Bedeutung der Risikoorchestrierung im digitalen Zeitalter

Risikomanagement und Betrugsbekämpfung

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Wie schaffen Finanzinstitute den Spagat zwischen Vorschriften im Bereich Finanzkriminalität und geopolitischen Herausforderungen? Risikoorchestrierung nimmt eine Schlüsselrolle ein und ermöglicht effektives Risikomanagement und bessere Betrugsbekämpfung.

Schlüsselrolle der Risikoorchestrierung im Risikomanagement

Risikoorchestrierung ermöglicht Banken effektives Risikomanagement und bessere Betrugsbekämpfung.

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In den letzten Jahren haben internationale anhaltende geopolitische Konflikte und andere Herausforderungen wie Terrorismus und Cyberkriminalität zu einer beispiellosen Zunahme an Regularien im Bereich der Finanzkriminalität geführt. Insbesondere der Krieg in der Ukraine dominierte die Schlagzeilen zu Sanktionen und führte zu einem Nettoanstieg der Sanktionen um 997,5 Prozent im Vergleich zu 2021.

Vorschriften werden schnell und umfassend aktualisiert, was eine kontinuierliche Prüfung und die Fähigkeit zur raschen Einarbeitung von Änderungen erfordert. Ein Beispiel hierfür ist die Nettozahl der multilateralen Sanktionen gegen Einrichtungen mit Verbindungen zu Russland, die innerhalb der ersten 41 Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2.300 überstieg.

Die Herausforderung für Finanzinstitute

Finanzunternehmen stehen vor einer großen Herausforderung, da sie nicht nur ihren Compliance-Verpflichtungen nachkommen, sondern auch eine zunehmende Anzahl digitaler Transaktionen abwickeln müssen, die eine Prüfung erfordern. Nach Angaben des LexisNexis® Digital Identity Network® ist die Zahl der weltweiten digitalen Transaktionen im Jahresvergleich um 37 Prozent gestiegen, da die Verbraucher ihre Transaktionen immer schneller online abwickeln, wobei das Wachstum durch die Pandemie stark beschleunigt wurde.

Die digitale Beschleunigung führt zu einer erheblichen Lücke zwischen den traditionellen Compliance- und Betriebsabläufen und schafft gleichzeitig mehr Möglichkeiten für Cyberkriminelle, digitale Plattformen auszunutzen und für Personen, Opfer von Scams zu werden.

Im Jahr 2020 verhängten Aufsichtsbehörden eine Strafe in Höhe von 1,3 Milliarden AU$ gegen ein großes australisches Finanzinstitut, weil es versäumt hatte, wirksame Programme zur Transaktionsüberwachung einzuführen und dem Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC) IFTI-Berichte (International Funds Transfer Instruction) vorzulegen.

Darüber hinaus haben verschärfte aufsichtsrechtlicher Kontrollen, geopolitische Spannungen und ein wachsendes Transaktionsvolumen zu einem jährlichen Anstieg der Compliance-Kosten geführt, was die Belastung für die Unternehmen noch vergrößert. Im Jahr 2022 werden Finanzinstitute weltweit 274 Milliarden US-Dollar für die Compliance im Bereich Finanzkriminalität ausgeben, verglichen mit 213,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020.

Um die aktuellen Anforderungen im Bereich Finanzkriminalität bewältigen zu können, erfordert es seitens der Unternehmen Investitionen in qualifizierte Mitarbeiter und den Einsatz spezialisierter Technologien. Dies verbessert das Transaktionsscreening, hilft beim Management regulatorischer Risiken und gewährt eine einwandfreie Kundenerfahrung.

Infolgedessen sind Personalkosten zu einem wesentlichen Bestandteil der gestiegenen Ausgaben geworden, da die Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, um die Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Mehr als 50 Prozent der weltweiten Compliance-Ausgaben werden für Arbeitskosten aufgewendet.

