Brexit: Keine Geschenke für Auslandsbanken

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Die Vize-Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Sabine Lautenschläger, hat im Vorfeld des Brexits deutlich gemacht, dass in den Euroraum wechselnde Banken nur dann eine Banklizenz erhalten, wenn sie gut kapitalisiert und gut geführt sind.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

EZB-Aufseher: Post-Brexit-Lizenzen nur für gut geführte Banken

Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) will vor dem Hintergrund des bevorstehenden Brexit hohe Ansprüche an wechselwillige Auslandsbanken stellen. „Wir werden nur gut kapitalisierten und gut geführten Banken Lizenzen gewähren“, sagte die Vize-Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Sabine Lautenschläger, heute in Frankfurt. An diesem Mittwoch will die britische Premierministerin Theresa May den Austrittsantrag in Brüssel einreichen. Dann haben die Regierung in London und die EU zwei Jahre Zeit, die entsprechenden Bedingungen auszuhandeln. Danach benötigen britische Banken für ihre Geschäfte in der EU rechtlich selbstständige Tochtergesellschaften mit Sitz in einem der übrigen 27 EU-Staaten. Lautenschläger betonte, die EZB-Aufsicht werde genau überwachen, wie Banken ihre Aktivitäten im Euroraum aufstellen. „Es gibt Bedenken, dass Banken die Zersplitterung zwischen nationalen und europäischen Aufsichtsregimen ausnutzen, um den besten Deal für sich zu erzielen.“ Zugleich betonte sie: „Um es Banken zu ermöglichen, umfassend unsere Anforderungen zu erfüllen, werden wir bankenspezifische Übergangszeiten erlauben.“ Zum Ringen um international abgestimmte Eigenkapitalregeln für Banken sagte Lautenschläger: „Wir müssen den Basel-III-Prozess so schnell wie möglich abschließen.“ Es lägen alle Kompromisse auf dem Tisch, „wir brauchen nur noch das eine oder andere Meeting, um darüber nachzudenken“, sagte sie.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

EZB: Kreditvergabe wächst verhalten

Banken in der Eurozone haben im Februar 2,0 Prozent mehr Darlehen an Firmen ausgereicht als vor Jahresfrist. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) heute mit. Im Januar hatte der Anstieg noch bei 2,3 Prozent gelegen. An Privathaushalte vergaben die Geldhäuser im Februar 2,3 Prozent mehr Darlehen als im Vorjahr. Die EZB und die nationalen Notenbanken pumpen über den Kauf von Anleihen Milliarden in das Bankensystem, um die Kreditvergabe der Institute und damit die Konjunktur anzuschieben.

Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich weiter auf

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist so gut wie seit Juli 2011 nicht mehr. Der Geschäftsklimaindex stieg von 111,1 auf 112,3 Punkte, wie das Ifo Institut heute mitteilte. Die Firmenchefs beurteilten sowohl die Lage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als zuletzt, hieß es. „Der Aufschwung gewinnt an Kraft“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Oxfam kritisiert Steuerpolitik von Großbanken

Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat einer eigenen Studie zufolge Anhaltspunkte dafür gefunden, dass europäische Großbanken beträchtliche Gewinnanteile in Ländern mit Niedrigsteuersätzen veranlagten. Untersucht wurden 20 Institute. Diese meldeten der Organisation zufolge im Jahr 2015 mit 26 Prozent rund ein Viertel ihrer Gewinne in Niedrigsteuerländern wie Luxemburg, Irland oder Hongkong an. Allerdings hätten sie rechnerisch dort nur 12 Prozent ihrer Erträge erwirtschaftet und 7 Prozent der Mitarbeiter in den betreffenden Ländern beschäftigt.

Bundesbürger befürchten finanzielle Probleme im Alter

Mehr als ein Drittel der Bundesbürger zwischen 40 und 55 Jahren rechnet mit einer schlechten eigenen Finanzlage im Alter von 75 Jahren. Nur jeder vierte sieht seine finanzielle Lage als Rentner gut oder sehr gut, wie aus einer Studie des Sinus-Instituts im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Nur 18 Prozent blicken insgesamt optimistisch auf ihr Alter.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Nouy: Monte dei Paschi solvent?
  • Deutsche Bank reduziert Scheck-Einzug im Nahen Osten

Was am Dienstag wichtig wird

Am Dienstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • In Köln beginnt die Euroforum-Jahrestagung mit dem Thema „Baufinanzierung 2017 – Ertragschancen in Zeiten von Niedrigzins und digitaler Revolution“ (bis 29. März).
  • Die Evangelische Bank und die Comdirect Bank legen ihre Geschäftsberichte für 2016 vor.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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