Banken tun sich schwer mit Innovationen

Konzentration auf Digitalisierung bestehender Produkte

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Europäische Banken sind damit beschäftigt, ihre bestehenden Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu digitalisieren – Innovationen bleiben die Ausnahme. Das zeigt eine aktuelle Studie. Immerhin planen die Finanzinstitute deutliche Investitionen.

Aktuelle Trends, Studien und Research zum Thema Innovation und Innovationsmanagement

Gerade Banken tun sich nicht immer einfach mit Innovationen. Dabei müssen gerade sie sich etwas einfallen lassen, angesichts weitgehend homogener Produkte und Leistungen. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien rund um die Themen Innovation und Innovationsmanagement.

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Innovationen bleiben im Bankgeschäft eine Seltenheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger. Demnach konzentriere sich die Mehrheit der europäischen Banken auf die Digitalisierung vorhandener Produkte und Prozesse. Innovative Technologien stünden jedoch selten auf der Agenda. Obwohl Künstliche Intelligenz und Blockchain in aller Munde sind, setzten nur wenige Banken entsprechende Lösungen um. Ein Grund dafür seien unflexible, veraltete IT-Infrastrukturen, die den schnellen Umbau bremsen.

Unternehmen planen Investitionen in die Digitalisierung

Um dem beizukommen, planen die europäischen Banken offenbar, mehr in die Digitalisierung investieren: In der Umfrage gaben 92 Prozent der Bankenvertreter an, ihre Budgets erhöhen zu wollen – rund die Hälfte von ihnen sogar deutlich. Wichtig wäre hierbei, dass das zusätzliche Geld auch ankommt. Denn laut der Studie fließen circa 70 Prozent der IT-Budgets ins Tagesgeschäft. So sei kein zügiger Innovationsschub abzusehen.

Immerhin: Während der Corona-Pandemie entwickelten 60 Prozent der befragten Finanzinstitute neue Produkte, um ihre Kunden während des Lockdowns bedienen zu können. Im Zuge dessen seien in 64 Prozent der Unternehmen auch die Digitalinvestitionen erhöht worden. Sp könnten zum Beispiel 90 Prozent der Institute Konsumentenkredite nach eigener Aussage inzwischen schnell und nahezu vollständig digital abschließen.

Vermutlich keine Zeitenwende im Privatkundengeschäft

Zu einem kurzfristigen, starken Wandel im europäischen Privatkundengeschäft werde es nach Ansicht der Experten nicht kommen: Obwohl einige deutsche Banken einen deutlichen Filialabbau planen, beabsichtigen Banken in anderen Ländern keine ähnlich umfangreiche Reduzierung. 80 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass kurz- bis mittelfristig nur ein geringer Anteil ihrer Filialen geschlossen werde.

Ein Viertel bis zur Hälfte der Belegschaft werde jedoch auch nach der Pandemie weiterhin im Homeoffice arbeiten, glauben rund 90 Prozent. Außerdem wollen über 60 Prozent der Befragten agile Arbeitsbedingungen schaffen oder ausweiten. Dies werde künftige Mitarbeiterprofile verändern: Weg vom klassischen Projektmanager hin zum Spezialisten für Data Management.

Die wichtigsten Innovationstrends im Retail Banking

Der Hauptfokus der Innovationen im Bankenbereich liegt also weiterhin auf der Digitalisierung des bestehenden Geschäftsmodells. Bei der Priorisierung gab es keine substantielle Veränderung seit 2017. Roboterisierung, Künstliche Intelligenz und Blockchain haben an Bedeutung gewonnen. Bei der Implementierung sind die meisten Umfrageteilnehmer aber immer noch zurückhaltend.

Bei den wichtigsten Innovationstrends im Retail Banking liegen die End-to-End-Digitalisierung, digitale Plattformen und Instant Payments auf den vorderen Plätzen. Auch Open Architecture ist ein großes Thema. Kaum Bedeutung erfahren hingegen Virtual Realtiy, Crowd Finance und Blockchain-Technologien.

Die wichtigsten Innovationstrends im Retail Banking

Banken tun sich schwer mit echten Innovationen

Kein Wechsel des Geschäftsmodells

Auch im Bereich der Geschäftsmodelle erwarten die Studienautoren keine Revolutionen: 81 Prozent der befragten Banken wollen künftig vor allem die Kundenschnittstelle besetzen – obwohl der Wettbewerb dort am größten sei. Nur 12 Prozent positionieren sich als Produktexperte und lediglich sieben Prozent als Technologieanbieter.

Zudem halte Fragmentierung der Wertschöpfungsketten weiter an: Die meisten Banken lagern weiterhin aus. Priorität haben hierbei die Zahlungsabwicklung mit 73 Prozent sowie Compliance-Prozesse mit 49 Prozent.

Eine echte Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb sei so kaum möglich. Banken müssten die digitale Transformation zielgerichteter und auf Basis einer klaren Einschätzung der Marktentwicklungen und ihrer eigenen Ressourcen vorantreiben. Auf Basis einer entsprechenden Strategie sollten sie dann umfassendere Schritte angehen hinsichtlich der Nutzung neuer Technologien und des Umbaus der aktuellen Produkte, Prozesse und Organisation.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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