Nachhaltige Geldanlagen: Angebot und Nachfrage steigen!

Immer mehr „grüne“ Fonds auf dem Markt

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Nachhaltige Fonds liegen im Trend – in den vergangenen Jahren gab es immer mehr Angebote dieser Art. Nun zeigt eine aktuelle Studie: Mittlerweile sind 22 Prozent aller Fonds auf dem europäischen Markt von der Europäischen Union als nachhaltig klassifiziert. 

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Das Angebot an „grünen“ Fonds ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Mittlerweile sind 22 Prozent aller Fonds auf dem europäischen Markt im Sinne von Artikel acht oder neun der Europäischen Offenlegungsverordnung. Auch 32 Prozent des gesamten europäischen Fondsvermögens sind inzwischen so klassifiziert. Bei der Einstufung ihrer Angebote gehen die Fondsgesellschaften jedoch noch sehr unterschiedlich vor. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung PwC und des Wertpapierhändlers Morningstar.

Der Hintergrund: Im März 2021 trat die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) der Europäischen Union in Kraft. Ziel der sogenannten Offenlegungsverordnung ist es, Transparenz über Auswirkungen und Risiken von Nachhaltigkeit in der Finanzbranche zu schaffen. Teil der Regulierung ist die Einteilung von Fonds in Kategorien: Nicht-nachhaltige Finanzprodukte fallen unter Artikel 6 der Verordnung. Als Artikel 8 klassifizierte Fonds müssen ökologische oder soziale Merkmale haben – und Anlageprodukte, die als Artikel 9 eingestuft werden, explizit ein nachhaltiges Investitionsziel verfolgen.

In Zukunft noch mehr nachhaltige Finanzprodukte?

Die Studienautoren zeigen sich überzeugt, dass der Anteil nachhaltiger Finanzprodukte weiter steigen werde. Denn Grund dafür sehen sie darin, dass auch der Druck seitens Fondsvertrieb und Anlegern nach „grünen“ Produkten zunehme. Insbesondere junge Menschen wollten ihr Geld künftig ESG-konform investieren, heißt es.

Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile für die Verbraucher ist, belegt eine PwC-Umfrage: 89 Prozent der Befragten waren darin der Meinung, dass Maßnahmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit keinen kurzfristigen Trend darstellen, sondern einen langfristigen Systemwechsel. 90 Prozent gaben an, dass auch die Finanzbranche einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten könne, ob bei der Bekämpfung des Klimawandels oder im Kampf gegen Armut.

Viele Kunden hätten jedoch den Eindruck, dass das Engagement der Branche noch zu wünschen übriglässt: Ein Drittel der Umfrageteilnehmer war der Meinung, dass sich ihr Finanzinstitut ausreichend für Nachhaltigkeit einsetzt. Zudem forderten die Anleger mehr Auswahlmöglichkeiten, um überhaupt in nachhaltige Finanzprodukte investieren zu können. Eine Mehrheit der Befragten sprach sich dafür aus, dass mindestens die Hälfte eines Portfolios in nachhaltige Investitionen fließen sollte.

Datenverfügbarkeit als größte Hürde im Fondsvertrieb

Die Forderung nach mehr Transparenz komme laut Studienautoren dabei nicht nur von den Anlegern, sondern auch von den Finanzberatern: Eine wichtige Voraussetzung für den Fondsvertrieb sei, dass ausführliche Informationen zu den Anlageprodukten zur Verfügung stehen. 53 Prozent der Berater sind jedoch nicht zufrieden mit den Angaben, die ihnen die Anbieter der Finanzprodukte derzeit bereitstellen. Als größte Schwierigkeit in den kommenden Jahren bezeichnen 80 Prozent der Finanzberater folglich die Verfügbarkeit von Daten, die notwendig sind, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.

Ab Juli 2022 werden Anbieter der Fonds jedoch gesetzlich verpflichtet, noch detailliertere Informationen rund um nachhaltigkeitsbezogene Chancen und Risiken zur Verfügung zu stellen – so sieht es die zweite Stufe der Offenlegungsverordnung vor, die im Juli 2022 in Kraft tritt.

Noch sei jedoch offen, auf welche Detailtiefe und Transparenzniveaus über Level 2 der Offenlegungsverordnung sich die Branche einigen werde, um die aktuell klaffende Informationslücke zu schließen, kommentieren die Autoren der Studie. Hohe Transparenz erfordere sowohl die Anleger als auch die Finanzberater. Zudem herrsche im Markt noch Unklarheit über die praktische Umsetzung der erforderlichen Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen im kommenden Jahr sowie der geplanten BaFin-Richtlinie für nachhaltige Investmentvermögen.

Sicher sei jedoch, dass der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit im Asset und Wealth Management längst begonnen habe – zur glaubwürdigen Umsetzung liegte aber noch ein gutes Stück Weg vor der Finanzbranche.

Die Studie „The state of ESG disclosure in Asset & Wealth Management“ können Sie hier herunterladen.


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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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