Private Banking Global Survey 2013

Analyse von Private Banking und Wealth Management 2013

Private Banking 2013

Trotz deutlichen Anstiegs der Vermögen bleiben die Erträge im Private Banking unter Druck. Banken müssen sich an geänderte Kundenwünsche anpassen.

Die im Private Banking verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) sind im vergangenen Jahr in Deutschland um 10% und in Westeuropa insgesamt um 8% gestiegen. Wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung war die gute Entwicklung an den Kapitalmärkten: In Deutschland kamen 7 %punkte der Aufwärtsbewegung von Kursgewinnen, nur 3 %punkte durch zusätzlich angelegte Kundengelder (Nettomittelzuflüsse). In Europa stammten 6 %punkte der insgesamt 8% aus Kursgewinnen und 2 %punkte aus Mittelzuflüssen. Dies sind Ergebnisse aus dem neuen Private Banking Surveys 2013 von McKinsey & Company. Die Unternehmensberatung hatte dafür mehr als 160 Banken in Europa, Nordamerika, Asien, Lateinamerika und dem Mittleren Osten befragt.

Im Private Banking lassen sich die Veränderungen im weltweiten Wirtschaftsgefüge ablesen. Trotz eines schwächeren globalen Wachstums wird die Zahl der Millionäre nach McKinsey-Analysen in den nächsten drei Jahren um 30% auf dann 16 Millionen Menschen anwachsen. Sie werden über ein persönliches Finanzvermögen von zusammen voraussichtlich 80 Billionen US-Dollar verfügen.

Doch während die Zuwächse in reifen Volkswirtschaften überschaubar sein werden, bleiben sie in den aufstrebenden Ländern enorm. So wird die Zahl der Millionäre in Asien ohne Japan 2016 die der Millionäre in Westeuropa erstmals übersteigen. Dann werden 20% der Vermögenden aus Asien stammen, aber nur 19% aus Westeuropa. Philipp Koch: „Global agierende sollten ihre Strategie so ausrichten, dass sie am künftigen Wachstum partizipieren können. Dafür müssen sie lokal präsent sein, ohne in ihrer Organisation auf Größenvorteile zu verzichten. Asien ist nicht länger ein ‚Emerging Market‘, sondern ein entwickelter und differenzierter Markt mit unvergleichlichen Chancen.“

Wesentlich schwieriger gestaltet sich das Private Banking im westeuropäischen Markt. Die durchschnittliche Gewinnmarge sank von 24 auf 23 Basispunkte (das sind 0,23 Prozent des verwalteten Vermögens). Jedes sechste Institut verzeichnete hier im vergangenen Jahr einen Vorsteuerverlust. Das lag auch an der Kostenentwicklung: Nur zehn Prozent der Banken ist es gelungen, ihre Kostenquote seit 2009 kontinuierlich zu senken. In Deutschland betrug die durchschnittliche Gewinnmarge sogar nur 15 Basispunkte (im Jahr zuvor 17). Koch: „Erforderlich für eine erfolgreiche Strategie sind sowohl ausgeklügelte Honorarmodelle als auch eine klare Kostendisziplin.“ Zudem müssten viele Banken präziser als bisher auf die veränderten Wünsche ihrer Kunden eingehen. Schon an der Zusammensetzung der großen Depots lassen sich die neuen Anforderungen ablesen: 58% des Finanzvermögens in Westeuropa und 53% in Deutschland waren zuletzt in Zinspapiere, Tages- und Termingeldkonten oder Barbestände investiert. Entsprechend gering war der Anteil der beratungs- und damit honorarintensiveren Aktien, Zertifikate und Derivate. „Für viele Banken ist es wichtig, im nächsten Schritt mehr in den direkten Kundenservice zu investieren und im Gegenzug die Abläufe und Kosten in den Back-Offices und der Verwaltung zu straffen.“

Quelle: McKinsey

Die Studie „Global Private Banking Survey 2013“ kann hier direkt heruntergeladen werden.

Die Vorjahresstudie „Private Banking Survey 2012 – Finding a new footing“ finden Sie hier.

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