Die Corona-Pandemie hat bei vielen Unternehmen ein enormes Veränderungspotenzial freigesetzt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Krise für viele Banken ein Katalysator für die Digitalisierung ist und zudem für Kurswechsel im Geschäftsmodell sorgt.
Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.
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COVID-19 entpuppt sich als Treiber von Veränderungen, auch in der Finanzbranche. Die Unternehmensberatung PwC hat in einer aktuellen Umfrage Vertreter der Top 70 der deutschen Finanzinstitute zu strukturellen Veränderungen im Zuge der Corona-Pandemie befragt. Bedeutende Bewegungen bei deutschen Banken sind demnach vor allem der Anstieg im Outsourcing, vermehrte Digitalisierung und die Zunahme von Remote Working.
Corona-Krise verändert Geschäftsmodelle der Banken
Infolge der Pandemie befinden sich viele Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, Kredite müssen ausgesetzt werden, sodass der Kostendruck auf Banken steigt. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte 2020 gaben mehr als 90 Prozent der Befragten an, dass COVID-19 nachhaltige Auswirkungen auf das Geschäftsmodell ihres Unternehmens haben werde. Über ein Drittel geht dabei sogar von einem starken Wandel aus.
91 Prozent der befragten Banken erwarten Veränderungen in ihrem Geschäftsmodell.
Steigender Kostendruck diktiert die Strategie von Banken
Die strategischen Prioritäten von Banken orientieren sich an den neuen Gegebenheiten. Für 58 Prozent der Umfrageteilnehmer ist Ertragssteigerung das wichtigste Ziel, für 37 Prozent stehen Kostensenkungen an erster Stelle. Nur 5 Prozent sehen die Risikosteuerung als strategische Priorität.
Strategische Prioritäten der Banken als Folge der Corona-Krise.
Zur Erreichung dieser strategischen Top-Ziele seien gerade in der Krise Partnerschaften mit externen Dienstleistern oder FinTechs unverzichtbar. In Zusammenarbeit müssten Prozesse optimiert, Geschäftsaktivitäten digitalisiert, der Geschäftsbetrieb gestärkt und Geschäftsmodelle ausgeweitet werden.
Für 75 Prozent der befragten Banken seien externe Dienstleister sogar der entscheidende Hebel, um den eigenen Ertrag zu steigern und Kosten zu senken. Banken würden durch die Erfahrungen in der Krise in der Reduzierung der eigenen Wertschöpfungstiefe bestätigt werden. Knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer auch zukünftig mehr Dienstleistungen auslagern und sich auf ihre differenzierenden Funktionen konzentrieren wollen. Damit böten die Herausforderungen dieser Zeit auch Chancen für diejenigen, die es schafften, diese in innovative Ansätze für neue Geschäftsideen umzusetzen.
Banken mit gemischten Gefühlen gegenüber Homeoffice
Auch unternehmensintern hat die Zeit des Corona-Lockdowns Veränderungen vorangetrieben und vor allem Digitalisierungsprozesse beschleunigt. Auch Banken sahen sich plötzlich gezwungen, verstärkt aufs Homeoffice zu setzen. So haben über 90 Prozent der befragten Banken bereits mindestens der Hälfte ihrer Mitarbeiter ermöglicht, von zuhause aus zu arbeiten. Fast 20 Prozent der Befragten hätten sogar über 90 Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice.
Die Erfahrungen sind jedoch nicht durchwegs positiv. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerteten die bereitgestellte Homeoffice-Ausstattung als gut oder sehr gut, während fast 60 Prozent diese als mittelmäßig oder sogar schlecht einstuften. Dabei mag mit hereinspielen, dass für erfolgreiches Remote-Arbeiten neben der technischen Infrastruktur ebenfalls eine Vielzahl von kulturellen und steuernden Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Generell nutzten viele Banken die aktuelle Situation zum Anlass, um über die Erweiterung von Remote-Modellen nachzudenken: Fast 90 Prozent der Befragten hätten die Absicht, diese auch nach Corona weiter auszubauen. Damit solle den Mitarbeitern auch langfristig flexibleres Arbeiten ermöglicht werden und die eigene Attraktivität als Arbeitgeber gesteigert werden.
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Pascal Brückner ist freier Mitarbeiter des Bank Blogs für die Rubrik Studien und Research. Er studiert Psychologie an der Universität in Bamberg und ist in einer studentischen Unternehmensberatung aktiv.
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