Viele Unternehmen verstehen das Prinzip der Agilität nicht

Agil handeln bedeutet nicht agil sein

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Einer Studie zufolge glauben viele Unternehmen, die Transformation zu einem agilen Unternehmen bereits abgeschlossen zu haben. Genau hierin liegt jedoch ein zentrales Missverständnis von Agilität begründet.

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Agilität gilt als eine Antwort auf den permanenten, immer schnelleren Wandel und die volatile Arbeitswelt. Viele Organisationen setzen daher branchenübergreifend weiterhin Agilität an oberste Stelle ihrer Prioritäten. Und der Anteil der Unternehmen, die agile Methoden einsetzen, steigt branchenübergreifend weiter an.

Dies verdeutlicht eine kürzlich durchgeführte Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Insbesondere Banken zeichnen sich den Ergebnissen zufolge durch einen geringen agilen Reifegrad aus.

Flexibilität und Qualität als zentrale Ziele

Organisationen legen in der Regel den Fokus auf spezifische Bereiche, in denen sie ihre Agilitätsziele erreichen wollen, und betrachten nicht alle als gleichermaßen relevant. Wesentliche Agilitätsziele sind insbesondere eine gesteigerte Flexibilität und Qualität, verbesserte Zusammenarbeit und eine verkürzte Time-to-Market.

Für ein Drittel der Befragten sind alle genannten Ziele von Relevanz, während lediglich vier Prozent angaben, dass keines der Ziele relevant sei. Dies verdeutlicht den Druck zum Handeln, dem Organisationen angesichts insbesondere volatiler Marktbedingungen weiterhin ausgesetzt sind.

Ziele der agilen Transformation werden nicht erreicht

Eine überwiegende Mehrheit der Unternehmen haben ihre Ziele der agilen Transformation nicht oder nur teilweise erreicht. Dies betrifft insbesondere die als relevant eingestuften Bereiche Qualität, Time-to-Market und Flexibilität. Der Anteil der Befragten, die ein Ziel – je nach angegebener Relevanz – bereits erreicht haben, liegt zwischen 19 und 29 Prozent.

Im Gegensatz dazu wurden Ziele, die als weniger relevant betrachtet wurden, wie zum Beispiel Employer Branding, Mitarbeiterzufriedenheit und Transparenz, eher erreicht.

Organisatorische Integration entscheidend

Während mehr als ein Drittel der Befragten angibt, dass Agilität in ihrer Organisation ganzheitlich und horizontal konzipiert und umgesetzt wurde, beschränkt sich die Entwicklung und Implementierung agiler Ansätze in den übrigen Organisationen hauptsächlich auf einzelne, hierarchisch untergeordnete Strukturelemente wie Bereiche, Abteilungen oder Teams/Individuen.

Die Studie zeigt auch, dass viele Befragte den Umfang agilen Arbeitens in ihrer eigenen Hierarchieebene – der vertikalen Integration – strukturell überschätzen. Vor allem auf Managementebenen unterscheiden sich Selbst- und Fremdeinschätzungen erheblich.

Agil handeln versus agil sein

Agil handeln und agil sein ist nicht dasselbe und hat erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg von Agilität in Organisationen. 53 Prozent der Unternehmen geben an, Agilität mittels „Big Bang“ beziehungsweise geplanter Meilensteine eingeführt zu haben. 47 Prozent sprechen von einem evolutionären Prozess mit einem iterativen, kurzzyklischen und explorativen Ansatz.

31 Prozent der Unternehmen glauben auch, ihre agile Transformation bereits abgeschlossen zu haben. Wer jedoch den Abschluss der agilen Transformation verkündet, behindert damit genau das, was den Kern der Agilität ausmacht. Agilität zeichnet sich nämlich gerade dadurch aus, dass sie ein stetiger Prozess ist. Wichtige Elemente der agilen Transformation sind das Reflexionsvermögen sowie die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung des aktuellen Zustands. Eine Fokussierung auf einzelne Teile der Organisation reicht daher nicht aus, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Eine reine Einführung agiler Methoden und Frameworks reicht für die langfristige Zielerreichung ebenfalls nicht aus. Dafür brauche es einerseits eine ganzheitliche, multidimensionale Betrachtung und andererseits eine evolutionär angelegte Transformation. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Agilität ist ein Umdenken auf organisatorischer Ebene unerlässlich. Zudem sollte die agile Transformation niemals als abgeschlossener Prozess betrachtet werden, sondern vielmehr das Augenmerk auf fortwährendes Experimentieren und kontinuierlichen Wandel legen.

Infografik: Erfolgreiche Transformation dank Agilität

Die folgende Infografik stellt ausgewählte Aspekte der Studie im Überblick vor:

Infografik: Erfolgreiche Transformation dank Agilität

Eine erfolgreiche agile Transformation zeichnet sich durch einen ganzheitlichen, andauernden Prozess aus.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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