitarbeiter zur Verfügung steht. An besonders stark frequentierten Orten wird es auch weiterhin zusätzlich von Mitarbeitern bediente Kassen geben.

Sparkassen mit innovativem Serviceangebot

Bislang können SB-Einzahlungen bei allen Banken und Sparkassen allerdings nur auf das eigene Konto beim selben Institut getätigt werden. Das wird sich demnächst ändern, zumindest bei den Sparkassen. Denn diese bieten ihren Kunden ab Sommer die Möglichkeit an, an einem SB-Gerät auf das eigene Konto auch bei einer anderen Sparkasse Geld einzuzahlen.

Voraussetzung ist das Konto bei einer Sparkasse und eine Girocard. Die Eingabe einer PIN wird für die Einzahlung nicht erforderlich sein. Die Prüfung entsprechend den Bestimmungen des Geldwäschegesetzes obliegt der kontoführenden Sparkasse. Noch steht allerdings nicht fest, wie viele der aktuell rund 380 Sparkassen sich an dem Vorhaben beteiligen.

Bei den Genossenschaftsbanken und anderen Instituten sind derzeit keine Veränderungen geplant. Insofern kann man in diesem Zusammenhang durchaus von einer Innovation sprechen, auch wenn diese in einem sehr speziellen Gebiet erfolgt. Und oft sind es ja kleine Neuerungen, die Großes bewirken. Bleibt abzuwarten, wie der neue Service ankommt und wann die anderen Institutsgruppen nachziehen.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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