Tour de France und der Kulturwandel bei Banken

Nachdenkliche Gedanken zu den Parallelen

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Der Chef der britischen Finanzaufsicht vergleicht die Aufräumarbeiten bei europäischen Banken mit den Dopingskandalen bei der Tour de France. Über die Parallelen des Kulturwandels bei Bankern und Radprofis.

Tour de France und der Kulturwandel in Banken

Leiden bei den Berg-Etappen der Tour de France

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Interessanter Vergleich

Interessant, der Chef der britischen Finanzaufsicht FCA vergleicht die Aufräumarbeiten bei europäischen Banken mit den Dopingskandalen bei der Tour de France…

„Die Tour de France ist in vieler Hinsicht der Bankenbranche ähnlich“, sagt Martin Wheatley. „Ich möchte gerne glauben, dass sie alle sauber sind“, sagte er über die Banker. „Wir hoffen entgegen aller Erwartung dass das Schlimmste hinter uns liegt.“

Die US-Anti-Doping-Agentur brauchte 12 Jahre an Ermittlungen, bevor sie Herrn Armstrong überführen und für immer für Radsport-Wettkämpfe sperren konnte. Ein Vorzeichen, wie lange es bei den Banken dauern wird?

Kulturwandel sieht anders aus

By the way… Kulturwandel sieht dann doch anders aus. Das macht man auf der Basis von Einsicht in die Notwendigkeit und nicht, weil man überführt wurde oder bald überführt wird. Kulturwandel findet statt, wenn man die neue Kultur als besser erachtet als die bestehende. Alles andere ist wenig aufrichtig und pure Berechnung.

Ist es nicht auch nur Berechnung von Herrn Blessing, wenn er aktuell auf seinen Boni verzichtet? Vielleicht ist das der Preis, den er gerne zahlt, um nicht wieder im Fokus von Bild & Co. zu sein. Es wäre auch eine unschöne Geschichte: Angesichts der vielen Milliarden, die die Steuerzahler in die Bank gesteckt haben, kassiert der Chef bei ersten zarten Gewinnen gleich wieder einen ordentlichen Bonus. Schlagzeilen wie Raffbanker wären da fast sicher – Dann doch lieber auf den Bonus verzichten und Ruhe haben. Das ist dann der Preis, den man als CEO zahlen muss. Alle anderen streichen dann den Bonus trotzdem ein…

Kulturwandel wäre, wenn Herr Blessing das gesamte Vergütungssystem der Bank erneuern würde. Kulturwandel wäre vor allem, wenn deswegen die zahlreichen (Investment-)Banker nicht scharenweise die Commerzbank verlassen würden, sondern einen anderen guten Grund (er-)kennen würden dort zu arbeiten, einen der nicht „Payment-Check“ heißt.

Das aber ist naiv oder Zukunftsmusik und so warten wir auf weitere Überführungen a la Tour de France.

Über den Autor

Frank Weber

Frank Weber begleitet als Berater Banken und Versicherungen sowie deren Führungskräfte bei Veränderungs- und Entwicklungsprozessen. Zudem ist er als Hochschuldozent für Innovations- und Change Management und Personalführung tätig. Vor seiner Tätigkeit als Unternehmensberater verantwortete Weber bei einem börsennotierten Finanzdienstleister u.a. die Konzernentwicklung und das unternehmensweite Change Management.

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