Deutsche sind skeptisch gegenüber KI-gestützter Finanzberatung

Sicherheit, Transparenz und Datenschutz als Voraussetzung

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Auch „und ums Geld“ bietet Künstliche Intelligenz (KI) zahlreiche und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Doch einem Einsatz bei der Finanzberatung stehen die Deutschen skeptisch gegenüber, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Studien und Research zu Trends und Entwicklungen zum Einsatz von Technologie in der Finanzdienstleistung

Technologie ist nicht erst seit der Digitalisierung ein wichtiger Faktor für Finanzdienstleister. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen.

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Technologien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz sind in nahezu allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft im Vormarsch begriffen. Auch bei Finanzthemen kennen die Anwendungsmöglichkeiten keine Grenzen. So lassen sich z.B. mit Unterstützung durch KI das individuelle Ausgabe- und Sparverhalten in kürzester Zeit analysieren, Entscheidungen ohne Emotionen treffen und Anlagestrategien individuell anpassen.

Einstellungen der Deutschen zu KI in der Finanzberatung

Eine repräsentative Studie von YouGov im Auftrag der TeamBank hat jetzt die Einstellungen der Deutschen zu KI in der Finanzberatung näher unter die Lupe genommen.

Die Resultate verdeutlichen, dass das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in KI-gestützte Beratung davon beeinflusst wird, ob die Anforderungen bezüglich Sicherheit, Transparenz und Datenschutz erfüllt sind. Gleichzeitig unterstreicht die Studie die Wichtigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, bei dem KI als Zusatz zur menschlichen Expertise agiert, anstatt diese gänzlich zu ersetzen.

Vor allem jüngere akzeptieren KI in der Finanzberatung

Trotz vielfältiger Vorteile lehnt die Mehrheit der Bevölkerung die Nutzung Künstlicher Intelligenz als Beratungsinstrument (derzeit) ab. Die Ergebnisse zeigen insbesondere, dass die Akzeptanz von KI im Finanzwesen mit zunehmendem Alter der Zielgruppe abnimmt.

Vor allem Personen über 50 Jahren ziehen das Gespräch mit einem menschlichen Berater vor. 19 Prozent betrachten KI als eine Ergänzung zur menschlichen Unterstützung. Elf Prozent haben sogar eine Vorliebe für die Technologie, während vier Prozent bereits KI zu diesem Zweck einsetzen.

Ein Drittel der Personen unter 30 Jahren empfindet eine KI-gestützte Beratung hingegen als gleichwertig oder sogar besser als eine Beratung durch einen Menschen. In der Altersgruppe der über 50-jährigen teilen lediglich 14 Prozent diese Ansicht.

Nur vier Prozent aller Befragten setzen KI bereits für Beratungszwecke ein, wobei die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sie am häufigsten nutzt (sieben Prozent).

Voraussetzungen für KI-gestützte Finanzberatung

Aus Sicht der Deutschen ist die Nutzung von KI-gestützter Finanzberatung an bestimmte Bedingungen geknüpft. Damit die Deutschen sich in der Zukunft für solche Dienste entscheiden, müssen die Anbieter aus Sicht von 34 Prozent der Befragten in erster Linie sicherstellen, dass Manipulation verhindert wird. Zusätzlich dazu sollte das Angebot kostenfrei sein (33 Prozent), Transparenz aufweisen (30 Prozent) und den Schutz der Daten gewährleisten (29 Prozent).

Zudem würden 32 Prozent einer KI-gestützten Beratung nur zustimmen, wenn sie bei Bedarf jederzeit einen Fachexperten für Rückfragen hinzuziehen können. Des Weiteren wünschen sich 30 Prozent, dass die Ergebnisse der KI von einem menschlichen Experten überprüft werden.

Infografik: Akzeptanz KI-gestützter Finanzberatung

Die folgende Infografik fasst Ergebnisse der Umfrage zusammen und zeigt die Akzeptanz der Deutschen für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Finanzberatung:

Infografik: Akzeptanz KI-gestützter Finanzberatung

Vor allem Jüngere sind bereit für KI-gestützte Finanzberatung

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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Ein Kommentar

  1. Avatar
    Rainer Wittmann am

    Eine interessante Studie. Spannend wäre, wie dies in anderen Ländern im Vergleich aus sieht und was die Gründe für etwaige Unterschiede sind. KI ist für mich ein Werkzeug, mehr nicht. Allein deshalb stellt sich für mich nicht die Frage nach einem „Menschenersatz“. Vielleicht ist es ein Ergebnis der mit Sozialen Medien jeglicher Coleur aufwachsenden Generationen, den dort vertretenen Algorithmen mehr zu vertrauen als z. B. den Menschen im eigenen Umfeld. Dass sie mit ihrem eigenen Verhalten den Algorithmus steuern, ist den meisten vermutlich nicht bewusst. Da kann ich nur „Inside Facebook“ als Buch empfehlen. Fakt ist doch: Stand heute wird KI von Menschen „erschaffen“. Deshalb ist jede KI nur so gut wie die Menschen dahinter. Wäre spannend, wen die Gruppe der 18 bis 29-Jährigen oder 30 bis 49-Jährigen zur Verantwortung zieht, wenn sich die KI bei der Finanzberatung geirrt hat und deshalb z. B. Verluste eingefahren werden. Das ist sicher im Kleingedruckten dann bestens geregelt, dass die Verantwortung bei einem selbst liegt. Solange alles gut läuft, kein Problem. Bei Beratung durch Menschen sieht dies anders aus und es gibt so etwas wie eine Haftung für die Beratung – weil Irrtümer nie ausgeschlossen sind. Weder bei Mensch noch Maschine / KI. KI als Werkzeug zur Erleichterung / Abnahme wiederkehrender und stupider Tätigkeiten oder unterstützend in der Beratung: ja. KI als Ersatz für Menschen? I, Robot.

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