Digitale Beschleunigung und Risikomanagement

Unternehmen, die mehrere Systeme und Datensilos verwenden, stehen vor der ständigen Herausforderung, die sich entwickelnden Compliance-Anforderungen, den zunehmenden Betrug und die steigenden Kundenerwartungen im Zuge der digitalen Beschleunigung unter einen Hut zu bringen.

Um diese Anforderungen effektiv zu bewältigen, setzen viele globale Unternehmen Technologien zur Risikoorchestrierung ein. Die Risikoorchestrierung ist eine fortschrittliche neue Alternative im Vergleich zu den veralteten und isolierten Risikomanagementprodukten und gewinnt schnell an Bedeutung

Ältere Technologien führen unzählige Risikobewertungen und Transaktionsprüfungen mit Hilfe mehrerer unterschiedlicher Systeme durch, die oft nicht miteinander kommunizieren. Im Gegensatz dazu vereinheitlicht die Risikoorchestrierung die laufenden Prozesse des Kunden-Onboarding und des Risikomanagements in einer einzigen, leicht konfigurierbaren und skalierbaren Lösung.

Herkömmliches Risikomanagement führt zu langsameren Entscheidungsprozessen und mangelnder Reaktionsfähigkeit, sich an neue Vorschriften oder Kundenanforderungen anzupassen, was zu einem Wettbewerbsnachteil führt.

Darüber hinaus erfordert der Arbeitsaufwand mehrerer Teams für das Kunden-Onboarding und die Transaktionsüberwachung einen erheblichen Zeit- und Ressourcenaufwand, wodurch sich die Prozesse verlängern können.

Finanzdienstleister sind im Durchschnitt auf fünf externe Anbieter von Daten und Lösungen zur Bekämpfung von Betrug und Finanzkriminalität während des gesamten Kundenlebenszyklus angewiesen.

Auch wenn manche Unternehmen die Einführung innovativer Technologien mit Vorsicht angehen und Beeinträchtigungen im Tagesgeschäfts befürchten, kann die Akzeptanz von neuen Lösungen erhebliche Vorteile für Unternehmen mit sich bringen.

Was ist Risikoorchestrierung

Orchestrierung ermöglicht es Unternehmen weltweit, Risiken zu managen und betrügerische Aktivitäten zu bekämpfen, indem sie Compliance- und Betrugsüberwachungsprozesse rationalisieren und diverse Arbeitsabläufe integrieren.

Kleine und mittelgroße Finanzunternehmen, die Orchestrierung nutzen, können fundiertere Geschäftsentscheidungen treffen und die Kundenerfahrung verbessern, während sie gleichzeitig Kosten senken und durch schnellere Risikoentscheidungen ein höheres Maß an Produktivität erreichen.

Da der Finanzsektor entschlossene Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung und Eindämmung von Finanzkriminalität, zur effektiven Erfüllung von Compliance-Verpflichtungen und zur Verbesserung des Kundenservices ergreifen will, setzen Unternehmen auf hochmoderne Systeme.

Die beste Transaktionsüberwachungsstrategie eines Unternehmens ist nur dann effektiv, wenn sie im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten arbeitet und die tatsächliche Risikosituation widerspiegelt.

Ein Programm, das die gesetzlichen Anforderungen erfüllt und mit den geschäftsspezifischen Zielen übereinstimmt, kann Unternehmen langfristigen Nutzen bringen. Die Risikoorchestrierung wird eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Unternehmen bei der Bewältigung der sich ständig ändernden globalen regulatorischen Erwartungen und der schnellen Digitalisierung von Transaktionen zu unterstützen.


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Über den Autor

Aneta Klosek

Aneta Klosek ist Director Market Planning bei LexisNexis Risk Solutions. Sie verfügt über umfassende Expertise im Bereich der Prävention von Finanzkriminalität sowie im internationalen Regelwerk zur Bekämpfung von Geldwäsche. Zuvor war sie in verschiedenen Funktionen im Bank- und Finanzsektor tätig und hat Kunden dabei unterstützt, effiziente Compliance-Programme mithilfe von Technologie und Datenlösungen zu implementieren.

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