Die Beliebtheit von Bargeld ist in weiterhin ungebrochen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage über die Entwicklung des Zahlungsverhaltens in Deutschland und Österreich.
Bargeld hat seinen Vorsprung als das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel weiter ausgebaut. Gleichzeitig hat sich Nutzungshäufigkeit von digitalen Zahlungsarten, wie z.B. der kontaktlosen Debitkarte auf einem erhöhten Niveau stabilisiert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint in Deutschland und Österreich.
Bargeld bleibt beliebteste Zahlungsmethode
Die Verwendung von Bargeld hat demnach im Vergleich zu den Vorjahren wieder zugenommen. In Deutschland zeigt sich ein deutlicher, kontinuierlicher Anstieg auf derzeit 71 Prozent über die letzten drei Jahre hinweg. In Österreich ist die Bargeldnutzung mit 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen, wodurch der Rückgang gestoppt wurde.
Bargeld ist den Menschen vertraut
Vertrautheit ist die wichtigste Eigenschaft von Bargeld. In Deutschland betrachten 57 Prozent der Befragten die Eigenschaft „Vertraut“ als am wichtigsten. In Österreich trifft dies sogar für 61 Prozent der Befragten zu.
Die Eigenschaft „Anonym“ belegt in Deutschland mit 45 Prozent den dritten Platz nach „Schnell“ mit 49 Prozent. In Österreich gilt „Anonym“ mit 56 Prozent als zweitwichtigste Eigenschaft.
Die Meinungen zur möglichen Abkehr vom Bargeld hat sich in beiden Ländern unterschiedlich entwickelt. Eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten zehn Jahren halten 31 Prozent der Befragten in Deutschland für möglich und sind damit eher bereit, auf Bargeld zu verzichten, als in den vergangenen Jahren. 2020 betrug der Wert 29 Prozent.
In Österreich erwarten lediglich 19 Prozent der Befragten eine Abkehr vom Bargeld in diesem Zeitraum. Über die betrachteten vier Jahre hat sich die Bereitschaft zum Verzicht auf Bargeld um acht Prozentpunkte verringert. 2020 betrug der Wert 27 Prozent).
Kontaktlose Debitkarten werden häufig genutzt
Die Verwendung von kontaktlosen Debitkarten in Deutschland hat sich mit 44 Prozent wieder auf dem Niveau von 2022 stabilisiert. In Österreich ist die Nutzungshäufigkeit nach dem deutlichen Anstieg während der Corona-Pandemie (67 Prozent) mit 55 Prozent nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr geblieben. Dadurch hat sich der Unterschied in der Nutzungshäufigkeit zwischen den beiden Ländern seit 2020, als sie fast gleich hoch war (AT: 36 Prozent, DE: 33 Prozent), auf aktuell elf Prozentpunkte erhöht.
Zunehmende Akzeptanz von Mobile Payment
Die Akzeptanz von Mobile Payment nimmt zu. In Deutschland können sich 20 Prozent der Befragten vorstellen, Mobile Payment Services in den kommenden zwei Jahren häufiger zu nutzen, was einer Verdoppelung im Vergleich zu 2020 entspricht. In Österreich liegt dieser Wert derzeit bei 17 Prozent, was einem Anstieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zu 2020 entspricht.
Interessant ist auch die Verteilung der Erwartungen über die Altersgruppen in beiden Ländern. In Deutschland zeigt sich in den Altersgruppen von 18 bis 44 Jahren ein kontinuierlicher Anstieg über die letzten vier Jahre. In diesen Altersgruppen können sich derzeit 28 Prozent bis 32 Prozent der Befragten vorstellen, Mobile Payment Services in den nächsten zwei Jahren häufiger zu nutzen.
In Österreich liegt der Höchstwert in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren, wo derzeit 40 Prozent der Befragten angeben, eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den nächsten zwei Jahren zu erwarten – fast doppelt so hoch wie bei den nachfolgenden Altersgruppen.
Zurückhaltung gegenüber digitalem Euro
Mit Blick auf den digitalen Euro scheint es noch Informationsbedarf zu geben, um ihn als ergänzende, digitale Zahlungsmethode breiter zu akzeptieren. In Deutschland und Österreich würde nur jede fünfte Person den Digitalen Euro mehrmals pro Woche nutzen.
In Deutschland zeigen die Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren eine größere Bereitschaft, den digitalen Euro häufiger zu nutzen im Vergleich zu den Altersgruppen ab 45 Jahren. Am häufigsten würde die Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren den digitalen Euro nutzen, mit 29 Prozent.
In Österreich zeigt sich ein anderer Trend: Nur 16 Prozent der Altersgruppen ab 35 Jahren würden den digitalen Euro nutzen, während die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren mit 25 Prozent den digitalen Euro am häufigsten verwenden würde
Infografik: Zahlungsverhalten in Deutschland und Österreich
Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Umfrage zusammen und zeigt die Entwicklung des Zahlungsverhaltens in Deutschland und Österreich im Vergleich: