Retail Banking Radar 2012

Europäische Retail Banken mit deutlichen Unterschieden in Ergebnis, Struktur und Strategie

Retail Banking Radar 2012

Bestandsaufnahme und zukünftige Herausforderungen für europäische Retail Banken. Multikanalvertrieb und Social Media im Blickpunkt.

Fragestellungen

Wie erfolgreich konnten die Europäischen Retailbanken durch das schwierige Marktumfeld der vergangenen Jahre navigieren? Welche Herausforderungen haben sie bereits gemeistert, welche stehen noch bevor?

Antworten auf diese Fragen liefern die kürzlich von A.,T. Kearney vorgelegten Ergebnisse des „Retail Banking Radar 2012“, der die Entwicklung der europäischen Banken von 2007 bis 2012 analysiert, veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass Finanzinstitute in ganz Europa zu einem normalen Einkommens-, Kosten- und Ertragsniveau zurückfinden. Während sich die Erträge schon fast wieder auf Vorkrisenniveau befinden, liegen die Gewinne weiterhin um 15 Prozent unter dem Niveau von 2007. Bei einem insgesamt vorsichtig optimistischen Ausblick bilden Spanien, Italien und Portugal allerdings drei Ausnahmen. In diesen Ländern liegt das Niveau der Risikovorsorge mit 28% vom Einkommen deutlich über der rückläufigen Risikovorsorge der anderen Europäischen Länder (Durchschnitt 10%). Für die Studie werden jährlich 42 große Retailbanken oder -Segmente von Universalbanken in 15 europäischen Märkten untersucht.

Highlights

  • Erträge fast erholt: Seit dem Ertragstal 2009 (-4 Prozent zu 2007) erholen sich die Erträge und sind fast wieder auf Vorkrisenniveau
  • Kosten gut gesteuert: Überraschend stabile Aufwands-Ertrags-Relationen um 60%
  • Konvergenz der Geschäftsmodelle: Deutlich höhere Zinsabhängigkeit in der Breite
  • Divergenz im Risiko: Entspannung seit 2009 – Ausnahme Italien/Portugal/Spanien
  • Cost Containment nicht ausreichend: Weiter erhöhte Risikovorsorge bei fortgesetzt niedrigen Margen sowie Unsicherheiten im Euroraum erfordern weitergehenden Umbau

Schlussfolgerungen

Banken waren erfolgreich darin, Kosten im Gleichklang zum Ertrag zu halten, sind aber vor grundlegenden Erneuerungen der Geschäftsmodelle zurückgeschreckt. Insbesondere der Filialvertrieb bietet Potenzial. Mobiles Bezahlen ersetzt die teure Bargeldinfrastruktur, und Videoberatung ermöglicht besseren Zugang zu Beratung. Die zukünftige Filiale wird „leichter“ und fokussierter – innerhalb eines echten Multikanalangebots für Kunden.

Die Banken müssen sich in Zukunft auf stagnierende Erträge und höhere Risikokosten vorbereiten. Dazu gehört insbesondere ein Umbau der Vertriebsmodelle unter stärkerer Nutzung neuer Medien.

Quelle: A.T. Kearney

Der „Retail Banking Radar 2012“ kann hier bestellt werden.

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