Derzeit gibt es kaum ein Unternehmen das nicht über Personalprobleme klagt. Eine Studie stellt sechs Strategien vor, mit denen Unternehmen den Personalmangel abfedern und eine Employer Value Proposition entwickeln können.
In Deutschland nimmt die Zahl älterer Menschen kontinuierlich zu. Dieser demografische Wandel hat weitreichende Auswirkungen und manifestiert sich in nahezu allen Lebensbereichen. Die kaufkräftigen „Best Ager“ werden in vielen Branchen zu einer attraktiven Zielgruppe, auf die das Marketing reagieren muss.
Herausforderungen durch den demografischen Wandel
Allerdings bringt die demografische Alterung auch Herausforderungen mit sich. Der Mangel an Fachkräften wird zunehmend zu einer Wachstumsbremse für Unternehmen. Eine gemeinsame Studie von Roland Berger, einer Unternehmensberatung, und dem Handelsblatt Research Institute untersucht die Möglichkeit, ob und wie Technologie dazu beitragen kann, den demografischen Wandel zu bewältigen. Die Studie präsentiert Lösungsansätze, wie Unternehmen dem Personalmangel entgegenwirken können.
Angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels und dem kontinuierlichen Ausscheiden erfahrener Mitarbeitender aus dem Berufsleben ist häufig die These zu hören, dass neue Technologien und Automatisierung diese Lücke schließen könnten. In der Praxis wird nur teilweise gelingen. Zwar ermöglichen Robotik, künstliche Intelligenz und Cloud-Computing erhebliche Produktivitätssteigerungen, dies allein wird jedoch nicht ausreichen.
Machtverschiebung auf dem Arbeitsmarkt
Der demografische Wandel geht einher mit einem neuen Kräfteverhältnis auf dem Arbeitsmarkt. Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden ist zu einem allgegenwärtigen Thema geworden. Gut ausgebildete Personen auf Jobsuche können in der Regel aus mehreren Stellenangeboten wählen. Dies betrifft nicht nur Experten und Top-Talente, sondern auch nicht-akademische Berufe und Tätigkeiten.
Personalfragen rücken daher verstärkt in den Fokus und stehen mittlerweile weit oben auf der Agenda des Top-Managements. Unternehmen haben erkannt, dass Arbeitnehmer nicht nur ein attraktives Gehalt erwarten, sondern auch flexible Arbeitszeiten, eine positive Unternehmenskultur und sinnstiftende Aufgaben.
6 Strategien zur Abfederung des demografischen Wandels
Unternehmen müssen eine klare Employer Value Proposition entwickeln. – Per Breuer, Roland Berger
Um den demografischen Wandel abzufedern, bieten sich im Wesentlichen folgende Strategien an:
- Personalbindung,
- Employer Branding,
- New Work,
- Purpose,
- Quereinstieg und Internationalisierung,
- Hybrides Arbeiten.
1. Personalbindung (Retention)
Um Mitarbeiter zu halten, ist es entscheidend, diesen Wertschätzung entgegenzubringen und sie emotional an das Unternehmen zu binden. Der Verlust erfahrener Kräfte beim Ausscheiden führt zu einem bedeutenden Wissensverlust, der für viele Unternehmen den wichtigsten immateriellen Vermögenswert darstellt.
2. Employer Branding
Besonders für den oft abseits der Metropolen angesiedelten Mittelstand ist es essenziell, sich im „War for Talent“ klar zu positionieren. Unternehmen sollten ein klares Arbeitgeberwertversprechen entwickeln, um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein.
3. New Work
Obwohl das Gehalt ein wichtiges Kriterium bei der Rekrutierung bleibt, ist es bei Weitem nicht das einzige. Mitarbeiter wünschen sich flexible Arbeitsumgebungen, die zu ihrer jeweiligen Lebensphase passen. Arbeits- und Karrieremodelle müssen sowohl den karriereorientierten High Performer als auch den familienorientierten Fachexperten ansprechen.
4. Purpose
Immer mehr Menschen möchten ihre Arbeit für übergeordnete Ziele einsetzen. Spezielle Change-Programme können den Kulturwandel fördern und dazu beitragen, die Sinnfrage der Mitarbeitenden zu beantworten und mit Leben zu füllen.
5 Quereinstieg und Internationalisierung
Die Strategie, Arbeitskräfte zu rekrutieren, die auf den ersten Blick nicht zum Tätigkeitsprofil passen, oder Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, kann erfolgversprechend sein. Die Internationalisierung der Belegschaft wird durch die Umstellung auf Remote- und Homeoffice-Arbeitsmodelle erleichtert.
6. Hybrides Arbeiten
Die neue Arbeitswelt erfordert persönliche Berührungspunkte. Remote-Arbeitsmodelle müssen durch Live-Elemente wie gemeinsame Bürotage oder Events zu hybriden Modellen erweitert werden. Andernfalls könnte sich der „Online Empathy Gap“ negativ auf die Qualität der Zusammenarbeit und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen auswirken.
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