7 Empfehlungen für eine erfolgreiche digitale Transformation

Neue Anbieter bedrohen Erträge im Retail Banking

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Retail Banken könnten bis zu 30% ihrer Erträge an digitale Wettbewerber verlieren, wenn sie die eigene Digitalisierung nicht vorantreiben Eine Studie gibt sieben Empfehlungen, wie die digitale Transformation erfolgreich gelingen kann.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog

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Kunden erwarten von Banken und Sparkassen heute die gleiche schnelle, flexible und zuverlässige Abwicklung ihrer Geschäfte wie bei Online-Händlern. Die meisten deutschen Banken bieten einfache Bankgeschäfte bereits heute online oder mobil an. Bei der Abwicklung komplexer Finanzprodukte hinken viele Banken jedoch noch hinterher. In einer aktuellen Retail Banking-Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger wird gezeigt, warum deutsche Banken ihre Digitalisierung schnell vorantreiben müssen, wenn sie den Anschluss an die dynamischen digitalen Wettbewerber nicht verlieren wollen. Die Studie basiert auf einer Umfrage von 65 europäischen Banken, darunter neun deutsche Finanzinstitute.

Kundendaten werden nicht ausreichend genutzt

In der ersten Welle der Digitalisierung haben sich deutsche Banken vor allem auf einfache Produkte konzentriert. Allerdings nutzen sie die daraus gesammelten Kundendaten nur unzureichend, um ihre Produkte oder ihren Service weiter zu verbessern. So analysieren nur rund 45% der deutschen Banken permanent das Online-Verhalten ihrer Kunden. Wechselt ein Kunde von der Filiale zum Online-Banking, werden seine historischen Daten kaum weiterverwendet.

Digitalisierung ist kein Umsatztreiber

Ein Drittel der befragten Banken investiert derzeit bis zu 20% ihres IT-Budgets in Digitalisierung. Verglichen mit anderen Branchen ist der Anteil noch gering. Dies liegt auch an den steigenden regulatorischen Anforderungen, die hohe Investitionen in bestehende oder neue IT-Systeme erforderlich machen. Zudem sehen die Studienteilnehmer in der Digitalisierung weniger einen zusätzlichen Umsatztreiber als vielmehr eine Ergänzung zum traditionellen Geschäft.

Die befragten Banken sehen die Vorteile der Digitalisierung eher auf der Kostenseite. Denn im derzeitigen Niedrigzinsumfeld mit sinkenden Margen können durch eine Digitalisierung der Prozesse Kosten gesenkt und somit die Cost-Income-Ratio verbessert werden.

Sieben Empfehlungen für eine digitale Transformation

Durch digitale Geschäftsmodelle neuer Wettbewerber könnten europäische Banken zwischen 20 bis 30% ihrer Erträge sowie den Zugang zu online-affinene Kunden verlieren, wenn sie nicht reagieren. Die Banken stehen daher vor der Herausforderung, ihr Geschäftsmodell schnell anpassen zu müssen. Die Studie enthält dazu sieben Empfehlungen.

1.     Gezieltere Kundenansprache

Durch Auswertung des Kundenverhaltens über alle Kanäle (Online, Mobil, Filiale) können Kundenbedürfnisse besser gefiltert werden und so der ideale Zeitpunkt für eine individuelle Kundenansprache identifiziert werden.

2.     Entwicklung alternativer Wege zur Kundengewinnung

Die Neukundengewinnung ist in den letzten Jahren sehr schwierig geworden. Banken müssen daher innovative Ideen entwickeln, um Neukunden mit einfachen und digitalisierten Produkten zu überzeugen.

3.     Identifikation neuer Umsatzquellen

Es reicht nicht aus, Geschäftsmodelle zu optimieren. Banken müssen auch ihr Wachstum vorantreiben und neue Geschäftsfelder erschließen.

4.     Aufbau eines digitalen Ökosystems

Durch Kooperationen mit branchenfremden digitalen Playern oder FinTech-Unternehmen bekommen Banken direkten Zugang zu innovativen Ideen und lernen die Denkweise der „Digital Natives“.

5.     Fehler als Chance begreifen

Fehler müssen erlaubt sein, denn nur so können sich Organisationen in dem sich ständig ändernden digitalen Umfeld weiterentwickeln.

6.     Neudefinition des Kundenservice

Digitalisierung ermöglicht eine neue Art des Kundenservice. Um diese Chancen nutzen zu können, muss ein radikaler Kulturwandel in den Banken stattfinden.

7.     Digitalisierung aller Prozesse

Die Digitalisierung muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Back Office stattfinden, damit auch komplexe Finanzprodukte schnell und zuverlässig abgewickelt werden können.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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