Drei Viertel der deutschen Führungskräfte sehen ihre Position bedroht

Dringlichkeit von Geschäftsmodellanpassungen

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Die Vielzahl disruptiver Entwicklungen der letzten Jahre bewegt deutsche Führungskräfte. Eine Studie zeigt die Dringlichkeit von Geschäftsmodellanpassungen, aber auch, dass die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz dabei eine wichtige Rolle spielt.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Führung und Leadership

Führung (oder Management) bedeutet nicht zwangsläufig auch Leadership. Beides ist jedoch wichtig, gerade in Zeiten der Veränderung. Dies gilt auch für Banken und Sparkassen. Studien über aktuelle Trends und Entwicklungen zu diesem wichtigen Themenbereich finden Sie im Bank Blog.

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Eine Studie des Beratungsunternehmens AlixPartners zeigt, dass Themen wie Lieferkettenprobleme, Rohstoffverfügbarkeit und -preise, Digitalisierung, ESG-Anforderungen, Fachkräftemangel sowie geopolitische Auseinandersetzungen deutsche Führungskräfte schon vor dem kriegerischen Konflikt in der Ukraine unter erheblichen Druck gesetzt haben. Die Ukraine-Krise wirkt jetzt in nahezu jeder Branche als Disruptionsbeschleuniger und erhöht den Handlungsdruck teilweise dramatisch.

Die Implikationen der bereits existierenden disruptiven Faktoren plus der Ukraine-Konflikt könnten weitaus heftiger werden als viele sich das heute vorstellen können. Für die Studie wurden von September bis November 2021 weltweit über 3.000 CEOs und Führungskräfte aus verschiedenen Branchen, darunter knapp 200 deutsche Teilnehmer, befragt.

Zunehmende Unsicherheit für Unternehmen und Führungskräfte

Die Studie zeigt: 96 Prozent der deutschen Führungskräfte sehen eine Dringlichkeit zur Umgestaltung der eigenen Geschäftsmodelle als gegeben an. 71 Prozent befürchten jedoch, dass sich ihr Unternehmen dem Wandel nicht schnell genug anpassen kann. Mit dieser Zahl steht Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz eins.

Bei 74 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte herrscht daher große Besorgnis um den eigenen Job. In der Vorjahresumfrage galt diesem Thema bereits hohe Aufmerksamkeit, jedoch ist der Anstieg um 22 Prozentpunkte ein deutliches Zeichen der zunehmenden Unsicherheit.

Ursachen für die fehlende Anpassungsfähigkeit seien die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Ressourcen für die erforderliche Transformation und die limitierte Bereitschaft in Unternehmen, schnell und radikal zu reagieren.

Corona-Krise ist abgehakt

Die Corona-Pandemie hat für viele Veränderungen in den vergangenen zwei Jahren als Beschleuniger gewirkt, spielt aber heute bei den befragten Führungskräften kaum noch eine Rolle als disruptiver Faktor. Wie im letzten Jahr werden technologischer Fortschritt bei Werkstoffen und Produktionsverfahren sowie Automatisierung, KI und Robotik weiterhin als die wichtigsten Disruptoren der nächsten 12 Monate gesehen. Themen wie eine konstant sichere Lieferkette oder der Kampf um Talente spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Langfristige Lösungen gesucht

Die Befürchtung hinsichtlich der Unterbrechungen der Lieferketten beschäftigt mehr als die Hälfte (56 Prozent) der deutschen Führungskräfte und wird als die nächste große Herausforderung angesehen. Doch auch Themen wie Verfügbarkeit und Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie, digitale Transformation, ESG-Anforderungen oder Fachkräftemangel sind Realitäten, mit denen sich Führungskräfte intensiv auseinandersetzen müssen. So befürchten vier von fünf Befragten, dass der vorherrschende Fachkräftemangel von Dauer sein könnte.

83 Prozent der Befragten sind zudem der Meinung, die ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Lieferkette nicht wirksam genug sind. Ungeachtet der bereits getroffenen Maßnahmen empfinden 35 Prozent der deutschen Führungskräfte zudem ihre vorgesehenen Lösungen als nicht ausreichend langfristig wirksam.

langfristige Lösung zur Überlebenssicherung

Eine langfristige Lösung könnte laut 75 Prozent der deutschen Führungskräfte die Einführung digitaler Werkzeuge sein, um damit das Überleben des eigenen Unternehmens zu sichern. 47 Prozent sind der Meinung, dass die größte Herausforderung in der unzureichenden Umsetzung der Technologien besteht; obwohl bereits 2021 Investitionen in neue Technologien als eine Top-Reaktions-Strategie auf Disruptionen angesehen wurde.

Besonders wichtig sei aus Sicht der Studienautoren

  • die Schaffung einer Balance zwischen kurzfristigen Maßnahmen und Investitionen in einen langfristig nachhaltigen Umbau mit flexibleren Lieferkettenstrukturen,
  • Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit bei disruptiven Ereignissen sowie
  • mehr Unabhängigkeit beim Bezug von Rohstoffen und Energie.

Führungskräfte im Transformationsdilemma

Die Sorge von 71 Prozent der Befragten, dass die eigenen Mitarbeiter nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, das Geschäft in der Zukunft zu führen, zeigt das Dilemma der deutschen Führungskräfte. Bei 76 Prozent der Befragten ist somit eine weitere Schwachstelle auszumachen: Es ist nicht nur eine große Herausforderung eine Kultur zu schaffen, die den Wandel annimmt, sondern sie wissen auch teilweise nicht, wie sie diese Transformation umsetzen sollen.

Positiv hervorzuheben ist, dass sich die deutschen Führungskräfte einig sind, dass ihre Unternehmen mehr Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung ihrer derzeitigen und künftigen Arbeitskräfte übernehmen müssen (87 Prozent).

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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