Click to Pay: Die nächste Generation der Onlinekartenzahlung

Warum die Checkout-Lösung für die Finanzbranche wichtig ist

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Die Checkout-Lösung Click to Pay wird von internationalen Zahlungssystemen gemeinsam mit den Banken angeboten. Eine neue App wird nicht benötigt und Click to Pay ist kein neues Bezahlverfahren – sondern die Weiterentwicklung der Kartenzahlung im Internet.

Click-to-Pay ist die Weiterentwicklung der Kartenzahlung im Internet

Click-to-Pay ist die Weiterentwicklung der Kartenzahlung im Internet.

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Es ist noch nicht lange her, da war es noch ganz normal, beim Einkaufen im Supermarkt die Bezahlkarte aus dem Geldbeutel zu holen, sie in ein Kartenlesegerät zu stecken – hoffentlich richtig herum – und gespannt darauf zu warten, ob zur Autorisierung Unterschrift oder PIN benötigt wird. Die Zeiten haben sich geändert, heute zahlt fast jeder kontaktlos und ein stetig anwachsender Anteil von Menschen in Deutschland nutzt dafür eine virtuelle Karte, die in einem mobilen Endgerät hinterlegt ist. Der Grund ist einfach: Es geht schneller und ist vor allem nutzerfreundlicher, ohne dass die bestehenden Vorteile der Zahlungsform eingeschränkt werden. Wenn ich gefragt werde, warum Click to Pay eigentlich eingeführt wird, ist die einfache Antwort: um die Kartenzahlung im Internet genauso unkompliziert und einheitlich zu machen wie das kontaktlose Bezahlen im Laden!

Wenn Sie heute im Netz einkaufen, durchlaufen Sie beim Bezahlen mit ihrer Debit- oder Kreditkarte in der Regel mehrere Schritte. Vom Ausfüllen von Textfeldern über das Suchen des Geldbeutels bis hin zum Eintippen der Kartendaten gibt es eine Reihe von kleinen Etappen, die in ihrer Gesamtheit zulasten der Nutzerfreundlichkeit für Bankkunden gehen. Viele Menschen wünschen sich, dass sie die Kartendaten nicht jedes Mal neu eingeben müssen; gleichzeitig möchten sie darauf verzichten, sich spezielle Passwörter für das Bezahlen zu merken. Auch für Onlinehändler sind die heutigen Prozesse oft problematisch, denn ein komplizierter Checkout steigert das Risiko von Kaufabbrüchen. Mehr als vier von zehn Kaufabbrüchen im E-Commerce sind, laut einer Studie von Euromonitor International, auf Probleme bei der Bezahlung zurückzuführen.

Click to Pay vereinfacht den Checkout – nicht nur für Visa Karten

Einmal für Click to Pay registriert, entfällt beim Checkout in teilnehmenden Onlineshops die Eingabe der 16-stelligen Kartennummer für das Bezahlen. Und im Gegensatz zu gängigen Wallets müssen Verbraucher nicht einmal ein Passwort eingeben. Der Zugang zum Click to Pay Profil erfolgt einfach über die E-Mail-Adresse. Die Sicherheit wird hier über die Kennzeichnung vertrauenswürdiger Endgeräte – häufig des Smartphones – oder über eine Sicherheitsabfrage gewährleistet, bei der ein Einmal-Code per SMS oder E-Mail an den Karteninhaber geschickt wird.

Der Käufer sieht dann alle in seinem Click to Pay Profil hinterlegten Karten als naturgetreue Abbildungen; dies erhöht den Komfort und vermeidet Irrtümer bei der Wahl der Zahlungsquelle. Karteninhaber können dabei sowohl Debit- als auch Kredit- und Prepaid-Karten nutzen – und zwar von den weltweit gängigen Zahlungssystemen. Denn Click to Pay ist keine Insellösung.

Welche Vorteile bietet die Checkout-Lösung für Banken?

Wir beobachten bereits seit Jahren einen zunehmenden Wettbewerb im E-Commerce. Neue Anbieter von Zahlverfahren treten auf den Plan, und die Banken drohen, mit ihren Kartenprodukten ins Hintertreffen zu geraten. Click to Pay ist ein Service, den die großen internationalen Schemes basierend auf dem globalen EMVCo-Standard einführen – mit dem Ziel, die Position der Banken zu stärken und Konsumenten die Nutzung ihrer Debit- oder Kreditkarte zu erleichtern.

