Wird Instant Payment zum Ersatz für Bargeld?

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Ab November gilt in Europa ein einheitlicher Rahmen für Instant Payments. Noch gibt es keine Pflicht für Banken, dies anzubieten, aber in einigen Jahren könnten Echtzeitüberweisungen zu einem Ersatz für Bargeldzahlungen werden.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Kemmer: Instant Payment könnte Ersatz für Bargeldzahlungen werden

Von November an gilt in Europa ein einheitlicher Rahmen für sogenannte Instant Payments (Echtzeitzahlungen). Darauf hat heute Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, hingewiesen. „2018 kann es erste Anbieter geben“, sagte er. Mittels der neuen Anwendung könnten dann Geldbeträge innerhalb weniger Sekunden auf ein anderes Konto übertragen werden. Die Echtzeitüberweisung „könnte die Zahlungswelt revolutionieren, aber es wird sicher noch eine Zeit lang dauern, bis sie sich durchgesetzt hat“, betonte Kemmer. Denn für die Kreditinstitute gebe es keine Verpflichtung, an dem System teilzunehmen. Kemmer erwartet dennoch, dass die Echtzeitüberweisung langfristig europaweit flächendeckend angeboten wird. „Die Überweisung in Sekunden könnte ein Ersatz für Bargeldzahlungen werden“, sagte Kemmer. Erste Marktstudien prognostizieren, dass 2023 das Bezahlen in Echtzeit 22 Prozent aller Bezahltransaktionen in der Eurozone ausmachen könnte. Das European Retail Payments Board (ERPB) hatte vor rund zwei Jahren das European Payments Council (EPC) aufgefordert, eine europaweite Lösung für Echtzeitzahlungen zu finden. Im ERPB sind Vertreter von Kreditinstituten, Notenbanken unter Vorsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) und SEPA-Anwender vertreten. Das EPC als Standardsetzer der Zahlungsdienstleister im SEPA-Zahlungsverkehrsraum hat daraufhin einen entsprechender Rahmen entwickelt, der ab November angewendet werden kann.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Ifo Institut: Jedes fünfte Unternehmen zahlt Negativzinsen

Fast 20 Prozent der deutschen Unternehmen zahlen zurzeit Negativzinsen auf ihre Bankguthaben. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage des Ifo Instituts unter 4.000 Betrieben. Vor allem große und mittlere Unternehmen seien betroffen. Rund 8 Prozent der Firmen gaben an, die Zinszahlungen hätten einen starken Einfluss auf die Ertragslage, 53 Prozent verneinten dies. Mehr als jedes dritte Unternehmen wechselte wegen der Zinsbelastung das Finanzinstitut.

Bilanzabbau der Notenbanken könnte beginnen

Heute vor zehn Jahren hat die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals Notfallkredite wegen der Finanzkrise an Geldhäuser vergeben. Unter der Leitung des damaligen EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet wurden 95 Milliarden Euro bereitgestellt. Das war ein wichtiger Baustein der lockeren Geldpolitik. Laut Medienberichten von heute könnten jetzt die Weichen neu gestellt werden. Mitglieder der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) kündigten bereits an, dass ein Abbau der Notenbankbilanz bald beginnen könnte.

Woods: Harter Brexit bringt „erhebliche Probleme“ für Geldhäuser

Der Vize-Gouverneur der Bank of England (BoE) und Chef der Finanzaufsicht PRA, Sam Woods, hat sich für eine Übergangsphase nach dem Brexit ausgesprochen. Dadurch solle der Finanzbranche ein reibungsloser Start nach dem EU-Austritt ermöglicht werden, hieß es in einem heute bekannt gewordenen Schreiben an das Finanzministerium. Banken und Versicherungen hätten deutlich gemacht, dass ein harter Brexit viele Institute vor „erhebliche Probleme“ stellen würde. Dies gelte insbesondere für Dienstleistungen rund um bestehende Verträge und Einschränkungen beim Datentransfer.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • PayPal beliebtestes Online-Zahlungsmittel.
  • Santander verkauft Immobilienpaket.
  • ABN Amro übertrifft Erwartungen.
  • Insider: Deutsche Börse diskutiert mögliche Kengeter-Nachfolge
  • Worldpay-Übernahme besiegelt

Was am Donnerstag wichtig wird

Am Donnerstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die Aareal Bank veröffentlicht ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2017.
  • In Wiesbaden informiert das Statistische Bundesamt über die Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen im Mai dieses Jahres.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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