Digitale Transformation – Perspektiven für die Bank der Zukunft

Wie Banken die digitale Transformation erfolgreich gestalten können

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Ein aktuelles Forschungsprojekt der Reutlingen University befasst sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Innovation und Governance für das Banking der Zukunft. Auf der BANKEN DIGITAL Konferenz am 26. September 2017 in St. Gallen werden die Ergebnisse des Forschungsprojekts vorgestellt.

Digitale Transformation im Banking

Wie Banken und Sparkassen die digitale Transformation erfolgreich gestalten können

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Die digitale Transformation stellt die Bankenwelt vor große Herausforderungen. Branchenfremde Unternehmen verstehen es gut, mit innovativen Geschäftsmodellen die Bank der Gegenwart in traditionellen Kerngeschäften anzugreifen. Finanzinstitute sehen sich deshalb mit der Aufgabe konfrontiert, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und durch den Einsatz digitaler Technologien zu erweitern. Dabei spielt die IT eine zunehmend wichtige Rolle für den Erfolg. Zum einen sind schnelle Innovationen und Agilität gefragt, zum anderen geht es um eine enge Abstimmung zwischen Kerngeschäft und IT. Traditionelle Steuerungsmodelle sind auf diese Dynamik nicht ausgerichtet. Banken benötigen daher geeignete Modelle für agile Innovationen. Damit gewinnen neue Strukturen der Innovation und Governance für das Banking der Zukunft zunehmend an Bedeutung.

Erfolgskritische Merkmale von Governance-Modellen

Die Implementierung neuer Business Modelle führt zwangsläufig zum Paradigma Wechsel in den Steuerungsstrukturen einer Bank. Als Bindeglied zwischen verschiedenen Abteilungen wie z.B. IT, Business, Marketing, Controlling etc. stellt die Governance ein Schlüsselelement im Unternehmen dar. Sie ist nicht nur Stütze und Framework für Prozesse und Rollenverteilung, sondern muss vielmehr auch Value Delivery und Innovation sicherstellen. Traditionelle Steuerungsstrukturen jedoch betrachten verschiedene Abteilungen in Isolation. Damit Banken am Finanzmarkt mit kleinen und großen Finanzunternehmen in der digitalen Ära mithalten können, muss der Isolationsgedanke verschiedener Organisationsbereiche aufgebrochen werden. Folgende Merkmale von Governance-Modellen werden daher als besonders kritisch für den Erfolg von Banken in der digitalen Transformation gesehen:

Agile organisationale Strukturen

Mit dem Einsatz agiler Methoden sollen Organisationsstrukturen dynamisch gestaltet werden. Merkmale agiler organisationaler Strukturen sind z. B. sowohl der Einsatz agiler Methoden wie Scrum, Design Thinking, Kooperationen mit Fintechs als auch selbstorganisierte Teams, kontinuierliche Weiterentwicklung, und hohe Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter. Auch die Einführung eines sog. „Innovation Board“ und spezielle KPIs können die digitale Transformation effektiv unterstützen.

Flexible Entscheidungsprozesse

Dieser Aspekt befasst sich mit der Frage, wie Entscheidungen bezüglich Innovationen getroffen werden sollten. Entscheidungsprozesse bezüglich Empfehlung, Überprüfung, Genehmigung und Priorisierung von Projekten müssen in der heutigen digitalen Zeit flexibler und schneller werden.

Schnelle Kommunikation

Einen hohen Stellenwert nimmt die Kommunikation innerhalb eines Unternehmens ein. Um in der digitalen Welt Erfolg zu haben, muss eine schnellere Verständigung zwischen den verschiedenen Ebenen, wie z.B. dem Board of Directors, dem Executive Management, dem Business Management, dem IT Management, den Mitarbeitern und den Shareholdern sichergestellt werden.

Forschungs- und Dialogplattform für Digitalisierung im Banking

Die Hochschule Reutlingen betreibt seit vielen Jahren das Research Lab for Digital Business und hat in diesem Kontext die Forschungs- und Dialogplattform „BANKEN DIGITAL – Perspektiven der digitalen Transformation für die Bank der Zukunft“ etabliert. Im Rahmen des Forschungsverbunds kooperiert die Hochschule u.a. mit der Universität St. Gallen, der Universität Leipzig und der Frankfurt School of Finance and Management. Darüber wird auf eine intensive Zusammenarbeit mit Banken, FinTechs und Unternehmen unterschiedlicher Branchen gesetzt. Die Grundidee der Forschungsplattform ist als offener Dialog angelegt. Neben dem intensiven Austausch mit Banken ist uns daher das Interesse diverser Organisationen, Institutionen, Medien und Kompetenzzentren wichtig.

Bislang haben sich bereits über 40 Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz an BANKEN DIGITAL beteiligt. Im Zentrum des Forschungsprojektes steht dabei die Identifizierung der wesentlichen Herausforderungen für Banken in der digitalen Transformation sowie deren Auswirkungen auf Innovation und Governance. Ebenso zentral ist die Frage nach effektiven Steuerungsstrukturen, deren Realisierung und Auswirkung auf die Performance im digitalen Zeitalter.

Ziel des Projekts ist es die Forschungsfragen mit Hilfe von Forschungspartnern zu beantworten und eine qualifizierte Informationsbasis für Entwicklung und Optimie-rung firmeninterner Steuerungsstrukturen zu schaffen. Als Ergebnis erhalten die teilnehmenden Partner einen umfassenden Satz von Handlungsempfehlungen und Gestaltungsoptionen für die Entwicklung innovativer Governance-Strukturen.

BANKEN DIGITAL Konferenz

Details zur BANKEN DIGITAL Konferenz am 26. September 2017 in St. Gallen

Die Forschungsplattform bietet interessante Möglichkeiten für Austausch und Dialog wie bspw. die Teilnahme an der Konferenz oder die Mitgliedschaft als Konsortialpartner in dem Forschungsprojekt. Dies ermöglicht interessierten Banken in einen regelmäßigen Austausch mit anderen Banken zu treten und vom Wissensnetzwerk der beteiligten Universitäten und Hochschulen zu partizipieren.

Über den Autor

Prof. Dr. Alexander Rossmann

Prof. Dr. Alexander Rossmann ist Professor für Digitale Geschäftsmodelle an der Hochschule Reutlingen, Leiter des Herman Hollerith Lehr- und Forschungszentrums (www.hhz.de) sowie Research Associate am Institut für Marketing der Universität St. Gallen. Vor dieser Tätigkeit war er über 10 Jahre Mitglied der Geschäftsleitung einer renommierten Unternehmensberatungsgesellschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Relationship Marketing, agile Organisationsmodelle, Digital Business und Social Media. Er hat sein MBA-Studium an der Universität Tübingen und der State University of New York absolviert. Darüber hinaus verfügt er über eine fundierte Ausbildung in systemischer Beratung und Familientherapie.

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