Der Unterschied zu manchen Wallets liegt darin, dass wir Click to Pay gemeinsam mit den Banken anbieten. Dementsprechend ist Click to Pay auch keine spezielle App, sondern eine Checkout-Lösung, die über den Browser prinzipiell bei jedem Onlinehändler genutzt werden kann. Zahlungen werden dabei nicht über dritte Parteien abgewickelt, sondern bleiben ganz normale Kartenzahlungen für die kartenausgebende Bank, die die gleichen Erlöse wie auch sonst aus E-Commerce-Transaktionen erzielt. Auch aus technischer Sicht erhält die Bank eine reguläre Kartenzahlung zur Autorisierung.

Die Bankkunden bekommen jedoch eine deutlich verbesserte Nutzererfahrung, was dazu beitragen kann, ihre Zufriedenheit zu steigern und letztlich auch den Online-Einsatz der Produkte der Finanzinstitute. Um den Karteninhabern den Zugang zu Click to Pay so einfach wie möglich zu machen, können kartenausgebende Banken sie aktiv bei der Registrierung unterstützen. Dabei haben sie zwei Möglichkeiten: Entweder sie verweisen ihre Kunden direkt auf die Visa Website oder sie binden die Registrierung in ihr Online- oder Mobile-Banking-Angebot ein – ganz so wie viele Institute es auch für die Wallets der großen Betriebssysteme umgesetzt haben. Hierbei unterstützen wir unsere Bankpartner aktiv bei der Implementierung. Visa bietet APIs an, über die Banken die Kartendaten in Echtzeit und auf sichere Weise an Click to Pay übertragen können. Die Karteninhaber können ihre Karte dann umgehend nutzen und vom vereinfachten Checkout profitieren.

Warum sollten Onlinehändler den Checkout mit Click to Pay anbieten?

Für Händler kann dieser Checkout mit wenigen Klicks die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass Verbraucher Onlinezahlungen abbrechen. Click to Pay-Zahlungen bleiben reguläre Debit- und Kreditkartezahlungen, was weitere Vorteile für Onlinehändler birgt. So fallen beispielsweise keine zusätzlichen Gebühren durch Visa an, sondern es gelten die bestehenden Konditionen der Acquirer und Online-Zahlungsdienstleister. Da Click to Pay direkt über den Onlineshop eingebunden wird, bleibt die Kundenbeziehung beim Händler selbst. Wie bei allen Zahlungen über Visa können sich Händler außerdem auf die Zahlungsgarantie verlassen, sobald die Zahlung erfolgreich autorisiert wurde.

Mehr Sicherheit durch den Einsatz von Tokens

Von der Bank über den Händler bis zum Konsumenten profitieren alle an einer Zahlung beteiligten Akteure zudem noch von einem weiteren Aspekt: Jede Zahlung über Click to Pay ist tokenisiert. Die Visa Token-Technologie ist hierzulande sicher den meisten bereits vom mobilen Bezahlen im Laden bekannt: Hier werden nicht die „echten“ Kartendaten im Endgerät gespeichert und bei einer Transaktion im Handel übertragen. Stattdessen werden sie durch einen anonymisierten Platzhalter ersetzt und in einem Kryptogramm verschlüsselt – einem Token. Diese Tokens werden für einen spezifischen Zweck generiert und können daher nicht für andere Transaktionen – z.B. auf anderen Endgeräten – genutzt werden. Sie sind somit für Angreifer wertlos. Das kann auch für Händler das Risiko minimieren, Ziel eines Hackerangriffs zu werden.

Somit wird eine zusätzliche Sicherheitsebene beim Bezahlen eingezogen. Unsere Analysen von Onlinetransaktionen in Europa zeigen, dass der Einsatz der Token-Technologie die Betrugsrate um bis zu 50 Prozent verringert und dabei auch noch die Autorisierungsrate erhöhen kann. Zusätzlich kommt im Bedarfsfall die bewährte 3D-Secure-Sicherheitsabfrage zum Einsatz, wobei die Zahlung über ein von der Bank definiertes Verfahren abgesichert ist. Dadurch sorgt Click to Pay für eine gesteigerte Nutzerfreundlichkeit, ohne bei der Sicherheit Abstriche zu machen.

Über den Autor

Volker Koppe

Volker Koppe ist als Head of Strategic Initiatives bei Visa in Zentraleuropa verantwortlich für die Einführung von Services, die einen marktübergreifenden Ansatz erfordern oder die noch am Anfang des Produktlebenszyklus stehen, wie E-Commerce, Mobilität & Transit sowie Digitale Identitäten. Zuvor war er u.a. Leiter Marketing GeldKarte bei der EURO Kartensysteme GmbH und für Marketing und Produktmanagement bei der Seals GmbH verantwortlich. Er ist zudem Gründer der Initiative GeldKarte e.V.

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