Chancen und Herausforderungen von hybrider Arbeit

New Work im Zeichen der Corona-Pandemie

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Die Corona-Pandemie verändert unsere Arbeitsweise. Mitarbeiter und Manager tauschen sich darüber aus, wie sie das Geschäftsumfeld der Zukunft gestalten wollen. Das sogenannte hybride Arbeiten etabliert sich, wie eine aktuelle Studie zeigt. Doch es gibt Einwände.

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Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeitsweise verändert. Das Homeoffice – oder wie es inzwischen heißen soll: Remote Work – ist in aller Munde. Dennoch ist klar: Nicht jeder Mitarbeiter möchte für immer von Zuhause aus arbeiten. Andere möchten nicht komplett zurück ins Büro. Was also tun?

Die Unternehmen prüfen derzeit neue Arbeitsmodelle, um dem veränderten Geschäftsumfeld gerecht zu werden. Die Idee der hybriden Arbeit könnte die Lösung bieten. Dabei geht es darum, einen langfristigen Plan zu entwickeln – ein Arbeitsmodell, das den Bedürfnissen von Mitarbeitern und Geschäftsführung gleichermaßen gerecht wird.

Die Firma Entrust, ein Anbieter im Bereich Identitäten, Zahlungen und Datenschutz, hat sich in einer Untersuchung mit diesem Thema befasst. Die Autoren der Studie wollten verstehen, wie sich Arbeitnehmer vom Manager bis zum Einsteiger auf die neuen Arbeitsmodelle vorbereiten, was sie sich von ihnen wünschen – und was sie zu deren Kontrolle unternehmen.

Hierfür befragte man 1.500 Führungskräfte und weitere 1.500 Mitarbeiter aus zehn Ländern. Die Prozentangaben für Deutschland stehen jeweils in Klammern hinter dem Gesamtergebnis.

Hybride Arbeitsmodelle etablieren sich

Die Untersuchung zeigt, dass hybride Arbeitsweisen trotz großer Sicherheitsbedenken zunehmend eingeführt werden. Demnach sei die große Mehrheit von 91 Prozent der befragten Angestellten für ein hybrides Arbeitsmodell und eine dementsprechend ausgerichtete IT-Infrastruktur.

80 Prozent (D: 73 Prozent) der befragten Manager und 75 Prozent (D: 85 Prozent) der Mitarbeiter hätten zudem angegeben, dass ihr Unternehmen derzeit einen hybriden Ansatz verfolge, vollständig „remote“ arbeite oder ein hybrides Arbeitsmodell prüfe.

Ortsunabhängige Belegschaft: Das Recruiting zieht mit

Es steht also außer Frage, dass die Arbeitgeber dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach hybriden Arbeitsformen nachkommen wollen. Auch im Recruiting: 68 Prozent (D: 61 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie die Einstellung von neuen Talenten in Betracht ziehen, die an geografisch unterschiedlichen Standorten tätig sind. Neue Möglichkeiten sind gefragt, die Onboarding- und Einarbeitungsprozesse in einem hybriden Arbeitsumfeld abzusichern und zu verbessern.

Es gibt ein Kommunikationsproblem

Doch klappt schon alles perfekt? Mitnichten. Zwar hätten 81 Prozent (D: 84 Prozent) der Führungskräfte angegeben, dass ihre Unternehmen den Angestellten Schulungen zum Thema der Datensicherheit anböten. Allerdings hätten laut Studie nur 61 Prozent (D: 57 Prozent) der Angestellten überhaupt Notiz von etwaigen Angeboten genommen. Es gibt also mindestens ein Kommunikationsproblem.

Remote Work: Sicherheitslücken und Einbuße?

Und das ist nicht noch nicht alles an Einwänden. So berichten 54 Prozent (D: 51 Prozent) der Mitarbeiter von erheblichen Produktivitätseinbußen aufgrund von Problemen beim Netzwerkzugang. Führungskräfte hätten zudem die mangelnde Sicherheit von Heimnetzwerken (21 Prozent, D: 21 Prozent) und den Verlust sensibler Unternehmensdaten (20 Prozent, D:16 Prozent) als größte Sorge genannt.

