Digitales Bargeld von der Notenbank?

Die Sicht der Nutzer

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Der Aufstieg digitaler Währungen belebt die Diskussionen, ob Zentralbanken Kryptowährungen ausgeben sollten. Ein aktuelles Diskussionspapier ist den Argumenten aus Sicht der Nutzer nachgegangen.

Studien und Research zu Trends und Entwicklungen zum Einsatz von Technologie in der Finanzdienstleistung

Technologie ist nicht erst seit der Digitalisierung ein wichtiger Faktor für Finanzdienstleister. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen.

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Zentralbanken sind zuständig für die Ausgabe von Bargeld, die Überwachung und/oder Bereitstellung von Abwicklungs- und Abrechnungssystemen für den Zahlungsverkehr, die Geldpolitik und den Schutz der Finanzstabilität. Daher befassen sie sich intensiv mit Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Distributed-Ledger-Technologie.

Die zunehmende Akzeptanz und Verbreitung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen bei gleichzeitigem Rückgang der Barzahlungen bildet den Hintergrund für Überlegungen zu digitalem, von der Zentralbank ausgegebenen Bargeld. Dieses würde in den Bereichen Bezahlen und Sparen mit Bankeinlagen, physischem Bargeld und privaten Kryptowährungen um die Gunst der Verbraucher konkurrieren.

Doch warum sollten Konsumenten Krypto-Euros verwenden? Ein aktuelles Diskussionspapier von DB-Research ist der Frage nachgegangen.

Fragen der Akzeptanz digitaler Währungen

In einem von starkem Vertrauen in staatliche Institutionen geprägten Umfeld wären die Verbraucher wahrscheinlich nicht besorgt, wenn digitales Bargeld nur einen geringen Datenschutz bieten würde.

Es gibt zwei mögliche Anwendungen für Kryptogeld:

  1. zum Bezahlen und
  2. zum Sparen.

Kryptos zum Bezahlen

Ohne gesetzliche Forcierung müsste digitales Bargeld die Nutzer davon überzeugen, dass es besseres und einfacheres Bezahlen ermöglicht als andere Zahlungsinstrumente. Insbesondere müsste es mit den derzeit niedrigen Gebühren und hohen Sicherheitsstandards bei gesetzlich geregelten Zahlungsverfahren für Konsumenten gleichziehen.

Kryptos zum Sparen

Beim Sparen würden sie ihre Entscheidung zwischen digitalem Bargeld und Bankeinlagen einfach anhand der verschiedenen Zinssätze treffen.

In Zeiten finanzieller oder politischer Unsicherheit denken Menschen allerdings vermutlich nicht nur an Nutzerfreundlichkeit und Rendite. Im Falle einer Finanzkrise können die Nutzer Zentralbankgeld – physisches oder digitales Bargeld – als sicheren Hafen nutzen. Ginge allerdings das Grundvertrauen in die monetäre und politische Stabilität verloren, würden sich die Nutzer wahrscheinlich von jeder Form staatlicher Währung abwenden und alternative Vermögenswerte oder private Kryptowährungen bevorzugen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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