Deutsche Bank wirbt um Vertrauen für neue Strategie

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Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat auf der Hauptversammlung um Vertrauen für seinen Kurs geworben. Die Deutsche Bank werde wieder für Integrität und Glaubwürdigkeit stehen. Dieses Ziel sei für ihn nicht verhandelbar.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Cryan: Haben das Schlimmste hinter uns

Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat heute um Vertrauen für seinen Kurs geworben. „Auch wenn es weitere offene Fälle gibt: Wir gehen davon aus, dass wir das Schlimmste hinter uns haben“, sagte er heute vor den Aktionären auf der Hauptversammlung des Geldhauses. „Die Deutsche Bank wird wieder für Integrität und Glaubwürdigkeit stehen. Dieses Ziel ist für mich nicht verhandelbar“, betonte Cryan. Er wies Forderungen zurück, die Vorfälle um manipulierte Zinsen und die Geldwäsche-Affäre in Russland noch einmal gesondert untersuchen zu lassen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass weitere Prüfungen derselben Vorgänge wesentliche neue Erkenntnisse bringen.“ Unterstützung bekam Cryan von der Fondsgesellschaft Union Investment, einem der Top-20-Aktionäre des Instituts. „Die Deutsche Bank muss jetzt nach vorne schauen und sich mit ganzer Kraft auf das operative Geschäft konzentrieren, damit nach einer verlorenen Dekade endlich auch wieder Wert für die Aktionäre geschaffen wird“, sagte Fondsmanager Ingo Speich. Er wandte sich allerdings gegen Pläne der Bank, einen Vorratsbeschluss für eine weitere Kapitalerhöhung binnen fünf Jahren zu bekommen. Zuvor hatte Aufsichtsratschef Paul Achleitner von einer möglichen monetären Beteiligung früherer Vorstände an der Regulierung von Altlasten berichtet. Er erwarte in den nächsten Monaten eine Regelung, „die einen wesentlichen finanziellen Beitrag der Betroffenen sicherstellt“. Seit längerem sei zusammen mit externen Juristen die Frage einer persönlichen oder kollektiven Verantwortung geprüft worden.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Bundesbank warnt vor Cyber-Angriffen

Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat auf steigende Gefahren durch Cyber-Attacken auf europäische Notenbanken hingewiesen. „Mittlerweile ist nicht mehr die Frage, ob eine Infrastruktur oder eine Institution Ziel eines Angriffs sein wird, sondern nur noch wann und wie oft“, sagte er heute auf einem Symposium seines Hauses in Frankfurt. Die deutsche Notenbank sei 2016 bereits vereinzelt angegriffen worden. Mit ihren Schutzmechanismen habe die Bundesbank die Angriffe bis heute aber erfolgreich abgewehrt. Weidmann betonte zudem, dass Bundesregierung und Bundesbank die Cyber-Sicherheit zu einem Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft gemacht haben. Eine Expertengruppe soll bis Oktober 2017 Eckpunkte für eine effektive Beurteilung der Cyber-Sicherheit vorlegen.

Cœuré: Weg zur Geldpolitikwende nicht in Stein gemeißelt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für die Änderung ihrer aktuellen Geldpolitik keinen starren Plan. Das sagte EZB-Direktor Benoît Cœuré in einem heute veröffentlichten Interview. „Es ist viel über die Abfolge der Schritte gesprochen worden. Sie kann geändert werden und ist nicht in Stein gehauen.“

Kreise: Banken brauchen Pläne für Verlagerung des Euro-Clearing

Die Deutsche Bank und andere Investmenthäuser müssen den Aufsichtsbehörden im Rahmen ihrer Brexit-Notfallpläne darlegen, dass sie auf einen möglichen Abzug des Euro-Clearings aus London vorbereitet sind. Das berichteten heute mehrere Medien unter Berufung auf Insider. Einige Banken haben deshalb in den vergangenen zwölf Monaten Konten bei der Deutsche-Börse-Tochter Eurex Clearing in Frankfurt eröffnet, hieß es. Viele Institute ließen mehr Geschäfte darüber laufen, um Erfahrungen zu sammeln, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. So habe sich das ausstehende Nominalvolumen bei der Abwicklung außerbörslich gehandelter (OTC) Euro-Derivate zwischen April 2016 und April 2017 auf 1,05 Billionen Euro mehr als vervierfacht.

Deutsche bevorzugen Bargeld statt Karte

Deutschland ist immer noch das Land der Barzahler. Mehr als 51 Prozent der Umsätze an den Ladenkassen hierzulande werden nach aktuellen Daten des Handelsverbands HDE in bar getätigt. „Die Barzahlung wird auf absehbare Zeit weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Zahlungsmixes im Einzelhandel sein“, prognostizierte HDE-Experte Ulrich Binnebößel. Auf einen Vorteil des Bargelds weist eine Studie der Deutschen Bank hin: „Mit Bargeld sind in den meisten Ländern die niedrigsten Kosten pro Transaktion verbunden“, heißt es in dem Bericht.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Insider: Commerzbank beendet physischen Edelmetallhandel
  • Comdirect und Check24 starten eigene FinTech-Anwendugen
  • Wirecard steigert Nettogewinn um ein Drittel
  • Aktionäre genehmigen Kapitalerhöhung der Credit Suisse
  • UBS: Schweden fordert Kundendaten

Was am Freitag wichtig wird

Am Freitag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Im Iran wird ein neuer Präsident gewählt.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist zu seinem Antrittsbesuch nach Polen.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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