Deutsche Banken vor tiefgreifenden Veränderungen

Nur jede zehnte deutsche Bank verdient ihre Eigenkapitalkosten

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Im Zuge der Industrialisierung eroberten die Banken eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung der Wirtschaft. Um ihre Zukunft zu sichern, müssen sie sich als digitale Schaltstelle etablieren. Dazu sind einschneidende Veränderungen notwendig.

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Der Strukturwandel im Bankensektor vollzieht sich mit steigender Geschwindigkeit. Jede Woche

  • schließen in Deutschland im Durchschnitt 36 Bankfilialen,
  • verschwindet ein Kreditinstitut endgültig aus dem Markt und
  • sinkt die Zahl der Bankbeschäftigten um mehr als 400.

Dies zeigt eine Analyse der Bilanz- und GuV-Strukturen deutscher Kreditinstitute durch die Unternehmensberatung Bain & Company. Demnach konnten viele Institute ihre Rendite zwar auf niedrigem Niveau stabilisieren, es gelang jedoch nicht, den kumulierten Verwaltungsaufwand spürbar zu senken.

Die besondere Herausforderung besteht darin – im laufenden Betrieb – digitale Transformation und Disruption gleichzeitig zu bewältigen. Dies kann nur durch eine entsprechende strategische Ausrichtung gelingen.

Höhere Cost-Income-Ratio als bei europäischen Wettbewerbern

Die tiefe strukturelle Krise des deutschen Bankensektors ist noch nicht ausgestanden. Bislang schafften es die deutschen Institute nicht, die Renditen zu steigern. Während die Eigenkapitalquote im vergangenen Jahr auf 6,3 Prozent stieg – und damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Langzeitanalyse 1970 – bleibt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite weit unter den Eigenkapitalkosten. Sie sank 2016 sogar noch einmal um 0,5 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent. Nur jedes zehnte Kreditinstitut verdient damit seine Eigenkapitalkosten.

Die durchschnittliche Cost-Income-Ratio deutscher Banken ist mit 69 Prozent nach wie vor höher als bei vielen europäischen Wettbewerbern. Zudem liegt der Marktanteil der fünf größten deutschen Banken unter dem Niveau in anderen wichtigen Industrieländern.

Allerdings gibt es in Deutschland erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Institutsgruppen. Als besonders ertragsstark erweisen sich erneut die Direkt- und Automobilbanken mit ihren fokussierten Geschäftsmodellen. Zudem erzielt die DZ Bank auch nach der Fusion mit der WGZ Bank überdurchschnittliche Renditen. Alle anderen Institutsgruppen schneiden schwächer ab.

Renditen ausgewählter Bankengruppen in Deutschland

Direktbanken und Automobilbanken erzielen mit ihren fokussierten Geschäftsmodellen die höchste Rendite.

Acht Erfolgsfaktoren für den Wandel in eine erfolgreiche Zukunft

Neben der schwierigen Ergebnissituation stellt die Digitalisierung die Branche vor Herausforderungen. Banken müssten, so die Autoren, ihr bestehendes Geschäftsmodell weiterentwickeln und gleichzeitig in neue Angebote investieren. Eine Metamorphose im laufenden Betrieb.

Noch allerdings stehe vielerorts die negative Kombination dreier Aspekte weitreichenden Fortschritten im Weg:

  • das Festhalten an bewährten Praktiken,
  • die Steuerung auf kurze Sicht sowie
  • knappe Budgets.

Abhilfe könne nur eine ganzheitliche Strategie und die Konzentration auf zentrale Erfolgsfaktoren bringen. Die Studie definiert dazu die folgenden acht Elemente für den Wandel:

  1. Kunden binden und begeistern.
  2. Kanalübergreifendes Angebot aus einem Guss schaffen.
  3. Prozesse von A bis Z digitalisieren und Milliarden einsparen.
  4. Sich als Technologieanbieter verstehen.
  5. Daten – das Gold des 21. Jahrhunderts heben.
  6. Agilität leben.
  7. Mit zwei Motoren gleichzeitig fahren.
  8. Change – dem Elefanten das Tanzen beibringen.

Diese Erfolgsfaktoren umreißen die enorme Herausforderung, die Deutschlands Banken in den kommenden Jahren meistern müssen. Es geht um ein neues Kundenverständnis, neue Vertriebskonzepte, den Einsatz neuer Technologien, neue Geschäftsmodelle und eine neue Kultur. Nicht umsonst stellen die meisten Experten die Auswirkungen der laufenden vierten industriellen Revolution auf eine Stufe mit ihren Vorgängern.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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