Bericht über die neuesten Entwicklungen der weltweiten Zahlungslandschaft, einschließlich Transaktions-Trends, Zahlungsinstrumente (wie Karten und Schecks), wichtiger regulatorischer Initiativen sowie deren Auswirkungen auf die strategischen Überlegungen und Optionen für Banken.
Auf geschätzte mehr als 333 Milliarden Transaktionen ist der bargeldlose Zahlungsverkehr im letzten Jahr weltweit gewachsen (+8,5 Prozent). Bereits 2011 betrug das Wachstum 8,8 Prozent. Insbesondere die wirtschaftliche Erholung in den USA sowie der Einfluss der Schwellenländer haben dazu beigetragen.
Die Region Zentraleuropa, Naher Osten und Afrika (CEMEA) sowie das aufstrebende Asien liegen 2011 mit einem Anstieg der Transaktionen um mehr als 20 Prozent an der Spitze. In Lateinamerika ist ein Plus von 14,4 Prozent zu verzeichnen. Das Wachstum in diesen Märkten war deutlich höher als in Nordamerika, Europa und dem entwickelten Asien (Australien, Japan, Singapur und Südkorea). Dort gab es lediglich einstellige Zuwachsraten. Die reifen Märkte haben jedoch mit 76,9 Prozent den weitaus größten Anteil an den weltweiten bargeldlosen Transaktionen. Prognosen zeigen, dass es noch etwa zehn Jahre dauern wird, bis ein Gleichgewicht erreicht ist.
Debit- und Kreditkarten führend bei elektronischen und mobilen Zahlungen
Debit- und Kreditkarten sind weiterhin die beliebtesten bargeldlosen Zahlungsinstrumente, noch vor Electronic (E) Payments für Zahlungen über das Internet und Mobile (M) Payments mit dem Handy als originäres Zahlungsmittel. Der Gebrauch von Debitkarten stieg im Jahr 2011 weltweit um 15,8 Prozent auf 124 Milliarden Transaktionen an. Der von Kreditkarten nahm um 12,3 Prozent auf 57 Milliarden Transaktionen zu. Schätzungen der Branche deuten darauf hin, dass 2014 voraussichtlich 34,8 Milliarden Transaktionen durch E-Payments und 28,9 Milliarden durch mobile Zahlungen getätigt werden (eine jährliche Wachstumsrate von 18,1 Prozent beziehungsweise 58,5 Prozent von 2010 bis 2014). Allerdings enthalten die Schätzungen insbesondere aufgrund der Problematik der definitorischen Abgrenzung der Zahlungsarten einige Unschärfen, wie der World Payments Report aufzeigt.
Ein statistisches „schwarzes Loch“?
Bei der Beurteilung bargeldloser Zahlungsinstrumente wie E- und M-Payments, Prepaid-Karten und virtueller Währung (angeboten von Banken und Nicht-Banken) sowie der gestiegenen Anzahl an Transaktionen in Regionen wie Afrika, hat der World Payments Report ein deutliches statistisches „Schwarzes Loch“ aufgrund inkonsistent erfasster Zahlungen festgestellt. Diese Ungenauigkeit entsteht, da neue Regionen aktiver werden und Nicht-Banken einen immer größeren Marktanteil mit Instrumenten wie E- und M-Payments einnehmen. Analysen des Reports weisen darauf hin, dass die Schätzungen der Branche bezüglich der Größe des mobilen Zahlungsmarktes durch allzu optimistische Annahmen um bis zu 50 Prozent zu hoch ausfallen. Daraus ergibt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer zuverlässigen, zentralisierten Datenerfassung. Der Bericht fordert mehr statistische Genauigkeit in der Branche und mahnt Aufsichtsbehörden, einen solchen Schritt zu erleichtern. Eine Verbesserung der statistischen Datensammlung würde Zahlungsdienstleistern helfen, fundierter Investitionsentscheidungen zu treffen sowie zukünftiges Marktrisiko zu verringern. „Für Banken und gleichermaßen für andere Zahlungsdienstleister bleibt es eine besondere Herausforderung, das Marktrisiko zu verringern sowie der regulatorischen Komplexität zu begegnen; zumal sich Vorschriften mehren und sich die einzelnen Initiativen vermehrt überlappen“, erklärt Klaus-Georg Meyer, Leiter der Bankenberatung bei Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Quelle: Cap Gemini
Der „World Payment Report 2013“ kann hier direkt heruntergeladen werden.
Den „World Payments Report 2012“ finden Sie ebenfalls im Bank Blog.