Der Datenschutz ist vielleicht das drängendste Thema bezüglich der Arbeit aus den eigenen vier Wänden. Die Unternehmen müssen ihre Datenschutzkonzepte den veränderten Arbeitsmodellen anpassen. Andernfalls wären die unternehmerischen Risiken, die mit dem Homeoffice einhergehen, nicht zu verantworten.

In den Führungsetagen weiß man das: 51 Prozent der Manager (D: 36 Prozent) gaben in der Studie an, Technologien für Einmalpasswörter zu implementieren. 40 Prozent (D: 43 Prozent) nutzen die biometrische Authentifizierung. Und 36 Prozent (D: 21 Prozent) setzen auf eine mobile Identitätsüberprüfung.

Zunehmende Kontrollen in Büro und Homeoffice

Beim Thema Sicherheit wollen die Unternehmen nichts anbrennen lassen: In einigen Firmen werden inzwischen detaillierte Aufzeichnungen darüber erfasst, wer in (digitalen) Büroräumen ein- und ausgegangen ist. „Besuchermanagement“ wird dies genannt. 96 Prozent (D: 88 Prozent) der Führungskräfte und 93 Prozent (D: 87 Prozent) der Mitarbeiter hielten ein System zur Aufzeichnung und Kontrolle des Besucherverkehrs während der Arbeitszeiten für wichtig.

Die Gründe für diesen Wunsch nach Kontrolle seien laut Studienautoren in erster Linie auf Vorsicht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen: 83 Prozent (D: 80 Prozent) der Führungskräfte und 84 Prozent (D: 79 Prozent) der Mitarbeiter nennen das Risiko der Verbreitung des Corona-Virus als wichtigsten Grund für die Einrichtung eines Besuchermanagementsystems.

Weitere Motive seien der Schutz vertraulicher Informationen mit 65 Prozent (D: 43 Prozent) der Führungskräfte und 55 Prozent (D: 55 Prozent) der Mitarbeiter – und die Vermeidung von Körperverletzungsdelikten mit 61 Prozent (D: 44 Prozent) der Führungskräfte und 62 Prozent (D: 28 Prozent) der Mitarbeiter.

Der internationale Vergleich: So unterscheiden sich die Länder

Die Autoren der Studie weisen auf interessante Unterschiede in den Ergebnissen der untersuchten Länder hin. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • 65 Prozent der Arbeitgeber in Japan waren sich sicher, dass sie Datensicherheitsschulungen für hybride Arbeitsmodelle angeboten haben. Aber nur 36 Prozent der Arbeitnehmer stimmen dem zu. Dies könne, schreiben die Autoren der Studie, auf mögliche Probleme innerhalb der Schulungen hinweisen.
  • Unternehmen in Saudi-Arabien (89 Prozent) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (87 Prozent) sind am ehesten bereit, für neu zu besetzende Positionen Talente aus der ganzen Welt zu berücksichtigen. Gefolgt von Unternehmen in den Vereinigten Staaten und Singapur (jeweils 73 Prozent).
  • Unternehmen in Indonesien integrieren besonders häufig moderne Sicherheitstechnologien in ihre bestehenden Geschäftsabläufe: 75 Prozent der Arbeitgeber geben an, dass sie Einmalpasswörter verwenden, 69 Prozent nutzen biometrische Authentifizierungsmethoden.
  • Von den untersuchten Ländern meldeten die Befragten aus Deutschland die geringsten Produktivitätseinbußen aufgrund von Verzögerungen beim Netzwerkzugang oder beim Login. 49 Prozent der Befragten bestätigten, noch nie ein Problem gehabt zu haben, 27 Prozent berichteten nur von ein bis drei Vorfällen in den letzten 12 Monaten. Im Vergleich dazu gaben im Vereinigten Königreich lediglich 25 Prozent keine Probleme und 34 Prozent ein bis drei Vorfälle an.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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