Banken haben zum Kapitalaufbau maximal 4 Jahre Zeit

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Die europäische Bankenabwicklungsbehörde hat erstmals verpflichtende Kapitalziele für die großen Banken beschlossen. Dies haben maximal vier Jahre Zeit, um zusätzliches Kapital für die Krisenvorsorge zu bilden.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

EU gibt Großbanken vier Jahre für Aufbau von Krisenpuffer

Große Geldhäuser der Eurozone sollen höchstens vier Jahre Zeit haben, um sich zusätzliche Finanzpuffer für den Krisenfall zuzulegen. Dies beschloss die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB (Single Resolution Board). Erstmals würden damit verpflichtende Ziele für die Mehrheit der bedeutendsten Finanzkonzerne in der Eurozone gesetzt. Die Kapitallücke, die noch zu füllen sei, werde für eine Auswahl von 76 Banken auf 117 Milliarden Euro geschätzt, teilte die Institution mit. Das SRB ist für insgesamt 142 Banken zuständig. Bei den Kapitalpuffern unter der Bezeichnung MREL (Minimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities) handelt es sich um Fremdkapital, meist Anleihen. Diese sollen in einer Krise dazu dienen, Verluste auszugleichen, indem sie abgeschrieben oder in Eigenkapital umgewandelt werden. Wie das SRB erklärte, wird nach dem Recht von Nicht-EU-Staaten aufgenommenes Fremdkapital nur dann akzeptiert, wenn die Bank verdeutliche, dass sie damit ebenfalls entsprechend verfahren werden könne. Nach britischem Recht begebene Anleihen könnten nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU damit möglicherweise herausfallen.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

EZB-Bankenaufsicht will wegen Brexit weitere 170 Mitarbeiter einstellen

Die Europäische Zentralbank (EZB) will im kommenden Jahr noch einmal rund 170 Stellen zur Überwachung der größten Banken in der Eurozone schaffen. Wesentlicher Anlass ist die zusätzliche Arbeit aufgrund des Austritts Großbritanniens aus der EU. Zahlreiche Geldhäuser müssen deshalb ihre Zentrale für das Europageschäft von London aus in eines der EU-Länder verlegen, um den Zugang zu diesem Markt zu behalten. Ein knappes Drittel der zusätzlichen Mitarbeiter werde in Zusammenhang mit dem Brexit eingestellt, erklärte eine EZB-Sprecherin.

Insider: Basel III könnte am 7. Dezember beschlossen werden

Die Chefs der Notenbanken und Bankaufsichtsbehörden (GHOS) wollen Insidern zufolge das unter „Basel III“ bekannte Reformpaket für Banken voraussichtlich bei ihrem Treffen am 7. Dezember beschließen. Die Verhandlungen ziehen sich seit Jahren hin. Wichtigster Streitpunkt war zuletzt, wie stark Geldhäuser die Risiken in ihren Bilanzen mit eigenen Modellen gegenüber dem Standardansatz herunterrechnen dürfen. Für dieses Problem hatte sich ein Kompromiss abgezeichnet.

Bundesbank-Vorstand Thiele: „Bitcoin ist kein Geld“

Digitalwährungen wie Bitcoin können nach Ansicht von Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele herkömmliche Zahlungsmittel nicht ersetzen. „Bitcoin ist kein Geld, sondern ein Spekulationsobjekt“, erklärte er in einem Gastbeitrag für den Ifo-Schnelldienst. Virtuelle Währungen könne man nicht verwenden, sondern nur tauschen. „Mangels Wertbasis ist der Preis für Bitcoin praktisch beliebig bis hin zum Totalverlust.“ Auch die Deutsche Bank riet von Bitcoin-Engagements ab. „Ich bin verblüfft, wie solche Dinge zu einem Hype werden können“, sagte der Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden des Geldhauses, Ulrich Stephan. Der Markt sei noch vollkommen unreguliert und unterliege großen Schwankungen.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • DB-Fondstochter-Chef Moreau mit künftiger Doppelrolle.
  • JPMorgan-Chef Dimon besorgt über Regierungskrise in Deutschland.

Was am Freitag wichtig wird

Am Freitag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • EU-Ratspräsident Donald Tusk trifft die britische Premierministerin Theresa May, um über den Fortgang der Brexit-Verhandlungen zu sprechen.
  • Das Ifo Institut in München veröffentlicht seinen Geschäftsklima-Index für November.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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