Banken müssen aufs Gaspedal treten – Infografik

Steigerung der Effizienz als vordringliche Aufgabe

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Eine Studie zeigt: Die Lücke zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Banken und Sparkassen wird größer. Viele Institute müssen an Tempo zulegen, um die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Studien und Research zu strategischen Trends und Entwicklungen in der Finanzdienstleistung

Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.

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Die Finanzbranche kämpft derzeit an vielen Fronten: Niedrigzinsphase, Regulierung, Digitalisierung und neue Wettbewerber sind nur die wichtigsten aktuellen Herausforderungen. Die Folgen sind rückläufige Erträge bei hohem Aufwand und steigende Investitionen, um eine Kundenabwanderung zu verhindern. Kein Wunder, dass Programme zur Kostensenkung und Ertragssteigerung ganz oben auf der Agenda vieler Institute stehen.

Horváth & Partners hat dazu 150 Führungskräfte aus Finanzinstituten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, darunter Privat- und Geschäftsbanken, Volks- und Raiffeisenbanken, Versicherungsunternehmen sowie Landesbanken, Sparkassen und Kantonalbanken. Demnach bestehen zwischen den Instituten erhebliche Unterschiede sowohl in der Leistungskraft als auch in den angestrebten Zielen.

Effizienzsteigerung ist Top Thema der Banken

Angesicht der anstehenden Herausforderungen müssen Geldinstitute deutlich effizienter werden, um am Markt bestehen zu bleiben. Rund 70 Prozent aller Finanzdienstleister im deutschsprachigen Raum planen innerhalb der nächsten zwölf Monate die Umsetzung eines Programms, um effizienter zu werden. Maßnahmen zur Ertragssteigerung spielen dabei eine ähnlich große Rolle wie Kosteneinsparungen.

Verglichen rund 67 Mrd. Euro im Jahr 2016 sollen aktuell nur noch etwa 57 Mrd. Euro eingespart werden. Die Mehrheit der Befragten plant dabei Einsparungen von bis zu 15 Prozent. Allerdings  hat sich der Anteil der Häuser, die Einsparungen von mehr als 20 Prozent anstreben, gegenüber 2016 fast verdoppelt.

Die Institute driften dabei auseinander: Gemessen an der Cost Income Ratio (CIR) setzen sich Top Performer deutlich ambitioniertere Ziele zur Steigerung der Effizienz als Low Performer. Während bei den Top Performern rund ein Drittel eine Reduzierung der Kosten um mehr als 20 Prozent planen, streben fast 75 Prozent der Low Performer lediglich Kosteneinsparungen von unter 15 Prozent an. Und dies, obwohl sie bereits heute weniger profitabel sind.

Ertragssteigerungen im Blick

Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Ertragsseite. Während jeder zweite Top Performer seine Erträge um mehr als 15 Prozent steigern möchte, ist es bei den Low Performern nur jeder fünfte. Würden die angestrebten Ertragssteigerungen tatsächlich in die Tat umgesetzt, entspräche das einer Summe von rund 51 Mrd. Euro.

Knapp ein Drittel der künftigen Erträge soll dabei aus neuen Einnahmequellen kommen. Dazu zählen beispielsweise die Erschließung neuer Kundengruppen, die Nutzung neuer Vertriebswege oder der Aufbau eines digitalen Ökosystems.

Optimierung der Vertriebskanäle

Viele Banken beschränken sich auf nur wenige Maßnahmen, um effizienter zu werden. Beispielsweise halten es 82 Prozent der Befragten für wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich, dass sie ihre Vertriebskanäle optimieren, um effizienter zu werden. Das sind 22 Prozent mehr als noch 2016. Dazu zählen Filialnetzanpassungen, die Nutzung mehrerer Vertriebswege oder der Ausbau des digitalen Ökosystems.

Vielfach wird auf Kooperationen mit neuen Anbietern wie FinTechs gesetzt. Vor allem die Top Performer erschließen auf diesem Wege Potenziale (86 Prozent). Banken wollen sich so digitale Vertriebsmöglichkeiten sichern ohne diese selbst entwickeln zu müssen.

Kaum Veränderungen gegenüber der letzten Befragung gab es hinsichtlich des Produkt- und Dienstleistungsportfolios. 68 Prozent der Finanzdienstleister wollen hier ansetzen, um den Vertrieb zu optimieren. Das sind lediglich drei Prozent mehr als 2016. Der ehemals wichtige Wachstumstreiber wird, vermutlich aufgrund gestiegener regulatorischer Anforderungen, unbedeutender.

Standardisierung und Automatisierung

Unter den wichtigsten Maßnahmen zur Optimierung der Back Office-Bereiche haben Produktionsplanung und -steuerung an Bedeutung gewonnen. Für die Bereiche Operations/Back Office gelten nach wie vor die Standardisierung, die Prozess-/Qualitätsoptimierung und die Automatisierung als meistgenutzte Hebel zur Effizienzsteigerung. So kann der Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) gerade bei simplen Vorgängen unterstützen.

Diese Maßnahmen alleine seien aber kaum in der Lage, hinreichend hohe Effizienzpotenziale im Sinne des vom Markt geforderten Transformationsbedarfs zu liefern. Institute sollten vielmehr umfassende Digitalisierungsstrategien entwickeln, die alle Geschäftsbereiche umfassen.

Infografik: Effizienzsteigerungsprogramme in Banken

Die folgende Infografik stellt die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor. Die vollständige Studie „Effizienzsteigerungsprogramme in der Finanzindustrie“ können Sie hier per E-Mail beziehen.

Infografik: Effizienzsteigerungsprogramme in Banken

Zentrale Ergebnisse der Studie „Effizienzsteigerungsprogramme in der Finanzindustrie“

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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